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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln
Autoren: Anne McCaffrey
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aber erst als Piemur Farli und Dummkopf gut zuredete, beruhigten sich die beiden. Inzwischen hatten auch Toric und die übrigen Burgbewohner begriffen, wer der junge Mann war, den Sharra aus dem Dschungel mitgebracht hatte.
    Man hätte die Heimkehr der drei Schiffe ohnehin gefeiert, aber der Höhepunkt des Abends war nun zweifellos das Wiederauftauchen von Piemur, besonders, nachdem Sebell ihm versichert hatte, daß der Meisterharfner ihm den Diebstahl nicht mehr übelnahm – angesichts der guten Wende, welche die Ereignisse durch diesen Zwischenfall genommen hatte.
    Sebell und Menolly hörten aufmerksam zu, als Piemur zu erklären versuchte, weshalb er nach Farlis Geburt nicht sofort zur Burg des Südens aufgebrochen war.
    »Er hatte ganz recht, daß er nicht gleich zurückkam«, meinte Sharra, ehe Toric das Wort ergreifen konnte. »Mardra war unheimlich wütend wegen des halbleeren Sacks, wenn du dich noch erinnerst. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, wozu sie hier so viele Fummel braucht!«
    »Die Wildnis hat ihre eigenen Reize«, meinte Toric und musterte den Neuankömmling so durchdringend, daß Piemur überlegte, was er nun wieder falsch gemacht hatte. »Sag mal, Harfnerjunge, wie hast du den Sporenregen an jenem Tag überlebt, als wir die Schalen des Königinnen-Eies am Strand fanden?«
    »Im Wasser, unter einem Felsvorsprung in der Lagune«, entgegnete Piemur, als sei das völlig normal. »Farli schlüpfte erst nach dem Fädeneinfall.«
    Toric nickte beifällig. »Und den nächsten?« forschte er weiter.
    »Unter Wasser. Inzwischen hatte ich mein Lager am Fluß aufgeschlagen, oberhalb der Heilkraut-Wiesen …« Er warf Sharra einen verlegenen Blick zu, aber sie schien ihm seine Notlügen nicht übelzunehmen. »Dort versteckte ich mich unter einem Baumstamm, der im Wasser lag, und atmete durch einen Schilfhalm.«
    »Warum bist du danach immer noch nicht umgekehrt?«
    »Weil ich Dummkopf fand. Er war viel zu schwach und zu klein für den langen Weg.«
    Sharra lachte los, denn Piemurs Unschuldsmiene grenzte an Unverschämtheit.
    »Als ich dir begegnete, warst du auf dem Weg zur Küste!« meinte sie.
    »Weil eure Leute Salbe einzukochen begannen!« Piemur schüttelte sich.
    »Wetten, daß du dich in den Sümpfen manchmal nach dem Gestank gesehnt hast?« lachte Sharra, und Piemur rollte die Augen zur Decke.
    »Du warst allein in den Sümpfen?« Toric schien alles andere als begeistert.
    »Ich kenne die Gegend, Toric«, entgegnete Sharra ein wenig scharf. Man spürte, daß dieses Thema schon des öfteren zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den Geschwistern geführt hatte. »Ich hatte meine Feuer-Echsen und Piemur mit Farli und Dummkopf.« Sie wandte sich an die beiden Harfner: »Und ich will euch eines verraten – euer junger Freund ist der geborene Südländer!«
    »Er untersteht Meister Robinton«, antwortete Sebell so ernst, daß einen Moment lang Stille am Tisch herrschte.
    »Seine eigentlichen Talente kommen in der Harfnergilde sicher nicht zum Tragen«, meinte Sharra nach einer Pause. »Also, ich …«
    »Das stimmt, Sebell«, unterbrach Piemur. »Ein richtiger Harfner bin ich im Moment nicht. Ich war ein guter Sänger, aber seit dem Stimmbruch … na ja! Gibt es in der Harfnerhalle eine echte Aufgabe für mich? Ich weiß, ihr beide habt viel für mich getan, aber was ist dabei herausgekommen? Ich habe euch in Schwierigkeiten gebracht…«
    »Die sich letzten Endes als ganz nützlich für unsere Pläne erwiesen«, meinte Sebell. »Aber mir kommt da ein Gedanke – wie wir dich in nächster Zeit von Unfug abhalten könnten.« Der Harfnergeselle wandte sich an den Burgherrn: »Ihr Reich wird immer größer, Toric – ein Grund mehr, die Botschaftstrommeln einzuführen. Aber Saneter erklärt, daß er die Hälfte des Nachrichten-Kodes vergessen hat. Nun – Piemur kennt die Schlagfolgen genau.«
    »Ich könnte als Trommler hierbleiben?« Piemur starrt Sebell begeistert an.
    Sebell hob beschwichtigend die Hand, und der Glanz aus Piemurs Augen wich. »Ich muß das Ganze erst mit Meister Robinton besprechen, aber offen gestanden, Toric, ich bin der Meinung, daß Piemur Ihnen gute Dienste leisten könnte – wenn es Saneter nicht stört, von einem Lehrling unterrichtet zu werden.«
    Sebell wandte sich an den Burgharfner.
    »Rokayas, der erste Geselle unter Meister Olodkey, war der Ansicht, daß Piemur eine echte Begabung für Trommelrhythmen besitzt. Vielleicht kann er Sie ein wenig unterstützen
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