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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme
Autoren: Thomas Finn
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gewesen war, als eine Marionette in den Händen seiner Erzgegnerin.
    »Und sieh an, die Letzte Flamme ist in dieser illustren Runde ebenfalls anwesend.« Kai spürte, wie sich die unheimliche Wolke nun ihm zuwandte. »Du hast den Hammar besiegt und mein liebstes Spielzeug kaputt gemacht, du elender Bengel«, zischte die eisige Stimme. »Dafür werdet ihr jetzt alle meine Macht zu spüren bekommen!« »Aufpassen!«, brüllte Magister Eulertin. Von mehreren Seiten zugleich jagten Luftwirbel, Wasserlanzen und Blitze hinauf in die Kakerlakenwolke. Nur wenige sahen die eigentliche Gefahr. Unmittelbar neben dem großen Portal manifestierten sich die Leiber von vier wunderschönen Maiden mit langen, weißen Haaren, deren milchig weiße Kleider in einem geisterhaften Wind wehten.
    »Bansheeees!«, brüllte von irgendwoher eine alarmierte Frauenstimme, als sich die Augen der Todesfeen unvermittelt mit Blut füllten. Morgoyas fürchterliche Leibdienerinnen rissen ihre Kiefer weit auseinander und entblößten lange Reihen spitzer Zähne. Dann hallte ein infernalisches Geschrei über den Platz, das Kai bis ins Mark erschütterte. Magister Eulertin schaffte es zwar, einen Luftschild um sie zu legen, doch noch immer schmerzten die Feenschreie in ihren Ohren. Rund um sie herum brachen die Zauberer wie vom Schlag getroffen zusammen und wanden sich schreiend am Boden.
    Kai schrie ebenfalls und fühlte, wie ihm Blut aus der Nase tropfte.
    Herrje, er musste doch noch Mistelbeeren besitzen!
    Mit zitternden Fingern wühlte er in seiner Tasche. Tatsächlich fanden seine Finger die Beeren, die er sich schnell in die Ohren stopfte.
    Die schrecklichen Schmerzen ließen nach. Die vier Todesfeen stießen noch immer ihre grässlichen Laute aus, doch er würde dem Treiben jetzt ein Ende bereiten. Kai riss seinen Zauberstab nach vorn und eine große Feuerkugel raste auf die Banshees zu. Sie explodierte in einem gewaltigen Flammenball und riss die Gestalten auseinander. Die mörderischen Schreie verstummten, doch die Zauberer um ihn herum wanden sich noch immer am Boden. Sie stöhnten und zitterten und keiner von ihnen war mehr fähig zu kämpfen.
    Der Einzige, der wieder zu sich kam, war Magister Eulertin. Mühsam schwebte er auf seinem Blatt neben ihn, während sich der große Kakerlakenschwarm brummend und schwirrend sammelte.
    »Sieh an, sieh an«, geisterte Morgoyas Stimme über den Platz. Diesmal war es offensichtlich, dass die Laute aus dem Kakerlakenschwarm tönten. »Meine kleine Flamme steht ja noch immer auf den Beinen. Tapfer. Aber natürlich habe ich mit so etwas gerechnet. Vernichtet sie!«
    Rund um den Platz herum stiegen Rauchsäulen auf, aus denen Zauberer und Hexen in schwarzen Kutten traten, auf denen die schwarz-roten Drachenembleme Morgoyas prangten. Ohne Zögern kamen sie dem Befehl ihrer Herrin nach. Schattenspiralen, grüne Leuchtkugeln und Geschosse aus dunklem Eis wirbelten auf Kai und Magister Eulertin zu, während sich der Käferschwarm raschelnd und schwirrend auf das Tor inmitten des Irrgartens zubewegte.
    Kai und sein winziger Lehrmeister kämpften Rücken an Rücken und schützten sich mit Schilden aus Luft und Feuer, als ein lauter Ruf ertönte. »Auf sie, Schwestern!« Amabilia! Aus einer der Gassen strömte eine große Schar Hexen auf den Platz, die die feindlichen Hexenmeister und schwarzen Zauberinnen ungestüm mit gelben Lichtkugeln, Elementargeistern und Zauberflüchen traktierten.
    Kai konnte sehen, wie die Däumlingshexe auf dem Rücken von Kriwa hinter einer schwarzen Zauberin auftauchte und die überraschte Gegnerin mit einem Hagel gelber Geschosse niederstreckte.
    »Halte Morgoya auf, Junge!«, presste Eulertin hervor. »Wir halten dir den Rücken frei!«
    Kai stürmte an den Kämpfenden vorüber auf das seltsame Tor zu. Gedeckt von der Zauberei der Hexen hetzte er durch den verwüsteten Irrgarten, feuerte mehrere Flammenlanzen ab und warf sich gemeinsam mit Olitrax in den Portalbogen. Er landete auf granitenen Stufen, die hinab in die Tiefe führten. Magister Eulertin wollte ihm folgen, doch da jagte ein großes schwarzes Krähenwesen heran und hackte nach ihm. »Weiter, Junge!«, schrie der Däumlingsmagier und stellte sich dem Dämon entgegen. Kai hetzte die Treppenstufen hinab. Ein Schauder erfasste ihn, und je weiter er sich vortastete, desto unheimlicher wurde ihm. Hastig packte er den Schattenkelch aus. Mit ihm und seinem Zauberstab bewaffnet, stolperte er die Stufen weiter nach unten. Er gelangte
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