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Die Braut von Rosecliff

Die Braut von Rosecliff

Titel: Die Braut von Rosecliff
Autoren: Rexanne Becnel
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Ver wundete versorgt wurden, kehrten sie nach und nach zurück, um sich ihrer Männer und Väter selbst a n zu nehmen. Rand hatte nichts dagegen – ganz im Gegen teil. Es war nie seine Absicht gewesen, ein Massaker unter der Bevölk e rung anzurichten. Ein riesiges Lagerfeuer brannte zum Zeichen des Sieges, Bier und Wein flössen in Strömen, und um den Triumph dieses Tages zu genießen, fehlten seinen Männern jetzt nur noch Frauen.
    Auch Rand wollte eine Frau – aber nicht irgendei ne!
    Wo war Josselyn? Hatte sie ihn wieder belegen oder schwebte sie in Todesgefahr?
    War sie vielleicht schon tot?
    »Verdammt!« Er stürmte aus der Halle ins Freie. Wenn er nicht irgendetwas unternahm, würde er ver rückt werden. Draußen stieß er fast mit Jasper zusam men, der eine junge Frau bei sich hatte. Sie wirkte völ lig eingeschüchtert, und Rand verzog angewidert die Lippen. »Habe ich nicht ausdrücklich befohlen, dass keine Frau vergewaltigt werden darf?«, schnauzte er seinen Bruder an.
    »Sie wollte unbedingt zu dir gebracht werden«, er widerte Ja s per gekränkt. »Als sie hörte, dass ich ihre Sprache verstehe, erklärte sie mir, dass sie dich sprechen müsse. Ihr Name ist A gatha.«
    Rand musterte die schmächtige Person, die ein klei nes Kind an ihre Brust presste und unübersehbar wie der schwanger war.
    »Kümmere du dich um sie«, knurrte er. »Ich habe Wichtigeres zu tun.«
    Die Frau brach in Tränen aus, als Rand ihr den Rücken z u kehrte. »Nein, nein! Er muss das Kind neh men«, flehte sie Jasper an. »Es ist seines! Er muss es mir abnehmen.«
    Rand wirbelte auf dem Absatz herum. Sein Kind? »Ist das Josselyns Kind? Josselyns Kind?«, wiederholte er auf Walisisch.
    Agatha nickte und streckte ihm das Kind entgegen. Rand schluckte. »Wo ist Josselyn?«
    Eine Träne lief über die bleiche Wange der jungen Frau. » O wain hat sie mitgenommen.«
    »Ich werde den Bastard umbringen!«
    »Nein, bitte nicht! Ich flehe Euch an! Ich habe das Kind g e stohlen und es zu Euch gebracht. Jetzt müsst Ihr meinen Mann verschonen.«
    Wieder hielt sie ihm das Kind hin, aber er wich eini ge Schritte zurück. War es wirklich seine Tochter? Wie konnte er sicher sein?
    Die Kleine fuchtelte mit den Ärmchen. Was hatte Agatha g e sagt? Ihr müsst meinen Mann verschonen. Er hatte also Owains Frau vor sich.
    »Wohin hat er Josselyn gebracht?«
    »Ihr müsst versprechen, ihn nicht zu töten!«
    »Ich soll ihn nicht töten, obwohl er Josselyn wahr scheinlich schon umgebracht hat?«
    Agatha schüttelte den Kopf, und wieder liefen ihr Tränen über die Wangen. »Er wird sie nicht umbrin gen. Ich wusste i m mer, dass er sie mehr begehrt als mich. Aber er ist mein Mann, nicht ihrer! Ihr müsst ihm Josselyn wegnehmen, dann kehrt er zu mir zu rück. Ich habe Euch Euer Kind gebracht, und ich kann Euch helfen, Eure Liebste zu finden. Dafür müsst Ihr meinen Mann am Leben lassen. Bitte!«
    Rand versprach es ihr widerwillig, nur um Josse lyns Siche r heit besorgt, und Agatha streckte ihm wie der das Kind entg e gen. Er hatte noch nie ein Baby in den Armen gehalten und befürchtete, es fallen zu las sen oder ihm sonst wie weh zu tun. Aber er überwand seine Ängste und nahm die Kleine so vo r sichtig an sich, als wäre sie zerbrechlich. Sein Kind, seine Toc h ter…
    »Isolde«, flüsterte er, und sie schaute mit großen dunklen Augen zu ihm auf. War das wirklich seine Tochter?
    Er hoffte es von ganzem Herzen. So unlogisch es auch sein mochte – er wünschte sich, der Vater dieses winzigen warmen Geschöpfs zu sein!
    Zwei seiner besten Soldaten würden Isolde in der Halle b e wachen, während er sich mit drei Mann auf die Suche nach Josselyn machte. Eulen kreischten in der Dunkelheit, Mäuse und Kaninchen versuchten sich in Sicherheit zu bringen, b e vor sie den Raubvö geln zum Opfer fielen.
    Rand jagte Owain genauso gnadenlos, wie die Eulen ihre Beute jagten, allerdings mit dem Unter schied, dass Owain alles andere als eine hilflose Maus war. Er hatte Josselyn in seiner Gewalt, und wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlte, könnte er seine rasende Wut an ihr auslassen.
    Die Schwärze der Nacht wich dem ersten grauen Morgenlicht, als den vier Männern ein schwacher Rauchgeruch in die Nasen stieg. Jemand hielt sich in der Nähe auf! Rand befahl seinem Br u der, bei den Pferden zu bleiben, und schlich mit Osborn und Alan einen steilen Hügel hinauf.
    »Sollte das wirklich Owain sein, so ist er ein Narr«, flüsterte O s born. »Sonst hätte
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