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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi
Autoren: Anne McCaffrey
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eilte zu dem kleinen Fahrzeug hinüber, bedankte sich bei Mitford, ehe sie Kurs nach Norden nahm.
    »Ich habe einen der Tieflader bereitstehen, und auf den Kisten ist Platz für Sie beide, um bis zu Ihrer Hütte mitzufahren«, sagte Chuck. »Ich möchte nicht, daß Sie den Aasfressern in die gierigen Klauen fallen.«
    »Danke, Chuck«, sagte Kris und freute sich sowohl über das Angebot als auch die Weitsicht. Die Müdigkeit machte ihr jetzt die Beine schwer. Sich für einen Moment hinzusetzen war keine so gute Idee gewesen, wie es ihr anfangs erschienen war. Die kurze Pause ließ sie ihre Erschöpfung nur noch deutlicher spüren.
    »Kommen Sie.« Chuck erreichte den Tieflader und schaltete die Beleuchtung ein, um ihnen den Weg zu zeigen.
    Kris kletterte bereits auf die Fracht, als sie erkannte, daß die Kisten keinerlei Ähnlichkeit mit denen hatten, die sie auf Barevi gekauft hatte.
    »Was ist denn das, Sarge?« Sie konnte im schwachen Licht die Aufkleber nicht entziffern.
    »Das sind die Bücher, die wir gefunden haben«, erklärte Zainal zu ihrer Verblüffung.
    »Bücher?«
    »Ja, Bücher«, wiederholte Zainal gleichmütig. »Ray hat sie gesehen. Als handeltreibender Kapitän der KDI dachte ich, daß das Papierzeug sicherlich als Verpackungsmaterial bestens geeignet ist.« Er grinste. »Die Drassi haben nicht widersprochen – sie waren froh, daß sie das Zeug los wurden.«
    »Aber das müssen doch an die fünfzig Kisten sein. Darin sind doch nicht etwa nur dieselben Bücher, oder?«
    »Nein«, sagte Chuck. »Die Catteni haben auch Büchereien ausgeplündert. Wir haben ein paar ehemalige Bibliothekare, die es kaum erwarten können, alles zu katalogisieren, was wir ›befreien‹ konnten. Das ist nur ein Teil von dem, was wir ausgeladen haben. Unsere Kinder werden nicht dumm und ahnungslos aufwachsen, obgleich sie in ihrer Erziehung einige interessante Lücken bekommen dürften.«
    »Bücher«, sagte Kris und begriff endlich, wie sehr sie Bücher vermißt hatte … und erst recht die Möglichkeit, sich Bücher zu beschaffen. »Donnerwetter! Das war ein reicher Fischzug!«
    »Bücher?« meldete sich nun Zainal wieder zu Wort. »Schulbücher?« Er klang leicht ironisch, allerdings konnte Kris in der Dunkelheit seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen. »Bi-o-lo-gie?«
    »Das weiß ich noch nicht«, erwiderte Chuck. »Aber das wäre durchaus möglich.«
    »Zainal hat gerade sein Interesse daran entdeckt«, erwiderte Kris. Nun ja, sie hatte in Biologie immer gute Noten gehabt, aber inwieweit die Humanbiologie Zainals Wissen um die Funktionen seines Körpers erweiterte, war völlig unklar. Darüber hinaus war sie sowieso zu müde, um das zu erforschen.
    Alle drei verbrachten den Rest der Fahrt schweigend.
    Sobald Zainal die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, verwarf Kris die Idee, noch unter die Dusche zu gehen, als zu anstrengend. Sie wünschte sich nur noch, sich lang ausstrecken zu können und zu schlafen, sobald sie in die Nähe eines Bettes gelangte. Sie streifte ihre Stiefel ab, was auch Zainal als erstes tat, aber weiter kam sie nicht.
    Der Skipper des Schiffs der K-Klasse, das auf Feld 45 landete, um eine Ladung Sklaven für die Bergwerke auf einem Eisplaneten aufzunehmen, reagierte wütend, als er feststellen mußte, daß schon jemand anderer sie mitgenommen hatte. Er beschwerte sich offiziell darüber und schob eine zweite Beschwerde nach, weil er gezwungen wurde, acht Tage zu warten, bis genügend Sklaven vorhanden waren. Der Bericht verschwand ungelesen in den Archiven.
    Die Kosten, mit denen ein Schiff mit einem KDI-Identifikationscode belastet wurde, wurden vorschriftsmäßig registriert, obgleich später festgestellt wurde, daß dieses Schiff als ›verschollen‹ gemeldet worden war. Die Gebühren wurden bezahlt, und damit war die merkwürdige Angelegenheit vergessen.

2. Kapitel
     
    Es hätte Kris nicht überraschen dürfen, daß bis zum nächsten Nachmittag viele Leute über den Inhalt ihrer Unterhaltung mit Dorothy Dwardie orientiert waren. Gerüchte durchliefen die Siedlung genauso schnell wie ein Orbiter der Farmer. Glücklicherweise wirkte sich dies mehr zu Zainals Vorteil als zu seinem Nachteil aus. Die Catteni wurden nun, wenn auch nur für kurze Zeit, ebenfalls als Opfer der Eosi-Aktivitäten angesehen und somit als Gruppe, die einem eher leid tat, als daß man sich vor ihr fürchtete.
    Ein Quintett von Anthropologen, das laut über die Zwangsbehandlung der Catteni schimpfte, erkundigte sich
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