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Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los
Autoren: Dagmar H. Mueller
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aus, als wäre mit ihr nicht zu spaßen.
    Das scheint auch Cornelius endlich zu begreifen. Nachdem die Polizistin ihm sachlich, aber eisig erklärt hat, dass er sie beinahe platt gefahren hat, oder zumindest ihren Fuß, blubbert ihr Cornelius hundert Entschuldigungen entgegen.
    Iris sitzt währenddessen geduldig daneben. Na ja, wir sind ja nicht das erste Mal in so einer Situation.
    Endlich hat Cornelius die Polizistin tatsächlich von seiner Harmlosigkeit überzeugen können. Aber er ist dabei ganz schön ins Schwitzen und Stottern geraten. Ich muss seufzen. Also manchmal kann Cornelius schon ziemlich peinlich sein.
    Als wir wieder anfahren, frage ich mich, ob er Tessas Fehlen inzwischen vergessen hat. Und als ich mich umdrehe, habe ich den Eindruck, dass auch Rema, Livi und Kenny so aussehen, als ob sie sich das gleich fragen. Oder hoffen. Denn eine Explosion von Cornelius würde jeder ganz sicher gern vermeiden.
    Cornelius scheint sich aber wieder im Griff zu haben. Er fährt ruhig mit kaum mehr als 70 Stundenkilometern durch den morgendlichen Verkehr und beobachtet uns nur ab und zu durch den Rückspiegel.
    »Also«, sagt er nach einer Weile und wirft mir einen besonders strengen Blick zu, »wer von euch weiß, wo Tessa steckt?«
    Ich versuche, möglichst unschuldig auszusehen. Und – in der Tat – bin ich das ja auch. Ich habe keine Ahnung, wo sie steckt. Das Auto kann ja überall hingefahren sein. Vielleicht ist Tessa jetzt schon in Afghanistan.
    Ups! Oje, ich hoffe nicht, dass Tessa in Afghanistan ist.
Auch wenn es natürlich keinen Grund gibt, warum sie nicht nach Afghanistan fahren sollte. Tessa will ja vielleicht auch Weltbürgerin sein. Oder – ähm Moment mal – ist Afghanistan nicht gerade ein Gebiet, was man besser meiden sollte? Ich glaube, ich habe irgend so was im Fernsehen gehört.
    Ich sollte das vielleicht gleich mal Livi fragen. Die weiß so was immer. Irgendwie ist das ihr Hobby, alles über Krisengebiete auf der Welt zu wissen. So hat sie immer einen Grund, schlechte Laune zu haben, die alte Sumpfdotterblume!
    Ach, Quatsch, egal, Tessa ist ja nicht von zu Hause abgehauen. Hoffe ich jedenfalls. Dann brauche ich auch Livi nicht einzuweihen. Hat Tessa nicht gestern am Tisch gesagt, dass sie nur etwas später zu unserem neuen Haus kommen will? Ja, genau. Also wird sie schon irgendwann hier auftauchen. Denke ich. Auf jeden Fall sollte ich Cornelius jetzt nicht noch weiter aufregen und das afghanische Auto lieber nicht erwähnen.
    Ich schweige also und gucke möglichst unbeteiligt aus dem Fenster und das tun alle anderen im Wagen auch.
    »Rrrrrr«, knurrt Cornelius vorne grimmig. Aber mehr tut er nicht. (Also, ehrlich, manchmal erinnert er mich an einen dünnen Jagdhund, der drohend vor einem Reh steht, sich aber nicht traut zuzubeißen.)

Kenny

    Man kann auf so blöden Fotos sowieso nicht viel sehen. Wenn man dann wirklich davorsteht, ist alles i mmer ganz anders. Und dahinter kann man schon überhaupt gar nicht gucken. Dabei wäre das doch viel interessanter gewesen. Denn möglicherweise brauche ich nun doch keine Spinnen für Papas Bett zu dressieren. Ich drück mir ganz fest die Daumen!!

    Oh, ist das toll! Unser neues Haus! Sooo riesig!
    Ich muss einfach sofort aus dem Auto springen und durch die Gartenpforte laufen. Auch wenn Papa hinter mir ruft: »Halt, Kendra! Wir gehen alle zusammen!«
    Und ich hätte auch sofort die Haustür aufgerissen und mir drinnen alles angeguckt, aber die dumme Haustür ist natürlich zu. Fest verschlossen.
    Mist, jetzt muss ich doch auf Papa und den Schlüssel warten. Dabei wollte ich so gern die Erste sein, die unser neues Haus betritt.
    Mama und Papa und Rema und Malea und Livi brauchen endlos, bis sie endlich hier sind. Und dann schließt Papa feierlich die Tür auf und... wupps... drängele ich mich doch schnell an ihm vorbei und renne rein. Juchhu, unser neues Haus!

    Es ist auch von innen ganz riesig. Und leer. Superleer. Es hallt ganz komisch, wenn man durch die Räume läuft und laut ruft.
    »Reee-maaa!«
    »Hier bin ich, Kenny! Ich koooomme!«, ruft Rema aus einem der Zimmer zurück. Aber sie kommt gar nicht, sie ist viel zu langsam.
    Da ist eine wunderschöne weiße Treppe, die renne ich mal ganz schnell hoch. Oh, und hier oben sehen die Räume noch viel größer aus. Ich kann mich gar nicht entscheiden, welches Zimmer meins sein soll. Aber – Mist! – da kommen schon Livi und Malea. Wenn ich nicht schnell bin, schnappen sie mir das beste
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