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Die deutsche Götterlehre

Die deutsche Götterlehre

Titel: Die deutsche Götterlehre
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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männlichen Character, besonders unserer Vorfahren, nicht vertrug; noch jetzt kommen in der Sage nur sehr wenige Zauberer vor, nur hier und da ein fahrender Schüler, ein Gaukler oder ähnliches; Männer wie Faust, gibt es kaum drei.
    Die ganze Masse des altdeutschen Zauberwesens ging in das neuere Hexenwesen über, welches dadurch für die Alterthumsforschung die höchste Wichtigkeit erlangte. 108 Das Folgende lehrt, wie fast Zug für Zug die ältesten Vorstellungen darin aufbewahrt sind.
    Der Zauberei steht bei allen Völkern das Vermögen zu, dass der Adept sich entweder unsichtbar machen oder in Thiergestalten schlüpfen kann. Beides hat er mit den Helden und weisen Frauen unserer Vorzeit gemein, nur sind die Thiere andere und fest bestimmte: Zauberer verwandeln sich in Wölfe, Zauberinnen in Katzen, jene sind Wuotans, diese Frouwas heilige Thiere; die letztern nehmen ausserdem gleich den weisen Frauen und Valkyrjen Vogelgestalt an, gewöhnlich die der Gans, d. i. des Schwans; seltner wird das von Zauberern berichtet, obwohl Flug oder Ritt durch die Luft vom Zauber unzertrennlich sind. In allen Sagen erscheinen die Hexen in Haufen durch die Luft fahrend und zu grossen Versammlungen ziehend. Bei diesen Zusammenkünften ist den ältesten Nachrichten zufolge die Hauptsache Kochen , welches in einem gemeinsamen grossen Kessel geschieht. Diese Versammlungen hätten keinen Sinn, würde nur gewöhnliche Speise dabei gekocht, es muss ihnen also etwas anderes zu Grunde liegen, das Kochen hier wie bei den Opfermahlzeiten ein heiliges Geschäft sein. Die gekochten Gegenstände sind aber das heilige, allen nothwendige und unentbehrliche Salz , um dessen Quellen einst die Deutschen unter sich blutige Kriege führten, und Pferdefleisch , dessen Genuss bei den deutschen Heiden besonders bei Opfern allgemein vorkommt. So lösen sich die Hexen nach dieser Seite hin in alte Priesterinnen und zu heiligem Geschäft fahrende Nachtfrauen auf.
    Die Plätze , wo die Hexenversammlungen stattfinden, sind fast stets altheilige: es sind Berge, Wälder, Brunnen, Bäume; unter den ersten sind der Brocken, der Horselberg, Inselberg, Bechtelsberg u. v. a. weit bekennt. Ebenso ist die Zeit stets eine dem Heidenthum heilige, so die erste Mainacht, die Johannisnacht, Bartholomäusnacht.
    Alles, was über den Teufel in die Hexenprocesse eingemischt ist, datirt aus christlicher Zeit und beruht meist auf christlichen Anschauungen, denn unser Alterthum kannte keinen eigentlichen Teufel, und Alles, was ihm in der Sage und dem Märchen zugeschrieben wird, ist von Göttern, Riesen, Zwergen und Elben und andern höhern Wesen der Vorzeit auf ihn übertragen worden. Dies ist auch hier der Fall, er ist in die Rolle alter göttlicher Wesen eingetreten und jeder erkennt diese sofort in ihm wieder, der auch nur die Namen prüft, welche er in seinem Verkehr mit der Hexe oder die Hexe im Verkehr mit ihm trägt. Namen wie: Schlenkerfüsschen, Hurtig, Grünhütel, Weisshütel, Blümchenblau, Wohlgemuth, Taubenfuss, Grünmäulchen, Kränzlein, Springinsfeld, Hurlebusch, Raumaus, Künzchen, Flederwisch, Rosenkranz u. a. m. sind keine Namen, welche auf den Teufel oder schmuzige Hexen passen. Diese rasch dahinschwebenden und springenden Wesen im grünen, weissen oder federgeschmückten Hütchen oder bekränzten Hauptes, an deren Schultern Flügel wachsen, die als schön bezeichnet sind (Schönhans), gehören offenbar den alten Elben an, und so erscheinen die Hexentänze (wofür denn auch viele andere Anzeichen sprechen) anderntheils als ehemalige Elbentänze , zu denen sterbliche Frauen hinfahren. 109 Den Namen, den diese Frauen unter den Menschen tragen, legen sie bei diesen Festen ab und nehmen dafür einen andern an, der zu ihrer Umgebung und deren Sprache, zu ihrem veränderten Wesen passt, wie ja überhaupt ein Unterschied zwischen der Sprache der Götter, der nordischen Vanen, Elben und Riesen bestand. Diese Namensänderung wurde später zu der Teufelstaufe, bei welcher die Gebräuche der Taufe auf abscheuliche Weise parodirt vorkommen. Aehnlich verhält es sich mit der Buhlerei mit dem Teufel. Wir wissen bereits, dass wie die Elbinnen schönen Jünglingen nachstellen, so die Elben Zwerge und Nixen schöne Jungfrauen zu rauben suchen, mit denen sie sich verbinden und deren viele später auch wenn es ihnen frei steht, die Wohnung der Geister nicht mehr verlassen wollen, weil menschliche Kost ihnen nicht mehr zusagt und menschliches Leben. und Treiben ihnen nicht
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