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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand
Autoren: Stephan R. Bellem
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verkündete er stolz. »Also pass auf, dass er dir nicht auf den Schädel plumpst.«
    Ul’goth zögerte einen Moment. Ihm blieb wenig Zeit für seinen Schlag, wenn sie den zu gewinnenden Vorsprung nicht bereits wieder einbüßen wollten. Außerdem könnten die Gnome schon über die Kluft gelangt sein und in wenigen Augenblicken hier auftauchen , dachte er nervös. Er drückte die Schultern durch, ließ den Kopf einmal im Nacken kreisen und packte den Kriegshammer so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Ul’goth ging in die Knie und spannte die Muskeln an.
    Mit einem Urschrei entließ er die Spannung aus seinen Muskeln, und seine Beine katapultierten ihn kerzengerade nach oben. Am höchsten Punkt seines Sprungs angekommen, schnellte der wuchtige Hammerkopf nach vorn und traf den von Khalldeg vorbereiteten Felsvorsprung beinah genau mittig.
    Noch während Ul’goth wieder zu Boden fiel, ging ein langer Riss an Khalldegs Einschnitten entlang, und der Stein löste sich. Schabend und krachend begann der sicherlich hundert Zentner schwere Brocken, nach unten zu rutschen.
    »Los, weg da!«, brüllte Khalldeg dem Ork zu, der noch immer gebannt auf das Resultat seines Schlages starrte. Erst die Stimme des Zwergs erinnerte ihn daran, dass er fast genau unter dem Aufprallpunkt des tödlichen Granitklumpens kauerte, und er hechtete mit einer Rolle zurück. Das von Faeron beschworene Blätterkleid raschelte leise im Schnee, und als sich Ul’goth wieder erhob, war er über und über von einer weißen Schicht bedeckt. Der skurrile Anblick entlockte ihnen mehr als ein flüchtiges Lächeln, und Khalldeg machte sich unter lauten Lachanfällen daran, dem Ork zu helfen, den Schnee wieder loszuwerden.
    Schließlich begutachteten sie die neue Blockade. »Sie werden sie mit Leichtigkeit überqueren können«, bedauerte der Ork.
    »Sicher«, räumte Khalldeg ein. »Aber es fängt gleich an zu schneien. Und das wird hoffentlich einen Teil unserer Spuren verwischen.«
    »Und wenn es uns nur eine Sonnenstunde einbringt«, beruhigte Faeron den Ork. »So ist das mehr, als wir dafür aufgewendet haben. Jetzt lasst uns aber weiterziehen.«
    »Die Sonne geht bald unter«, stimmte Khalldeg dem Vorschlag zu. »Und wir müssen sowieso schon eine Weile bei Nacht weiterlaufen.«
    Sie nahmen wieder ihre alten Positionen ein und setzten den Abstieg fort. Khalldeg gestattete sich ein kurzes Lächeln, als es nach wenigen Schritten tatsächlich zu schneien begann. In zwei, vielleicht drei Stunden würde man den Pfad bereits wieder für unbetreten halten.
    ***
    Skadrims Blick war starr in die endlose Finsternis gerichtet, die sich unter ihm auftat. Beinah alle Gnome waren von der Explosion getötet worden, als die Eindringlinge um Khalldeg eine Ladung Donnerpulver herübergeschleudert hatten. Nun war der Sims zum größten Teil zerstört. Die darauf postierten Armbrustschützen waren in die Dunkelheit gestürzt. Man sagte, der natürliche Bergschacht würde bis in die Niederhöllen reichen, und Skadrim zweifelte keinen Augenblick daran.
    Durch Baldrokks Tod hatte er Anspruch auf den Thron, das wusste er. Aber er wusste ebenso gut, dass es Dutzende Emporkömmlinge gab, die sich einen größeren Anspruch anmaßten. Wie leicht es doch wäre, mich hier in den Abgrund zu stürzen , dachte er und sah sich plötzlich argwöhnisch um. Zu seiner Linken kauerte ein Armbruster, der offensichtlich noch unter Schock stand; zu seiner Rechten drängten sich weitere Kämpfer, die allerdings ebenso ratlos zu sein schienen wie er selbst.
    »Was sollen wir tun?«, fragte einer der Krieger.
    »Wir müssen zurück«, entschied Skadrim nach einigem Überlegen. »Wir müssen eine neue Brücke errichten.« Er deutete mit einem stummeligen Finger in Richtung der zerstörten Brücke. »Sie sind auf dem Gipfel, und der Herold des Aurelion ist ebenfalls dort. Wir müssen zu ihm.«
    »Aber der Herold hat es uns doch verboten!«, wagte einer der Umstehenden zu protestieren.
    »Da ging er noch davon aus, dass Baldrokk Khalldeg besiegt«, entgegnete ein anderer.
    »Ganz recht«, pflichtete ein besonders junger und kleiner Gnom bei.
    »Wir müssen zu ihm«, beschloss Skadrim. »Er wird Baldrokks Platz einnehmen und uns in Aurelions Willen leiten.«
    »Und es besteht kein Zweifel daran, dass dieser Dergeron der Herold ist?«, fragte der Kleine plötzlich.
    »Nein«, sagte Skadrim mit fester Stimme. »Baldrokk war davon überzeugt, also bin ich es auch. Lasst uns eine Brücke
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