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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)
Autoren: John Flanagan
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Einige von ihnen waren gefangen genommen worden, doch anderen war die Flucht in die Sümpfe gelungen.
Crowley, der Meister der Waldläufer, schüttelte seufzend den Kopf, als ihm klar wurde, dass seine Männer und er viele harte Tage im Sattel verbringen mussten. Er würde eine Spezialtruppe zusammenstellen, um Morgaraths Untergebene aufzuspüren und der Gerichtsbarkeit des Königs zu unterstellen. So ist es immer, dachte er seufzend. Wenn alle anderen sich zurücklehnten und entspannten, war die Arbeit der Waldläufer noch lange nicht beendet.
    Horace, der aus mehreren Wunden blutete, war zur Versorgung ins Zelt des Königs gebracht worden. Der Sprung unter die Pferdehufe hatte ihm einige gebrochene Knochen beschert. Erstaunlicherweise war jedoch keine Verletzung lebensgefährlich, und der königliche Heiler, der ihn genau untersuchte, war zuversichtlich, dass er voll und ganz genesen würde.
    Sir Rodney war zur Trage geeilt, auf der der Junge vom Feld gebracht werden sollte. Es war, als sträube sich selbst sein Schnurrbart vor Erregung, als er neben seinem Lehrjungen stand.
    »Was zum Teufel hat dich denn geritten?«, donnerte er, und Horace zuckte zusammen. »Wer hat dir befohlen, Morgarath zu fordern? Du bist ein Lehrjunge und ein verdammt ungehorsamer noch dazu!«
    Horace fragte sich, ob das Geschrei wohl noch länger andauern würde. Wenn ja, wünschte er beinahe, er stände wieder Morgarath gegenüber. Ihm
war schlecht und schwindelig und Sir Rodneys wütendes rotes Gesicht konnte er nur verschwommen wahrnehmen. Die Worte des Heeresmeisters hallten in seinem Kopf und er verstand nicht, warum er so schrie. Vielleicht lebt Morgarath noch, dachte er dann benommen, und bei diesem Gedanken versuchte er aufzustehen.
    Sofort glättete sich Sir Rodneys finstere Miene und zeigte nur noch Besorgnis. Er hielt Horace sanft davon ab aufzustehen und ergriff dann fest seine Hand. »Ruh dich aus, Junge! Du hast für heute genug getan. Du hast deine Sache gut gemacht.«

    Inzwischen drängte Walt sich durch die Reihen der Wargals. Sie ließen sich ohne Gegenwehr zur Seite schieben, während er verzweifelt nach Will suchte.
    Doch es gab kein Anzeichen von dem Jungen und auch nicht von der Tochter des Königs.
    Ungeduldig suchte Walt weiter, als er einen schwachen Schrei hörte.
    Ein Nordländer, der im Sterben lag, saß gegen einen Baumstamm gelehnt da. Sein Kopf rollte auf eine Seite und ein riesiger Blutfleck breitete sich auf seiner Schaffellweste aus. Ein schweres Schwert lag neben ihm, seine Hand war zu kraftlos, es länger zu halten.
    Er machte eine Geste in die Richtung, und mit einem Blick bat er Walt, ihm zu helfen.
    Nordel, der von Minute zu Minute schwächer wurde, war das Schwert aus der Hand gefallen. Ermattet und fast blind wie er nun war, konnte er es nicht mehr finden und wusste doch, dass er im Sterben lag.
    Walt kniete sich neben ihn. Er sah, dass dieser Mann keine Gefahr mehr darstellte und niemanden mehr täuschen konnte. Er nahm das Schwert und gab es dem Mann auf den Schoß, legte seine Hände auf den Lederknauf.
    »Danke … Freund …«, stieß Nordel angestrengt hervor.
    Walt nickte mitleidig. Er respektierte die Nordländer als Krieger und wusste, was den Seewölfen ihre Waffe bedeutete. Langsam erhob er sich wieder und wollte schon weitergehen, doch dann verharrte er.
    Horace hatte gesagt, Will und Evanlyn wären von einer kleinen Gruppe Nordländer gefangen genommen worden. Vielleicht wusste dieser Mann etwas. Walt kniete sich wieder neben ihn und drehte das Gesicht des Mannes zu sich.
    »Der Junge«, sagte er drängend, denn er ahnte, dass er nicht mehr viel Zeit hatte. »Wo ist er?«
    Nordel verzog das Gesicht.
    »Junge«, wiederholte er unbeholfen, und Walt konnte nicht anders: Er schüttelte den sterbenden Mann.
    »Will!«, sagte er und sah dem Nordländer eindringlich
in die Augen. »Ein Waldläufer. Ein Junge. Wo ist er?«
    Da erinnerte sich Nordel. Er hatte den Mut des Jungen bewundert. Hatte bewundert, wie er sie an der Brücke aufgehalten hatte. Ohne es zu merken, sprach er die Worte aus.
    »An der Brücke …«, flüsterte er, und Walt schüttelte ihn wieder.
    »Ja! Der Junge an der Brücke! Wo ist er?«
    Nordel sah ihn an. Da war etwas, woran er sich erinnern musste. Er begriff, dass es diesem grimmigen Fremden wichtig war, und wollte ihm helfen. Immerhin hatte der Fremde ihm geholfen, sein Schwert wiederzufinden.
    »… fort«, stieß er undeutlich hervor. Er wünschte, der Fremde
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