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Die Braut von Rosecliff

Die Braut von Rosecliff

Titel: Die Braut von Rosecliff
Autoren: Rexanne Becnel
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ve r ges sen? Hatte der englische Ritter eine schwache Frau aus ihr gemacht? Rhonwen zog ihr Umschlagtuch fester um die Schultern und nahm sich vor, das in nächster Zeit herausz u finden.
    Rhys ap Owain saß auf einer hohen Eiche. Die Engländer z o gen ab, sowohl der Lord als auch sein Bruder mit den neun Fingern. Ein gerechter Gott würde dafür sorgen, dass sie nie zurückkamen.
    Aber Gott war nicht gerecht. Gott hatte seine Mut ter und Großmutter sterben lassen, und Er hatte Rhys zu dem Glauben verführt, dass Josselyn sich etwas aus einem einsamen kleinen Jungen machte.
    Aber er konnte auch ohne Gottes Hilfe auskom men. Hatte er sich in den zwei Jahren, seit Jasper Fitz Hugh seinen Vater ermo r det hatte, nicht nur um sich selbst, sondern auch um die verrückte Meriel gekümmert? Sie lebten zwar in erbärmlicher Armut, mussten aber nie hungern, denn es gab weit und breit keinen besseren Jäger als Rhys ap Owain.
    Er starrte Jasper Fitz Hugh nach. Eines nicht allzu fernen Tages würde er diesen Mann wie ein Raubtier jagen und zur Strecke bri n gen! Wenn sein Vater noch lebte, wären die verfluchten Englä n der längst von hier verschwunden. Doch Rhys würde seinen V a ter rächen und sein Volk retten!
    Er würde Jasper Fitz Hugh und dessen Bruder umbringen, das Banner mit dem roten Wolf von den Zinnen der Festung reißen und selbst dort leben. Dann würde es kein Engländer mehr w a gen, einen Fuß auf das Land von Rhys ap Owain zu setzen!
    Auch Newlin beobachtete den Aufbruch der Englän der, und E r innerungen an einen anderen Tag stiegen in ihm auf.
    Das Ende des Winters ist nahe, hatte Josselyn damals gesagt, kurz vor dem Eintreffen der Engländer. Seit jenem Wintertag hatte sich vieles verändert.
    »Wenn Steine wachsen wie sonst nur Bäume«, sang der Barde vor sich hin, während er Rosecliffe Castle betrachtete, dessen Mauern von Tag zu Tag höher und wuchtiger wurden. Randulf Fitz Hugh war ein gerechter Herr, der für Frieden in diesem Tal sorgte. Trotzdem gab es noch viele Unzufriedene, die alle Engländer hassten.
    Newlin dachte an Rhonwen und Rhys, diese wilden Kinder, die sich nicht mit der Fremdherrschaft abrin gen wollten. Aber es gab zum Glück auch die Kinder, die aus der glücklichen Ehe eines Engländers mit einer Waliserin hervorgingen. Die kleine Isolde und der Bruder, den sie in einigen Monaten haben würde, waren dazu berufen, diesem Land einen dauerhaften Fri e den zu bescheren.
    Lächelnd wandte der Barde seinen Blick dem dornen zu. Ja, das Ende des Winters war nahe. Noch war es nicht so weit, noch war der Frühling für sein geliebtes Wales nicht angebrochen, aber bald würde er kom men.
    Bald…
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