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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)
Autoren: Andreas Pauli
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verloren. Stolpernd überquerte sie mit zerrissenen Kleidern mein Gut. Ich wollte sie stützen, sie festhalten und ihr helfen. Doch sie schrie wie eine wilde Furie, schlug mich und wehrte sich wie ein Biest. Sie war so panisch, dass sie selbst mich nicht mehr erkannte. Mich, einen alten Freund deiner Familie.“
    Olayon seufzte, schloss die Augen und holte tief Luft.
    „Ich versuchte, sie festzuhalten, damit sie sich bei mir verstecken konnte. Aber alles Zureden half nichts. Sie erkannte mich einfach nicht mehr. Armes Ding, war völlig panisch und wollte nur rennen, rennen, einfach nur wegrennen.“
    Olayon stand auf und schaute Torwak mit feuchten Augen an.
    „Ich habe versucht, sie festzuhalten, doch es gelang mir nicht. Stattdessen entriss ich ihr aus Versehen dieses Medaillon. Ich wollte es ihr zurückgeben, aber bevor ich verstand, was eigentlich geschehen war, rannte sie bereits weiter und verschwand.“
    „Meine Mutter …“, murmelte Torwak geistesabwesend.
    „Ja, Torwak. Ich meldete den Vorfall umgehend Tron. Wir suchten die ganze Umgebung ab, bis weit nach Osten, wo sie hinlief. Aber wie du ja bereits weißt, ohne Erfolg.“
    „Entschuldige …“, räusperte sich Tron. „Aber davon hast du mir in all den Jahren seit den Kriegen kein Wort erzählt, Olayon!“
    Olayon zuckte zusammen.
    „Hab ich das nicht? Ich hätte schwören können, dass ich dich informiert hatte, Tron. Du sagtest doch, ich soll das Medaillon bei mir behalten und aufbewahren, bis Torwak hier auftaucht.“
    Tron schüttelte den Kopf und stellte die Arme in die Seiten.
    „Das hast du ganz bestimmt nicht. Ich wusste nichts von der Geschichte“, sagte Tron knapp.
    „Dann tut es mir leid, alter Freund. Die Wirren des Krieges haben ihren Tribut gefordert. Mein alter Schädel hatte schon damals dringend Ruhe nötig …“
    Tron legte den Kopf zur Seite und musterte Olayon. Ungläubig schaute Torwak von einem zum anderen.
    Das kann doch nicht wahr sein!
    „Ob er es nun gemeldet hat oder nicht, ist jetzt auch nicht mehr so wichtig. Es ist ohnehin zu spät! Was geschah danach? Gab es noch irgendein Zeichen oder eine Spur? Einen Hinweis?“, sagte Torwak ungeduldig.
    Olayon hob beide Hände und sagte schmunzelnd: „Siehst du Tron, er hat recht.“
    Tron nickte nur widerwillig.
    „Niemand hatte deine Mutter seither gesehen noch etwas von ihr gehört. Keine Spur, nichts“, sagte Olayon.
    Tron fügte hinzu: „Auch wir hatten …“, dann schaute er streng auf Olayon und sagte betont: „… vor dem Vorfall hier auf dem Hof bereits eine Suche eingeleitet. Leider ebenso ohne Ergebnis.“
    „Das Letzte, was man also von meiner Mutter weiß, ist, dass sie nach Osten ging, richtig?“
    Olayon und Tron nickten.
    „Im Osten … Da sind die Kondroner … Gibt es noch andere Völker oder Stämme in der Richtung?“
    „Nur die Kondroner. Was danach kommt, wissen wir nicht“, sagte Tron langsam mit aufmerksamem Blick.
    Dann müsste ich also nur nach Osten gehen um weitere Spuren zu …
    „Denk nicht einmal dran, junger Krieger“, unterbrach Tron Torwaks Gedanken. „Wir haben eine Mission zu erfüllen. Danach können wir uns um unsere Familien kümmern.“
    Torwak hörte ihn nur aus der Ferne. Seine Gedanken drehten sich nur noch um seine Mutter.
    Wo sie bloß sein mag? Was erwartet mich auf dem Weg nach Kondor? Und hoffentlich, hoffentlich lebt sie noch!
    „Ich … ich verstehe“, antwortete Torwak zögernd.
    „Sieh dir den Bengel an, Tron! In Gedanken schon verreist. Tja, mein Junge, Pflicht ist Pflicht, so ist das Soldatenleben nun mal“, sagte Olayon väterlich.
    „Pflicht ist Pflicht, wie du sagst mein Freund. Wir müssen uns nun auf den Abend vorbereiten, da brechen wir auf, um …“, dann schaute er streng zu Torwak und betonte überdeutlich: „… unsere Pflicht zu erfüllen.“
    Torwak räusperte sich, schloss die Augen und schüttelte den Kopf, um wieder klar denken zu können.
    „Ja, unsere Pflicht, genau. Lass uns am besten gleich loslegen“, sagte er und ging, gefolgt von den Blicken der beiden, hinaus zu seinem Pferd, Schwarzer Donner.
    Pflicht! Immer kommt er mit der Pflicht! Er … er hat ja recht, aber es geht um meine vermisste Mutter … Mutter …
    Torwak hielt inne, lehnte sich an den Hals von Schwarzer Donner und starrte auf den Boden.
    Mutter …
    Da hörte er, wie Tron und Olayon laut lachend aus dem Hof stampften.
    „… Ich danke dir mein Freund. Die Dörrfrüchte nehmen wir natürlich dankend an! Die
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