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Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen
Autoren: Anne McCaffrey
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recht.
    Mardra?
    Oh, dieses … entsetzliche … Nichts.«
    Wieder schloss sie die Augen und verfiel in einen riefen Schlaf.
    Der Raum war schwach erhellt. Er hatte Ähnlichkeit mit Lessas Schlafgemach im Benden-Weyr und war doch anders.
    Er besaß glatte Wände und eine gewölbte Decke.
    Schränke und Truhen waren mit herrlichem Schnitzwerk verziert. Lessa walzte sich unruhig hin und her.
    »Ah, die geheimnisvolle Fremde ist wieder wach«, sagte ein Mann.
    Licht strömte von der äußeren Felskammer herein.
    Lessa spürte, dass jenseits des Vorhangs noch mehr Menschen waren.
    Eine Frau trat ans Bett.
    »Ich kann mich an Sie erinnern«, sagte Lessa überrascht.
    »Sie sind Mardra.«
    »Ja, und das hier ist T'ton, der Weyrführer von Fort.«
    T'ton schob ein paar Fackeln in den Wandhalter. Er achtete sorgfältig darauf, dass Lessa von dem Licht nicht geblendet wurde.
    »Ramoth!« rief Lessa und setzte sich kerzengerade auf. Die Drachenkönigin lag nicht in der äußeren Felsenkammer.
    »Oh, Ihr Drache!«
    Mardra lachte und hob abwehrend die Hände.
    »Das Tier plündert unsere Futterstelle regelrecht. Nicht einmal meine Loranth kann sie davon abhalten.«
    »Und sie kreist über den Sternsteinen, als seien sie ihr Eigentum«, fügte T'ton weniger freundlich hinzu.
    »Sie schreit erbärmlich.«
    Der Weyrführer hielt den Kopf schräg.
    »Da! Jetzt hat sie aufgehört!«
    »Ihr könnt doch kommen, oder?« stieß Lessa hervor.
    »Kommen? Wohin denn, meine Liebe?« fragte Mardra verwirrt. »Sie haben schon in Ihren Träumen ständig davon gesprochen - von den Silberfäden und dem Roten Stern, der im Felsöhr auftaucht … Wissen Sie denn nicht, dass der Rote Stern seit zwei Monaten nicht mehr über Pern steht?«
    »Nein, der Fadenfall hat eben erst begonnen. Deshalb wagte ich doch den Zeitsprung und kam zurück …«
    »Zurück? Zeitsprung?« T'ton beugte sich über das Bett und warf Lessa einen scharfen Blick zu.
    »Könnte ich etwas Klah haben? Ich weiß, dass meine Worte ziemlich wirr klingen, aber ich bin weder krank noch wahnsinnig. Es fällt mir nur schwer, alles richtig zu erklären. Es ist so kompliziert«
    »Ja, ich verstehe.«
    In T'tons Stimme schwang Bedauern mit. Aber er ließ eine Kanne mit Klah kommen, und setzte sich an Lessas Bett, um sich ihre Geschichte anzuhören.
    »Natürlich ist sie nicht wahnsinnig«, warf Mardra ein und bedachte ihren Weyrgefährten mit einem wütenden Blick.
    »Würde sie sonst eine Königin reiten?«
    T'ton nickte zögernd. Er reichte Lessa einen Becher mit Klah, und sie trank dankbar.
    Dann holte sie tief Atem und begann ihre lange Erzählung. Als sie von jenem Sprung ins Dazwischen berichtete, der sie zum Tag des Überfalls nach Ruatha zurückgebracht hatte, rief Mardra erregt: »Ein Überfall auf unsere Burg?«
    »Ruatha hat viele starke Weyrherrinnen hervorgebracht«, meinte Lessa mit einem feinen Lächeln, und T'ton verstand.
    »Sie ist eine Ruatha«, sagte er zu Mardra.
    Lessa erzählte weiter von der schwierigen, beinahe hoffnungslosen Lage der Drachenreiter, vom Frage-Gesang und von dem Wandbehang, der den Großen Saal von Ruatha zierte.
    Mardra presste die Hand auf den Mund.
    »Ein Wandbehang?« Wie sieht er aus?«
    Als Lessa ihn beschrieb, zeichnete sich auf den Zügen der beiden Zuhörer endlich Überzeugung ab.
    »Mein Vater hat die Weber eben damit beauftragt, einen Gobelin mit diesen Motiven herzustellen. Er tat es, weil der Hauptkampf diesmal über Ruatha stattfand.«
    Kopfschüttelnd wandte sich Mardra an T'ton.
    »Sie muss tatsächlich aus der Zukunft kommen. Wie könnte sie sonst den Wandbehang schildern?«
    »Wenn Sie noch Zweifel haben, fragen Sie doch meine und ihre Drachenkönigin!« schlug Lessa vor.
    »Nein, meine Liebe, wir glauben Ihnen«, erwiderte Mardra ernst, »aber wir können es kaum fassen.«
    »Nach allem, was ich durchgemacht habe, wurde ich es ein zweitesmal auch nicht mehr wagen«, sagte Lessa.
    »Ja, und ich überlege eben, wie ich meinen Reitern diesen Schock ersparen kann«, warf T'ton ein.
    »Sie werden also kommen? Sie werden kommen?«
    »Die Möglichkeit besteht«, sagte der Weyrführer ernst, doch dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
    »Nach Ihrer Schilderung bleibt uns kaum eine andere Wahl.«
    Lessa hätte am liebsten sofort den Aufbruch organisiert, aber die anderen zwangen sie dazu, im Bett zu bleiben. Nach Mardras Auskunft hatte sie wochenlang im Delirium gelegen, immer wieder gequält von wilden Träumen.
    Mardras Vater,
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