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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand
Autoren: Stephan R. Bellem
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die ungefähre Richtung.
    »Ah, deshalb der Blutfleck im Schnee«, überlegte Khalldeg. »Über den Rand hab ich nicht geschaut. Aber vermutlich klemmt sein toter Körper in einer Felsspalte fest oder wurde schon längst gefressen«, schloss er mit nicht geringer Freude.
    Ul’goth hatte seine Arbeit beendet und reinigteseine Hände mit frischem Schnee, der zwischen seinen Fingern schmolz und als rot gefärbtes Wasser zu Boden tropfte. Der Hüne hob den Kopf und blickte sich ehrfürchtig um. »Dies ist also das letzte Schlachtfeld des großen Throndimar gewesen. Und dort hinten liegt noch immer die Leiche des Magiers, der sich Karandras nannte.«
    »Noch immer gepfählt von Throndimars mythischer Klinge Sardasil «, fügte Faeron mit einem Kopfnicken hinzu. »Hier belegte Gordan das Buch Karand mit dem Bann, der es vor allen Magiern schützte.«
    »Keine seiner Glanzleistungen, wenn du mich fragst«, spottete Khalldeg.
    »Gordans Zauber wurde bereits seit vielen Jahren schwächer«, erwiderte der Elf. »Er wusste, dass uns nur wenig Zeit bleiben würde. Dass es so wenig wäre, konnte niemand ahnen.«
    »Der alte Zausel wäre jetzt aber keine schlechte Hilfe. Er hat Tharador und mich ja schon mal von hier gerettet, als Xandor und Dergeron uns in der Mangel hatten. Könnte uns den Abstieg ersparen.«
    »Wie soll er uns ohne Tharadors Aura denn finden?«, fragte Ul’goth. »Soweit ich ihn verstanden hatte, funktionieren Astralreisen ...«
    »Ja, ja«, schnitt Khalldeg ihm das Wort ab. »Ich hatte auch nicht vor, hier rumzusitzen. Lasst uns aufbrechen, bevor mein Hintern Frostbeulen ansetzt.« Als er Faerons Schmunzeln bemerkte fügte, er hinzu: »Und im Sitzen ist das ein Schicksal, das uns alle gleichzeitig ereilen wird!«
    Ein befreiendes Lachen brach aus ihnen allen hervor. Ein kurzes Lachen, das der Trauer in ihren Herzen nur einen flüchtigen Moment trotzen konnte, doch es genügte, um ihre Lebensgeister zu wecken und den Abstieg zu wagen.
    »Macht euch keine Sorgen. Der Ork war hier mal zuhause, und für Zwerge sind Berge ein offenes Buch«, versicherte Khalldeg mit einem breiten Grinsen. Plötzlich hielt er inne: »Wartet kurz!« Er lief zu der gefrorenen Leiche des Magiers Karandras und betrachtete ehrfürchtig das Schwert Sardasil . Dann nickte er, wie um sich selbst Mut zu machen, und packte das Heft mit beiden Händen. Ein kräftiger Ruck riss die meisterlich gearbeitete Waffe frei, und Khalldeg sprang einen Satz zurück, als erwartete er, dass der leblose Körper des Sohns der Dunkelheit sich wieder erheben würde.
    Als die einzige Auswirkung ein durch die Gipfel seufzender Windstoß blieb, machte Khalldeg kehrt und lief zu seinen Freunden zurück. »Der Junge hat ein Recht darauf, es zu bekommen«, meinte er seltsam rührselig. »Ich werde es ihm überreichen.«
    Oder in seine tote Hand legen , dachte Faeron bei sich, wagte jedoch nicht, den Gedanken laut auszusprechen. Stattdessen sagte er mit einem schelmischen Grinsen: »Und wenn sich die Leiche nun erhoben hätte?«
    »Pah! So steif gefroren hätte er sicherlich keine Freude gehabt.« Er zog Königstöter , jene legendäre Axt, mit welcher der Verräter Baldrokk seinen Großvater Gulmar und seinen Onkel Khulldrak erschlagen hatte und die Khalldeg dem Großonkel nach seinem Sieg über ihn abgenommen hatte, und verglich die beiden Waffen miteinander. »Erstaunlich. Sie scheinen aus demselben Metall zu bestehen, dennoch wirken sie völlig unterschiedlich.« Er befühlte abwechselnd die Klinge und das Axtblatt und zuckte dann mit den Schultern. »In den Händen des Jungen wird es gute Dienste leisten.«
    Khalldeg hatte nicht übertrieben. Der Weg war schmal, kaum breiter als Ul’goths Schultern, und von lockerem Neuschnee bedeckt, der den Zwerg bis zu den Knien einsinken ließ. Der Ork lief wieder an der Spitze und suchte den sichersten Pfad durch den Schnee, während Khalldeg am Ende das breite Blatt seiner Axt dazu nutzte, ihre Spuren zu verwischen.
    Faerons Zauber erwies sich als außerordentlich hilfreich. Der Elf hatte jedem von ihnen ein Geflecht aus dünnen Ästen, dicken Halmen und sich überlagernden Blättern über den Körper wachsen lassen. Unter dem schützenden Grün blieb die Kälte erträglich, und sie hatten die meisten Überreste des armen Hagstad auf dem Gipfel liegen gelassen, der dadurch zu dessen eisigem Grab wurde.
    Allerdings hatte Faeron keine Alternative zu dessen Fleisch gesehen, und so hatten sie es als Proviant
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