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Die Daemonenseherin

Die Daemonenseherin

Titel: Die Daemonenseherin
Autoren: Brigitte Melzer
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sich! Einer kommt auf das Fenster zu.«
    Einen Herzschlag später sprang die Kreatur, eingehüllt in einen Wirbel aus Rauch und Feuer, durch das Fenster – und wurde von einer Salve aus Fletchers Maschinengewehr niedergestreckt. Schnell richtete Logan seine Aufmerksamkeit wieder aufs Innere des Hauses.
    »Einer kommt auf die Tür zu«, gab er durch. »Der andere will hinten raus.«
    »Den hinten übernehme ich«, meldete Avery. Auf dem Hang war Mündungsfeuer zu sehen. Das Donnern der Schüsse wurde von den Felshängen aufgefangen und in einer Salve von Echos zurückgeworfen. Dann rief Avery: »Den könnt ihr abhaken!«
    Die dritte Kreatur überlegte es sich anders und machte kurz vor der Tür kehrt. Logan folgte den Bewegungen über das Display seines Wärmebildgeräts und erwartete, dass das Biest versuchen würde, irgendwo unbemerkt aus dem Haus zu kommen. Stattdessen blieb es stehen, kauerte im Schutz der Treppe und rührte sich nicht mehr. Ganz sicher würde Logan nicht zulassen, dass sich diese Kreatur bis Einbruch der Dunkelheit verschanzte und ihnen dann im Schutz der Nacht entkam – oder gar seine Männer angriff. Er hatte schon einmal gesehen, wie tödlich diese Dämonen waren. Dieses Risiko würde er nicht eingehen.
    »Buckingham, der Dritte braucht noch einen Anreiz, aus dem Haus zu kommen!«
    Eine weitere Granate schlug ein und pulverisierte die Holztreppe, hinter der sich das Biest versteckte. Die Kreatur brach unter zornigem Gebrüll durch die geschlossene Tür ins Freie und endete, von Einschüssen durchlöchert, im Dreck.
    Einen Moment war alles still.
    »Haben wir alle?«, erkundigte sich Jones über das Intercom. »Sind sie hin?«
    »Drei Seher – drei Dämonen.« Logan nahm sein Gewehr und trat aus der Deckung. »Entsorgen wir die Überreste.« Als er am Haus ankam, begann es zu regnen, doch selbst der stärkste Wolkenbruch konnte das Haus nicht mehr retten. Die Flammen breiteten sich in rasender Geschwindigkeit aus. Bei Einbruch der Dunkelheit würde hier nur noch eine qualmende Ruine stehen.
    Reese und Fletcher erwarteten ihn bereits.
    »Die Viecher sind tot«, bestätigte Reese, als Logan näher kam, dann richtete er den Blick auf das brennende Haus. »Sieht so aus, als müsste die Behörde mal wieder eine Entschädigung zahlen.«
    Fletcher zuckte die Schultern. »Lieber blechen sie für ein Haus als für unsere Beerdigung.«
    Buckingham kam gefolgt von Jones um die Ecke. »Die waren nicht sonderlich schwer plattzumachen«, grinste er. »Glattes Kinderspiel.«
    »Es waren auch nur drei und wir waren vorbereitet.« Weitaus besser als beim letzten Mal. Damals hatten sie einem Dutzend dieser Dämonen gegenübergestanden und nicht im Geringsten gewusst, womit sie es zu tun hatten. Wesentlich klüger waren sie auch heute nicht, trotzdem machte sich Logan keine Gedanken, dass sein Team nicht mit diesen Kreaturen fertig werden könnte. Viel mehr Sorge bereitete ihm da schon die Vorstellung, eines – oder mehrere – dieser Biester könnte ihnen entkommen. Und wovor er sich wirklich fürchtete, war, dass diese Dämonen auf die ahnungslose Bevölkerung trafen und dort ein ähnliches Massaker anrichteten wie auf dem Leith Walk, wo die Polizei vollkommen ahnungslos auf die Bestien gestoßen war.
    Diese hier waren frisch geschlüpft und noch nicht einmal so groß wie ein erwachsener Mensch. Trotzdem waren sie gefährlich. Logan wusste, wie schnell sie wuchsen, wenn sie erst über die Leute herfielen und ihr Fleisch fraßen.
    »Übergießt sie mit Benzin und fackelt sie ab.«
    Niemand stellte seinen Befehl infrage, denn keinem stand der Sinn danach, die Monster anzufassen – was sie tun müssten, um sie in das brennende Haus zu werfen. Keinem außer Avery. Während Jones zum Wagen ging, um das Benzin zu holen, kam Avery um die Ecke. Den Dämon, den er hinter dem Haus erlegt hatte, schleifte er an einem der ledrigen Flügel hinter sich her. Die gewaltigen Krallen des Monstrums gruben sich in den feuchten Erdboden und hinterließen tiefe Kratzer darin.
    »Scheiße, sind die hässlich!« Mit einem letzten abschätzigen Blick auf die dämonische Fratze, in deren Rachen die Reißzähne schimmerten, warf Avery den Dämon zu den anderen beiden.
    Buckingham sah sich das Vieh genauer an. »Findet ihr nicht, dass die wie Wasserspeier aussehen?«
    »Nur dreimal so groß und doppelt so hässlich, oder wie?« Avery schlug ihm mit der flachen Hand auf den Hinterkopf. »Falls du es noch nicht gehört hast: Gargoyles
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