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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5
Autoren: Richard Wilson
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sollte. Die Finanzkommission sollte anhand dieses Berichtes die Höhe der Entschädigung festsetzen, die die Lyru an den Staat von Virginia für materielle und immaterielle Verluste zu zahlen habe.
    Man eröffnete dann die Debatte über eine Resoluti on, über die Annahme der Entschuldigung der Lyru für die Schäden, die sie angerichtet hatten, und gleichzeitige vorläufige Amnestie.
    Zu diesem Punkt erhob sich der Senator von Texas, um zu widersprechen. »Meine Damen, liebe Mit-Texaner«, begann er.
    Der Applaus der übrigen Delegierten des »Lone Star Staates« war ohrenbetäubend, aber der Rest des Hauses blieb still.
    »Verehrte Kollegen und Damen«, fuhr er fort, »laßt uns nichts übereilen. Jede Handlung, die wir später bereuen könnten, gilt es jetzt zu vermeiden. Lassen Sie uns ohne Vorurteil und mit Sorgfalt untersuchen, welche Nachteile uns dieser Entschluß, auf den das Hohe Haus sich hier einlassen will, bringen könnte.
    Die lange Zeit des Friedens und der Sicherheit, die dieser großen Nation vergönnt war, sollte uns nicht zu vorschnellem Handeln verleiten, indem wir annehmen, daß diese – diese Frauen – nichts anderes sind, als sie scheinen. Laßt uns nicht –«
    Eine Stimme kreischte: »Gestatten Sie eine Zwischenfrage?«
    Der Senator von Texas machte die Zwischenruferin aus. »Ich gestatte es der gnädigen Frau aus Hawaii.«
    Die Senatorin von Hawaii versuchte offensichtlich ihren Hüftgürtel zurechtzurücken, stand auf und sagte: »Mit allem nötigen Respekt vor diesem Herren aus Texas fühle ich mich verpflichtet, darauf hinzuweisen, daß seine Empfehlung genau mit jenem Vorurteil behaftet ist, das er vermeiden möchte. Ich bitte hiermit den Herren, die Leute aus dem Raumschiff Lyru zu nennen und sich jedweder abträglichen Betonungen zu enthalten, die in Bezug auf deren Geschlecht stehen. Wir alle wissen, es entspringt nur dem wohlbekannten Verhalten seines Geschlechts, das sich hier in der Minderzahl befindet.«
    Die Dame aus Hawaii nahm Platz, nachdem sie sich für die Ovationen der Mehrheit bedankt hatte.
    Nach einer kurzen Unterredung mit seinem Stellvertreter und dem Abgeordneten von Austin erhob sich der Senator von Texas erneut.
    »Ich habe der ehrenwerten und charmanten Dame aus Hawaii eine Zwischenfrage erlaubt«, sagte er, »aber ich erlaube niemandem, an meiner Wertschätzung des Geschlechtes zu zweifeln, dem auch sie angehört. Sollten meine Bemerkungen verächtlich geklungen haben, so war das unbeabsichtigt, und ich bedauere das.
    Aber sollte ich gefehlt haben, so geschah das in dem Versuch, unserer großen Nation nach bestem Wissen und Gewissen zu dienen, und in diesem Sinn fühle ich mich noch immer verpflichtet, darauf hinzuweisen, daß die Lyru, ob Männer oder Frauen, für uns Fremde sind und wir von ihnen nichts wissen außer dem, was sie meinten, uns über sich mitteilen zu müssen. Und so fordere ich …«
    Die Redeschlacht ging weiter. Viele mißtrauische Abgeordnete versuchte der Senator zu überzeugen, vielen auch antwortete er auf ihre Fragen. Lang war auch sein Versuch, durch Filibustern die Entscheidung wenigstens aufzuschieben. Aber zu guter Letzt ent schied der Senat mit überwältigender Mehrheit die Ly ru zu Personae Gratae.
    In seinem Enthusiasmus peitschte der Kongreß auch noch einen Anhang durch, der diese Rechte nicht nur den beiden jungen Besucherinnen, sondern allen Lyru gewährte.
    Der Repräsentant des Staates Texas beharrte bis zum Schluß darauf, daß dies ein Fehler sei, aber niemand hörte ihm zu.
     
    Die Lyru waren wirklich reizend.
    Die beiden Gesandten nahmen lächelnd in Vertretung ihrer Schwestern aus dem System Sieben, Planet Fünf die Schlüssel der Stadt Washington vom Bürgermeister in Empfang. Sie posierten willig und lächelnd den Fotografen, und zum erstenmal fanden es die Foto grafen unnötig, um »ein bißchen mehr Bein« zu bitten. Die Farbfotos erfüllten jeden Traum eines Magazinherausgebers, und die 3-D-Fotos waren sogar noch besser.
    Die Gewerkschaft der Berufsmodelle trat allen Ernstes in Streik und erreichte es so, daß man auch von ihnen Fotos machte.
     
    Dann hielten die Lyru ihre erste Pressekonferenz ab. Sie saßen auf einem Podest auf der einen Seite des Raumes mit übergeschlagenen Beinen, in ihrer fotogensten Haltung. Fotografen waren überall, aber allmählich drangen die Reporter mit ihren Fragen durch.
    Als die erste Frage gestellt wurde, berührte die blonde Besucherin ein schwarzes Kästchen und der bekannte
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