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Die Bruderschaft des Feuers

Die Bruderschaft des Feuers

Titel: Die Bruderschaft des Feuers
Autoren: Alfredo Colitto
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(129–216), Wundarzt von Gladiatoren und Leibarzt des römischen Kaisers Marc Aurel, nach Hippokrates der bedeutendste Arzt der Antike, der mit seiner Weiterentwicklung der Viersäftelehre (siehe Galle) und zahlreichen Anatomiestudien, aber auch philosophischen Schriften das medizinische Denken und Handeln der Menschen über Jahrhunderte bestimmte.
    Galle: Nach Galen sind für den menschlichen Körper analog zu den vier Elementen Wasser, Feuer, Luft und Erde die vier Säfte bestimmend (die Viersäftelehre = Humoralpathologie): Blut, Schleim, gelbe Galle und schwarze Galle. Galen ordnete den Säften vier Temperamente zu (siehe Complexio). Diese sind in einer für jeden Menschen spezifischen Mischung im Gleichgewicht (Eukrasie); sind sie im Ungleichgewicht (Dyskrasie), dann ist der Mensch krank. Aufgabe des Arztes ist es dann, die natürliche Heilkraft zur Überwindung einer Krankheit durch Diätetik, Pharmakotherapie und/oder durch Chirurgie anzuregen.
    Geber (8. Jahrhundert): lateinische Form für Dschaˉ bir ibn Hayyaˉ n, persischer Naturphilosoph, dessen übersetzte Schriften im Mittelalter als Standardwerke der Alchimie galten. Im 13. Jahrhundert gaben einige Autoren eigene Werke als seine Schriften aus, um ihnen mehr Bedeutung zu verleihen.
    Griechisches Feuer: militärische Brandwaffe der Byzantiner seit dem 7. Jahrhundert; eine Art Flammenwerfer, bei dem ein flüssiges Gemisch aus Erdöl, gebranntem Kalk, Schwefel und Salpeter durch einen Siphon auf die Feinde gespritzt wurde. Es wurde bevorzugt in Seekriegen eingesetzt und hatte eine verheerende, vor allem auch psychologische Wirkung, da dieses Feuer mit Wasser nicht zu löschen war.
    Guidonische Hand: Hilfsmittel zum Notenlesen und Erlernen von Chorälen, entwickelt von Guido von Arezzo (ca. 992–1050) auf Basis des Johannes-Hymnus, dessen sechs Verse nacheinander mit den sechs Tönen von c bis a beginnen. Jedem Fingerglied wurde dabei eine bestimmte Tonstufe des Hexachordsystems zugeordnet.
    Hadernpapier: seit dem 13. Jahrhundert aus Lumpen und Textilabfällen hergestellte, sehr langlebige Papiersorte.
    Haly Abbas (gest. 994): auch Ali ibn al-Abbaˉ s genannt, Perser zoroastrischen Glaubens, Mediziner und Psychologe, Verfasser des lange Zeit richtungweisenden Werkes  Liber regalis , »Königsbuch«.
    Haoma: auch Soma genannter Rauschtrank der Götter im alten Indien und Persien; wahrscheinlich auf Pflanzenbasis, die genaue Zusammensetzung ist nicht überliefert.
    Himmelssphären: Gemäß dem Weltbild des Mittelalters, das auf den Werken von Platon, Aristoteles und Ptolemäus beruht, befindet sich die Erde im Mittelpunkt des Kosmos. Um sie sind zunächst die vier Elemente in den sublunaren Sphären angeordnet, danach folgen die Himmelssphären, die die Planeten tragen. Anordnung und Anzahl der himmlischen Sphären war im Mittelalter Gegenstand zahlreicher philosophischer Diskussionen.
    Jakobsstab: auch Kreuzstab oder Gradstock, Instrument zur Winkelmessung und Streckenbestimmung, in der Nautik wurde daraus später der Sextant entwickelt. Er besteht aus einem langen Stab mit einer Skala und einem oder mehreren verschiebbaren Querstücken.
    Komplet: Die mittelalterliche Zeitrechnung richtete sich nach den Gebetszeiten; der Tag wurde von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang in zwölf gleiche Stunden eingeteilt, deren Länge nach Region und Jahreszeit variierte. Man unterscheidet zwischen den Hauptgebeten Matutin (ca. 3 Uhr), Laudes (6–8 Uhr, bei Sonnenaufgang), Vesper (ca. 18 Uhr) und Komplet (ca. 21 Uhr) und den kürzeren »kleinen Horen« Prim (Tagesanbruch), Terz (ca. 9 Uhr), Sext (ca. 12 Uhr) und Non (ca. 15 Uhr).
    Laudes: 6–8 Uhr (siehe Komplet).
    Licentia docendi: Befugnis, Vorlesungen an einer Universität abzuhalten.
    Madonna (deutsch: Herrin): gebräuchliche Anrede im Mittelalter für eine Dame.
    Magier: auch Mager, Bezeichnung für die zoroastrischen Priester. Auch die Heiligen Drei Könige gelten als Magier, eben Weise aus dem Morgenland.
    Magister (deutsch: Meister): auch Doctor, Titel und Anrede für Lehrer der Universität.
    Magister comacino: auch Comaske, privilegierter Bauhandwerker, Architekt und Steinmetz, ursprünglich aus der Region um den Comer See. Die Comasken zogen in sogenannten »Baurotten« als Wanderhandwerker auch über die Alpen und übernahmen dort zahlreiche Aufträge, z. B. beim Bau der Dome in Mainz, Speyer und Regensburg.
    Manufaktur: Betrieb zwischen Handwerk und Fabrik; die hier beschriebenen Seidenzwirnmühlen wurden
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