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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln
Autoren: Anne McCaffrey
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Sebell seinen Bericht, »nehmen wir an, daß Piemur sich in einem Sack verkroch, der zusammen mit anderen Gütern in der gleichen Nacht von Boten der Alten abgeholt und in den Süden gebracht wurde. Das würde auch erklären, weshalb ihn keine unserer Echsen auf Nabol finden konnte.«
    Toric hatte sich Sebells Schilderung aufmerksam angehört. Nun hielt er den Kopf schräg und seufzte schwer.
    »Alles schön und gut«, meinte er. »Nur – an jenem Tag, da die Schalen entdeckt wurden, ging ein Sporenregen nieder …«
    »Piemur wußte, daß man einen Fädeneinfall auch im Freien überleben konnte«, sagte Menolly so entschieden, als müßte sie sich selbst Mut zusprechen.
    »Und Where umkreisten den Fundort. Vielleicht haben sie die kleine Königin erbeutet…«
    »Bestimmt nicht, wenn Piemur noch am Leben war! Und ich weiß, daß er es geschafft hat.« Menolly ließ sich nicht beirren. »Ist dieser Ort weit von hier entfernt? Könnte Ihre Königin unsere Echsen hinbringen? Wenn sich Piemur irgendwo in der Gegend aufhält, finden sie ihn ganz sicher.«
    Toric war skeptisch, aber er rief seine Königin. Zum Erstaunen der beiden Harfner landete die Kleine nicht, wie etwa Kimi oder Prinzeßchen, auf Torics Schulter, sondern schwebte vor ihm und erwartete seine Befehle. Dann beriet sie sich kurz mit Kimi und Prinzeßchen, ohne die beiden Bronze-Echsen auch nur zu beachten, und schwirrte aus der Höhle. Die vier Echsen aus dem Norden folgten ihr.
    Toric deutete mit dem Daumen in Richtung des Südweyrs.
    »Im Moment wird ihnen Merons Tod nichts ausmachen. Sie haben die Schätze aus dem Norden geradezu gehortet. Und mir wäre es, offen gestanden, fast lieber, wenn man ihnen auch in Zukunft das Zeug zukommen ließe, das sie sich wünschen. Ich … ich möchte meine Abmachungen mit Lessa und F’lar nicht brechen. Aber die Alten nehmen sich, was sie haben wollen – egal, woher. Meron war da nur ein Mittel zum Zweck.«
    Sebell versprach dem Burgherrn feierlich, daß man ihn beim Kampf um seine Rechte unterstützen werde, und Toric nickte kurz. Dann grinste er: »Haben Merons Untertanen eigentlich gemerkt, daß man ihnen eine Menge Eier von grünen Weibchen angedreht hat?« Toric schien nicht viel von Menschen zu halten, die sich auf diese Weise beschwindeln ließen.
    »Sie vergessen, daß die kleinen Bauern und Pächter im Norden wenig über Feuer-Echsen wissen«, entgegnete Sebell. »Die auffallend vielen Echsen waren übrigens der Grund für unseren Besuch auf Nabol. Wir wollten feststellen, ob wirklich Meron all die Eier verteilt hatte.«
    Toric richtete sich auf, und in seinen Augen blitzte Ärger. »Man hat doch nicht etwa angenommen, daß ich die Händler betrüge?«
    »Nein«, erwiderte Sebell, obwohl das in der Tat eines der Probleme gewesen war. »Immerhin habe ich persönlich die meisten Gelege bei Ihnen abgeholt. Aber der Meisterharfner mußte den wahren Schuldigen finden. Die Eier der grünen Weibchen hätten auch von den Seeleuten stammen können, die sich immer häufiger in südlichen Gewässern ›verirren‹.«
    »Ach so.« Toric beruhigte sich, als er sah, daß niemand seine persönliche Ehre antastete.
    »Erkundigen sich die Alten eigentlich nie nach den einsamen Segelbooten, die in ihren Gewässern kreuzen?«
    »Nein – solange die Segel rot sind.« Toric zuckte lässig die Achseln. »Sie haben sich auch nie die Mühe gemacht, die Schiffe zu zählen, die wir besitzen.«
    Er füllte ihre Gläser erneut mit Fruchtsaft.
    »Einige Ihrer Segler scheinen sich im Moment auf Fahrt zu befinden«, meinte Sebell.
    Toric nickte lächelnd. »Sie haben sich den richtigen Zeitpunkt ausgesucht, Harfner, denn die Schiffe sind Ihretwegen – oder besser gesagt, Meister Oldives wegen – unterwegs. Jetzt ist der günstigste Augenblick zum Einkochen der Heilsalbe. Sharra sammelt außerdem bestimmte Gräser und Arzneipflanzen, die der Heiler dringend benötigt. Wenn Sie bis zur Rückkehr unserer Leute warten, Sebell, können Sie vollbeladen heimsegeln.«
    »Das ist eine gute Nachricht, Toric. Wenn wir nur auch Piemur mit heimnehmen könnten …«
    Der Mann aus dem Süden warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Wie gesagt, es ist vier Fädeneinfälle her, seit man die Schalen des Königinnen-Eies am Strand entdeckte.«
    »Sie kennen unseren Piemur nicht!« rief Menolly mit solchem Nachdruck, daß Toric erstaunt die Augenbrauen hochzog.
    »Mag sein – aber ich weiß, wie sich andere Nordländer während des Sporenregens
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