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Die Braut des Scheichs

Die Braut des Scheichs

Titel: Die Braut des Scheichs
Autoren: Penny Jordan
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zartes Blaugrün. Sorgsam ausgewählte, kunstvolle Skulpturen zeugten von Rashids Geschmack wie auch von seinem Wohlstand, kostbare Stoffe milderten zu krasse Konturen.
    Und dennoch empfand Xenia diese wundervolle Villa als fremd und feindselig. Trotz ihrer Eleganz und Gemütlichkeit schien ihr etwas Wesentliches zu fehlen. Es war ein Haus ohne Liebe, ohne Herz … ohne die Atmosphäre, die einem wirklichen Zuhause anhaftete, wo Menschen lebten, die sich liebten.
    Vorsichtig entfernte sie im Bad den Verband und betrachtete ihren Rücken im Spiegel. Wie die Krankenschwester gesagt hatte, war der Bluterguss auf dem Schulterblatt beachtlich, aber die kleine Platzwunde war schon fest geschlossen und blutete nicht mehr. Xenia duschte schnell, wobei die Schulter bei bestimmten Bewegungen schmerzte. Das würde auch noch einige Tage so bleiben, wie der Arzt sie vorgewarnt hatte.
    Ihr Bett fühlte sich angenehm kühl an, nur dass es für eine Person viel zu groß war und Xenia sich darin erst recht einsam vorkam. Müde und bedrückt, drehte sie sich auf die Seite. Sie war allein, obwohl sie verheiratet war. Eine verheiratete Frau, deren Mann sie nicht wollte, sie nicht begehrte, sie nicht liebte.
    Wohingegen sie sich jede Nacht nach Rashid sehnte und der Verlockung nicht widerstehen konnte, von der himmlischen Nacht in der Oase zu träumen, die sie in seinen Armen verbracht hatte.
    Irgendetwas hatte sie geweckt. Xenia schlug die Augen auf und drehte sich auf den Rücken, wobei sie sich automatisch an die verletzte Schulter griff.
    „Xenia, geht es dir gut?“
    Sofort war sie hellwach und spähte angestrengt in die Dunkelheit. Rashid saß an ihrem Bett. „Rashid!“ Sie setzte sich vorsichtig auf. Ihr Herz pochte wild. „Wieso bist du schon zurück?“
    „Was glaubst du?“ antwortete er schroff. „Ich habe die Nachricht erhalten, dass du in einen Unfall verwickelt gewesen wärest und eine Gehirnerschütterung erlitten haben könntest. Selbstverständlich bin ich mit der nächsten Maschine nach Zuran zurückgeflogen.“
    „Das wäre nicht nötig gewesen“, protestierte sie. „Es geht mir gut … abgesehen von einem großen blauen Fleck auf der Schulter.“ Rashid hatte die Nachttischlampe angeknipst, und Xenia betrachtete ihn verstohlen. Er wirkte müde und abgespannt und sehr ernst. „Es tut mir Leid, dass du deswegen extra zurückgekommen bist“, sagte sie bedrückt.
    „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?“ unterbrach Rashid sie rau. „Ist die Ehe mit mir wirklich so unerträglich, dass du dich unter die Hufe eines Pferdes werfen musst?“
    Xenia sah ihn entgeistert an. „So war es nicht! Da war doch das Kind … ich habe, ohne zu überlegen, gehandelt, wie es jeder andere auch getan hätte.“
    Rashid fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. „Man hat mir nichts von einem Kind erzählt. Nur, dass es fast eine Tragödie gegeben hätte und dass du gegen den Rat der Ärzte das Krankenhaus verlassen hättest.“
    „Ich habe eine Schulterprellung, mehr nicht“, sagte sie locker, wobei sie sich insgeheim fragte, wieso die Nachricht von ihrer Verletzung Rashid veranlasst hatte, so überstürzt aus London herzukommen.
    „Als ich mit dem Arzt telefoniert habe, meinte er, du könntest durchaus auch eine Gehirnerschütterung haben und solltest nicht allein sein.“
    „Und deshalb bist du zurückgekommen?“ fragte Xenia ungläubig. „Der Arzt war sich fast sicher, dass ich keine Gehirnerschütterung habe. Und außerdem bin ich ja nicht allein. Unser Personal …“
    „Ist nicht wirklich hier, um richtig auf dich aufzupassen“, unterbrach Rashid sie. „Aber ich bin es jetzt.“
    Xenia sah, wie müde und erschöpft er war. „Rashid, es geht mir gut“, sagte sie. „Warum gehst du nicht ins Bett?“
    „Ich bleibe hier.“
    Sie seufzte. „Glaub mir, das ist wirklich nicht nötig. Wenn ich mich nicht fit gefühlt hätte, wäre ich im Krankenhaus geblieben.“
    „Mag sein, aber ich bleibe hier, bis ich persönlich davon überzeugt bin, dass es dir gut geht.“
    Xenia gab es auf. „Wie du willst, Rashid, aber nötig ist es nicht.“
    Er knipste die Nachttischlampe wieder aus und sagte: „Schlaf weiter, Xenia.“
    Sie musste eingeschlafen sein. Als sie aufwachte, konnte sie Rashid nicht in dem Sessel neben ihrem Bett erkennen. Aber sie hörte seinen ruhigen Atem. Vorsichtig wandte sie den Kopf. Rashid lag neben ihr auf dem großen Bett und schlief tief und fest.
    Der Vollmond schien durch die hauchfeinen
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