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Die Braut des Scheichs

Die Braut des Scheichs

Titel: Die Braut des Scheichs
Autoren: Penny Jordan
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bewirteten oder zu einer Gesellschaft eingeladen waren, sah Xenia ihn kaum. Da er praktisch überall auf der Welt Projekte betreute, reiste er viel, und wenn er zu Hause war, verbrachte er viel Zeit in den Stallungen, um das Training seiner Rennpferde zu verfolgen.
    Xenia hatte natürlich eigene Verpflichtungen. Sie war eingeladen worden, dem Zuran Ladies Club beizutreten, dem Ihre Königliche Hoheit, die Prinzessin vorstand. Der Club bot ein Podium für internationale Verständigung und betreute eine Vielzahl von wohltätigen Zwecken.
    Doch das bildete nur die äußere Fassade ihrer Ehe. Im Kern sah es anders aus, für Xenia letztlich sehr schmerzlich. Eigentlich hätte sie froh und erleichtert sein müssen über die Entdeckung, dass sie doch nicht von Rashid schwanger war. Doch stattdessen hatte sie sich traurig und enttäuscht in den Schlaf geweint. Sein Kind wäre doch wenigstens etwas von ihm gewesen, das sie ganz offen hätte lieben dürfen. Und dieser heimliche Schmerz zehrte an ihr und zerstörte sie allmählich.
    Rashid, der gegenwärtig wieder einmal auf einer Geschäftsreise war und erst in zwei Tagen zurückkommen würde, hatte sein Versprechen gehalten, sie nicht anzurühren. Und es hatte ganz den Anschein, als fiele es ihm sehr leicht. Wie war es möglich, dass sie sich so sehr nach ihm sehnte, wenn er sie offensichtlich überhaupt nicht wollte? Jede Nacht lag sie wach im Bett und verzehrte sich nach ihm, malte sich aus, wie sie in seinen Armen die höchste Leidenschaft erlebt hatte. Und jeden Morgen blickte sie dann in den Spiegel und verachtete sich.
    Er behandelte sie höflich distanziert wie einen Gast in seinem Haus, wie eine Außenseiterin in seiner Welt und in seinem Leben, der er ein gewisses Maß an Respekt entgegenbrachte. Dabei hatte sie keine Ahnung, was er wirklich über sie oder ihre Ehe dachte, was ihre Einsamkeit und Frustration nur noch verstärkte. Diese Art des Zusammenlebens war nicht natürlich, und ihr Körper, ihr Geist und ihr Herz begehrten dagegen auf. Sie wollte sich und ihr Leben wirklich mit dem Mann, den sie liebte, teilen, aber wie war das möglich, wenn dieser Mann Rashid war, der ihre Liebe nicht erwiderte? Ein Mann, dem sie nicht einmal vertrauen konnte.
    Trotzdem, als sie an diesem Morgen an der Rennbahn eintraf, durchzuckte es sie freudig bei dem Gedanken, dass sie Rashid nun bald wieder sehen würde. Ihr war wirklich nicht zu helfen! Und während sie noch zusah, wie die Damen der feinen Gesellschaft vor ihr die königliche Loge zu einem Gläschen Sekt betraten, fiel ihr ein, dass sie vorher unbedingt mit Rashids Trainer einen Besuch ihrer ausländischen Gäste in den Stallungen zur Besichtigung der Rennpferde absprechen musste. Dem Anlass entsprechend war sie sportlich leger gekleidet: leichte Designerjeans, ein langärmeliges T-Shirt und natürlich ein Hut boten den richtigen Schutz gegen die sengende Sonne.
    Rashids Manager und sein Trainer standen bei den Stallungen in ein Gespräch vertieft, als Xenia den Hof betrat. Es waren noch einige andere Leute im Hof, darunter zwei kleine dunkelhaarige Kinder. Xenia lächelte ihnen noch im Vorbeigehen zu, als eines der Kinder plötzlich direkt vor die Hufe eines nervösen jungen Pferdes sprang, das gerade von einem Stallburschen über den Hof geführt wurde. Das Pferd stieg, und Xenia reagierte instinktiv. Sie packte das Kind und riss es beiseite, ehe die Hufe es treffen konnten.
    Ein wahrer Tumult brach los. Xenia hörte wie aus weiter Ferne das schrille Wiehern des Pferdes, das angstvolle Kreischen des kleinen Kindes, das besorgte Rufen des Stallburschen … dann durchzuckte sie ein stechender Schmerz, und alles wurde dunkel.
    Mühsam schlug Xenia die Augen auf.
    „Ah, gut, Sie kommen wieder zu sich.“
    Eine Krankenschwester beugte sich lächelnd über sie. Xenia versuchte, sich zu bewegen, doch der Schmerz in ihrer Schulter belehrte sie eines Besseren.
    „Keine Sorge, es ist nichts Ernstes. Nur eine schlimme Prellung“, sagte die Schwester tröstend. „Sie hatten aber Glück … und der kleine Junge, den Sie gerettet haben, hatte noch mehr Glück.“
    Das Kind! Trotz der Schmerzen in der Schulter setzte Xenia sich besorgt auf. „Sind Sie sicher, dass dem Jungen nichts passiert ist?“
    „Ganz bestimmt. Ich glaube, sein Vater hat einen größeren Schock abbekommen als der Kleine. Er gehört zur königliche Familie … ein Cousin des Prinzen, glaube ich, und er konnte Ihr Lob gar nicht hoch genug singen. Er ist
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