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Die Braut von Rosecliff

Die Braut von Rosecliff

Titel: Die Braut von Rosecliff
Autoren: Rexanne Becnel
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den Hügel herauf, ohne Waffen, mit blut i gem Kopf. Ein zweiter Mann kam ange wankt, trug einen Kameraden auf dem Rücken. Owains Truppe floh!
    Doch wo war ihr Anführer? Wo war Owain?
    Josselyn brauchte nicht lange auf eine Antwort zu warten. Ein Pferd galoppierte direkt auf sie zu, und Owain sprang ab. Seine Haare und sein Lederhar nisch waren mit Blut b e schmiert – nicht mit seinem eigenen, sondern mit dem Blut der Feinde. Mit Rands Blut?
    Er hielt sein Schwert in einer Hand, den Dolch in der and e ren. Von beiden Waffen tropfte Blut ins Gras.
    »Du Luder!«, zischte er. »Du hast uns verraten.«
    »Nein!«, schwor Josselyn. »Ich wusste gar nicht ge nug von de i nen Plänen, um dich verraten zu kön nen.« Wieder zerrte sie an ihren Fesseln, rieb sich aber nur die Handgelenke wund.
    »Du wusstest genug, um dein eigenes Volk zu verraten!« Owain hob sein Schwert, und sie machte sich auf den Todesstoß gefasst.
    Ich liebe dich, Isolde. Ich liebe dich, Rand.
    Aber er stieß die Klinge tief in die Erde und um klammerte ihr Kinn. »Du hättest mich wählen sollen. Du hättest eigentlich wissen müssen, dass ich bald die Nachfolge meines Vaters antreten wü r de.«
    Ihr war klar, dass er sie umbringen würde, wenn nicht jetzt, dann etwas später. Diese Gewissheit ver lieh ihr seltsamerweise eine nie gekannte Furchtlosig keit.
    »Du hast seinen Tod beschleunigt, nicht wahr?«, sagte sie ruhig.
    Owains Gesicht spiegelte Überraschung wider. Dann lachte er. »Du solltest mir dankbar sein, dass ich dich von dem alten Kerl befreit habe.«
    »Wie konntest du so etwas tun? Wie konntest du deinen eig e nen Vater ermorden?« Ihr ging ein weite res Licht auf. »Und G o wer! Nicht die Engländer haben den Schäfer getötet, sondern du!«
    Seine harten Finger gruben sich in ihr Kinn. »Das kann niemand beweisen. Außerdem habe ich nur ge tan, was ich tun musste, um meine Leute zusammenzuhalten.«
    »Du musstest einen unschuldigen Burschen und deinen Vater umbringen?«, fragte Josselyn fassungs los.
    »Der Tod des Jungen hat die Leute so empört, dass sie sich zum Kampf entschlossen«, antwortete er un geduldig. »Und der Tod meines Vaters ermöglicht es mir, dich zu bekommen.«
    »Du hast schon eine Ehefrau!«, schrie sie ihn an.
    »Und jetzt habe ich auch noch dich.« Obwohl sie von seinen fliehenden Männern umgeben waren, presste er seine Lippen auf ihre. Sie konnte dieser grässlichen Parodie eines Kusses nicht entfliehen, weil er ihr Kinn festhielt, aber sie biss eisern die Zäh ne zusammen, sodass seine Zunge nicht in ihren Mund eindringen konnte.
    »Eiskaltes Luder!«, fluchte Owain. »Von deinem eigenen Landsmann willst du nichts wissen, aber einen gottverfluc h ten Engländer schleckst du ab! Aber ich werde dir schon noch einheizen! Ich werde dich auf dem Leichnam deines Liebsten ficken!«
    Mit seinem Dolch durchschnitt er ihre Fesseln, um klammerte ihr Handgelenk mit eisernem Griff und zerrte sie hinter sich her, auf sein Pferd zu.
    Conan hinkte mühsam den Hügel herauf. Sein Oberschenkel blutete stark, und er hatte eine zweite Wunde am Kopf. »Glyn ist schwer verletzt«, rief er schon von weitem.
    »Lass ihn zurück!«, brüllte Owain, schwang sich in den Sattel und zog Josselyn hoch, obwohl sie wild um sich schlug. »Beeil dich. Fitz Hugh wird bald unsere Verfolgung aufnehmen. Er will seine Hure, aber ich habe sie, und er bekommt sie nur über meine Leiche zurück!«
    Sie schlug nach seinem Gesicht. »Er wird dich nicht verfolgen, jedenfalls nicht meinetwegen.«
    »O doch, und wenn auch nur aus Stolz. Ich werde ihn vor deinen Augen niedermetzeln, mich nach Belieben mit dir vergnügen und dann auch dich töten!« Mit dieser düsteren Dr o hung trieb er sein Pferd an und galoppierte in Richtung der ste i len Berge, die von jeher der letzte Zufluchtsort walisischer Rebellen gewesen w a ren.
    Josselyn war nirgends zu finden. Owain ebenso we nig.
    Rand lief in der Haupthalle von Afon Bryn auf und ab. Sie hatten den Ort eingenommen, ohne auf nen nenswerten Widerstand zu stoßen. Er hatte damit gerechnet, dass Clyde und die anderen Männer von Carreg Du das Dorf verteidigen würden, nachdem sie nicht an der Schlacht beteiligt gewesen waren, doch sie schienen Afon Bryn verlassen zu haben. Hatte Jos selyn ihren Onkel überr e det, nicht gegen die Englän der zu kämpfen?
    Frauen und Kinder waren zunächst in die bewalde ten Hügel g e flüchtet, aber als sie aus der Ferne beob achteten, dass Gefangene nicht misshandelt und
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