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Die Chroniken von Amarid 05 - Der Adlerweise

Die Chroniken von Amarid 05 - Der Adlerweise

Titel: Die Chroniken von Amarid 05 - Der Adlerweise
Autoren: David B. Coe
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Bragor-Nal zurück und erobert mit Hilfe ihres alten Freundes und Leibwächters Jibb ihren alten Bezirk zurück. Mit einem Trick verschaffen sie sich Einlass in Cedrychs Kommandozentrale, und in einem dramatischen Kampf, an dem selbst der immer noch verstörte Baram Anteil hat, gelingt es ihnen, den Oberlord zu töten.
    Melyor übernimmt die Herrschaft in Bragor-Nal. Das Misstrauen zwischen ihr und Orris ist inzwischen zu Freundschaft, ja sogar zu Liebe geworden. Trotzdem fühlt er sich verpflichtet, nach Tobyn-Ser zurückzukehren, um den Menschen dort die gute Nachricht zu bringen, dass aus Lon-Ser keine Angriffe mehr zu befürchten sind.
    Im Orden ist es inzwischen zu heftigen Auseinandersetzungen über Orris' eigenmächtiges Vorgehen gekommen. Der Bruch zwischen jenen, die ihn für einen - wenn auch etwas zweifelhaften - Helden halten, und denen, die ihn wegen Verrats hinrichten lassen wollen, ist nicht mehr zu kitten. Eulenmeister Erland verlässt die Große Halle für immer und gründet mit seinen Anhängern die Liga von Amarid. Die Spaltung setzt sich in der Bevölkerung fort und wird tiefer, als Erland Cailin zur Gallionsfigur der Liga macht - ein kleines Mädchen, das als Einzige das Massaker überlebte, das die Fremden in ihrem Heimatdorf Kaera anrichteten. Cailin wurde seitdem von der Ältesten der Tempel aufgezogen und hatte sich im erstaunlichen Alter von elf Jahren an einen Falken gebunden.
    Orris kehrt heim in ein Tobyn-Ser, das er kaum mehr wiedererkennt: Die einzelnen Dörfer und Städtchen bekennen sich entweder zum Orden oder zur Liga und nehmen keine Dienste von Magiern der rivalisierenden Organisation an. Die Liga hat Amarids Gesetze durch eine Zusatzverordnung ergänzt, die Angriffe auf andere Magier nicht mehr vollkommen ächtet, und Orris wird zum Ziel ihrer Verfolgung ...

1
    A uch nach dem Beginn von Handelsbeziehungen zwischen unseren beiden Ländern und nachdem sieben Jahre ohne weitere Konflikte vergangen sind, hegen die Menschen meines Landes weiterhin tiefes Misstrauen gegen Lon-Ser. Sie akzeptieren die Waren, die ihr schickt, aber nur, weil sie ihnen ihre alltägliche Arbeit erleichtern. Sie sind neugierig auf euer Land und wollen mehr über eure Bräuche und die Gesellschaft wissen. Sie begreifen sogar, dass unsere Sprachen einander ähneln und dass dies auf eine gemeinsame, wenn auch weit zurückliegende Vorgeschichte hinweist. Dennoch, sie sind nach wie vor überzeugt, dass ein Krieg mit Lon-Ser nicht nur möglich, sondern vielleicht unvermeidlich ist. Viele von uns im Orden haben versucht, sie davon zu überzeugen, dass das nicht der Fall ist, dass wir von euch wenig zu befürchten haben, aber selbst die Menschen in Ordensstädten und -dörfern bleiben skeptisch. Mehr als zehn Jahre sind vergangen, seit die Fremden unsere Siedlungen niedergebrannt und die Menschen getötet haben, aber die Narben sind immer noch frisch.
    Falkenmagier Orris an Melyor i Lakin, Herrscherin und Steinträgerin von Bragor-Nal, im Winter des Gottesjahres 4633.
     
    Er steht auf einem Feld, in einer Gegend, die er nicht kennt, und schaut blinzelnd in einen strahlend blauen Himmel hinauf. Über ihm kämpfen zwei Vögel, wirbeln umher, stürzen aufeinander nieder, die Krallen ausgestreckt, die Schnäbel weit aufgerissen. Sie sind riesig, und vor der Sonne und dem Blau sehen sie beinahe vollkommen schwarz aus.
    Einen schrecklichen Augenblick lang befürchtet er, dass die Fremden zurückgekehrt sind. Aber die Vögel der Fremden würden einander nicht bekämpfen, und diese beiden Geschöpfe stoßen laute Schreie aus - etwas, das die künstlichen Falken aus Lon-Ser nie getan haben. Also sieht er nur zu und staunt über die Größe und Anmut der geflügelten Kombattanten, aber der Anblick der reißenden Krallen und Schnäbel beunruhigt ihn. Und obwohl er den Blick wie gebannt auf die Auseinandersetzung am Himmel gerichtet hat, spürt er, dass er nicht allein auf dieser Lichtung ist.
    Als er seinen Blick von den Vögeln losreißt, sieht er, dass auf der anderen Seite des Felds eine Frau steht. Sie hat glattes braunes Haar und helle Augen und kommt ihm vage vertraut vor. Einen beunruhigenden Augenblick lang glaubt er, seine Tochter vor sich zu haben, die plötzlich zu einer jungen Frau herangewachsen ist. Aber als er ihr boshaftes und verbittertes Lachen hört, weiß er, dass sie es nicht sein kann. Er will sie nach ihrem Namen fragen, aber noch bevor er das tun kann, hört er von oben einen durchdringenden
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