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Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen
Autoren: Anne McCaffrey
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das Morgen bringt?
    Bevor wir etwas unternehmen, müssen wir zumindest alle Gesichtspunkte prüfen.«
    F'lar ließ Lessa nicht los, als sie den Kopf zur Seite wandte und Robinton ansah.
    »Wein?« fragte er und reichte ihr einen Becher.
    Endlich lockerte F'lar seinen Griff.
    »Ramoth hat keine Angst, es zu versuchen!«
    Lessas Lippen waren zu einem Strich zusammengepresst.
    F'lar warf der Drachenkönigin einen wütenden Blick zu.
    »Ramoth ist jung«, sagte er unwirsch und fing gleich darauf Mnemenths Gedankengänge auf.
    Lessa warf den Kopf zurück und lachte schallend.
    Robinton sah sie fragend an.
    »Mnementh erklärte F'lar, dass er zwar nicht mehr jung sei, aber auch keine Angst hätte«, sagte Lessa.
    »Schließlich würde es sich nur um einen lächerlichen Sprung handeln.«
    F'lar starrte grimmig zum Felsvorsprung, wo Mnementh seinen Stammplatz hatte.
    Da kommt ein Drache, warnte Mnementh. Es scheint der junge B'rant auf Fanth zu sein. Und hinter ihm sitzt Lytol.
    »Bringt er seine Hiobsbotschaften nun schon persönlich?« fragte Lessa säuerlich.
    »Es fällt Lytol sicher nicht leicht, überhaupt einen Drachen zu besteigen, Lessa«, erwiderte F'lar streng.
    »Quäle ihn nicht mit deiner kindischen Eifersucht!«
    Lessa senkte den Blick. Sie war wütend, dass F'lar in Gegenwart von Robinton so mit ihr zu sprechen wagte.
    Lytol stürmte mit langen Schritten in die Felskammer. Er trug ein Ende einer schweren Teppichrolle und achtete nicht darauf, dass der junge B'rant ihm kaum folgen konnte.
    Lytol verbeugte sich vor Ramoth. Dann rollte er gemeinsam mit dem braunen Reiter den Gobelin auf.
    F'lar verstand nun, weshalb Zurg dieses Werk so gut in Erinnerung behalten hatte. So alt die Farben auch waren, sie besaßen Leuchtkraft und eine ganz besondere Ausstrahlung.
    Der Bronzereiter beugte sich fasziniert über die Szenen.
    »Mnementh, lass Fandarel kommen!
    Hier ist sein Flammenwerfer«, sagte F'lar.
    »Dieser Gobelin gehört nach Ruatha«, rief Lessa empört.
    »In meiner Kindheit hing er im Großen Saal. Unsere Familie hütete ihn mit besonderem Stolz. Wer hat es gewagt, ihn zu entfernen?«
    Ihre Augen blitzten.
    »Lady, er wurde nach Ruatha zurückgebracht«, erklärte Lytol gleichmütig, ohne sie anzusehen.
    »Das Werk eines Meisters«, fuhr er fort und strich bewundernd über das schwere Gewebe.
    »Diese Farben, diese Muster! Darin steckt die Kunst einer ganzen Gilde!«
    Die obere Hälfte der Szene beherrschten drei Drachengeschwader.
    Sie versengten mit ihrem Flammenatem die Fadenklumpen, die sich grausilbern von einem strahlenden Himmel abhoben. Ein tiefes Herbstblau, dachte F'lar, wie man es in der heißeren Jahreszeit niemals sah. Das Laub an den Berghängen färbte sich bereits gelb. Darüber türmten sich drohende Schieferfelsen, typisch für die Landschaft von Ruatha.
    Weiter unten verließen Männer das Dorf. Sie schwankten unter dem Gewicht der merkwürdigen Rohre, die Zurg erwähnt hatte. Feuerzungen schossen auf die Fäden zu, die bereits den Boden erreicht hatten.
    Lessa stieß einen erstaunten Ruf aus und beugte sich dicht über den Gobelin. Sie starrte die Umrisse der Burg an. Das mächtige Tor mit seinen Bronzeverzierungen war in allen Einzelheiten wiedergegeben.
    »Ich glaube, so sehen die Ornamente heute noch aus«, stellte F'lar fest.
    »Ja und nein«, erwiderte Lessa verwirrt.
    Lytol warf ihr einen finsteren Blick zu und betrachtete dann das Gewebe.
    »Sie hat recht«, meinte er nach einer kleinen Pause. - Es ist das Tor von Ruatha - und doch wieder nicht.«
    »Jedenfalls haben wir hier die Flammenwerfer, die Fandarel solches Kopfzerbrechen bereiten«, sagte F'lar erleichtert und deutete auf die Gestalten am unteren Rand der Szene.
    Er konnte noch nicht sagen, ob sich nach dem Bild ein brauchbares Modell herstellen ließe, aber wenn es einer schaffte, dann war es Fandarel.
    Der Schmied zeigte sich begeistert, als er den Gobelin sah. Er saß mit überkreuzten Beinen auf dem Boden und skizzierte die Vorrichtungen in allen Einzelheiten.
    »Das schaffen wir«, hörten sie ihn murmeln. »Wir müssen es schaffen.«
    Lessa ließ Klah, Brot und Fleisch kommen, als sie von B'rant erfuhr, dass weder er noch Lytol vor dem Abflug gegessen hatte. Sie überredete auch den hünenhaften Schmied zu einer kleinen Mahlzeit, die er hastig in sich hineinschlang, um sofort zu dem Wandbehang zurückzukehren.
    Endlich hatte er genug Zeichnungen angefertigt und bat, zurück zu seinem Dorf gebracht zu werden.
    F'lar
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