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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands
Autoren: LYNSAY SANDS
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anständigen Schwert. Selbst dieser Grünschnabel Godfrey erscheint mir derzeit einladend.“
    Merry lachte über dieses Eingeständnis, warf die Decken zurück und sprang aus dem Bett. „Ich denke, du lagst richtig mit der Ahnung, die du damals hattest, ehe wir von Stewart aufbrachen, Una“, verkündete sie auf dem Weg zur Waschschüssel. „Ich glaube tatsächlich, dass ich hier viel glücklicher sein werde, als ich es zu Hause je gewesen bin.“
    „ Aye “, stimmte Una ihr zu und fügte ernst an: „Und ich freue mich für Euch. Euer Gemahl ist ein anständiger Bursche, und ich habe so ein Gefühl, dass ihr viele glückliche Jahre miteinander verbringen und propere Kinder haben werdet … Das heißt, sofern Ihr diese unangenehme Sache klären und herausfinden könnt, wer da mit Kräutern spielt und sich an Morden versucht, ehe es Euch oder Euren Gemahl erwischt“, endete sie missmutig.
    Merrys Lächeln erstarb, als die Worte sie daran gemahnten, dass eine Schlange in ihrem Paradies hauste.
    „Das hatte ich schon fast vergessen“, räumte sie leise ein und fragte sich, wie das möglich war.
    „Nun, grämt Euch nicht. Auch Euer Gemahl machte mir heute Morgen den Eindruck, als habe er die Angelegenheit vergessen. Schuld ist die Liebe, die alles in ein rosiges Licht taucht. Sie vernebelt den Verstand und blendet alles Unschöne aus.“
    „ Aye “, murmelte Merry und nahm sich vor, die Sache nicht wieder zu vergessen. Im Gegenteil – sie war fest entschlossen, die Vorfälle so schnell wie möglich aufzuklären. „Wo ist Edda?“, fragte sie.
    „Sitzt an der Tafel in der großen Halle“, erwiderte Una düster. „Und ich sage Euch, die Knechte und Mägde verhalten sich in ihrer Gegenwart noch merkwürdiger als neulich. Ich vermute, sie war nicht gerade ein Sonnenschein, während wir fort waren.“
    Merry sagte dazu nichts, runzelte aber die Stirn und überdachte dies, während sie sich wusch und anzog. Je mehr sie erfuhr, desto mehr richtete sich ihr eigener Verdacht, wenn auch widerwillig, gegen Edda. Es schien tatsächlich das Beste, sie fortzuschicken, zumindest bis Licht in die Sache gebracht war.
    Una überließ sie ihrem Schweigen, während sie ihr beim Ankleiden half, und blieb anschließend in der Kammer zurück, um das Bett zu machen und Ordnung zu schaffen. Merry schritt allein die Treppe zur großen Halle hinab. Edda saß nicht länger am Tisch, sondern hatte sich an den Kamin begeben. Als sie Merry sah, erhob sie sich und kam zur Tafel, ein herzliches Lächeln auf den Lippen.
    „Willkommen zurück!“, grüßte sie.
    Merry lächelte ebenfalls und verspürte Gewissensbisse ob ihres Verdachts, als Edda sie in die Arme schloss. Das Schuldgefühl veranlasste sie, die Umarmung mit mehr Innigkeit zu erwidern, als sie empfand. „Danke. Ich hoffe, während unserer Abwesenheit stand alles zum Besten?“
    „Oh, aye “, beteuerte Edda und ließ sich auf der Bank nieder, um ihr Gesellschaft zu leisten. „Aber Ihr wart ja auch kaum lange genug fort, als dass irgendetwas Schwerwiegendes hätte vorfallen können.“
    „Nun, wir hingegen hatten auf der Reise durchaus mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, weshalb Alexander auch auf eine rasche Rückkehr drängte.“
    „Das sagte man mir bereits.“ Edda legte die Stirn in Falten und schüttelte den Kopf. „Unfälle, ein Zelt in Flammen und jemand, der Alexander etwas untergemischt haben soll? Es fällt mir nicht leicht, das zu glauben.“
    „ Aye , mir auch nicht“, murmelte Merry und schenkte Lia, der Magd, ein Lächeln, als diese mit Speise und Trank erschien.
    „Ich hoffe, Evelinde ist wohlauf?“, erkundigte sich Edda, nachdem das Mädchen wieder verschwunden war.
    Merry rief sich Evelindes Rat ins Gedächtnis, genau zu beobachten, wie Edda sich verhielt, wenn sie erfuhr, wie glücklich ihre Stieftochter war. Sie setzte eine strahlende Miene auf, hinter der sie jedoch wachsam blieb. „Oh, und wie!“, sprudelte es aus ihr heraus. „Sie ist selig! Jeder, der sie und Cullen sieht, erkennt sofort, dass die beiden sich über alles lieben. Er ist vollkommen vernarrt in seine Frau, und Evelinde ist vernarrt in ihn. Es hat mich regelrecht eifersüchtig gemacht.“
    „Das ist gut zu hören“, entgegnete Edda, und ihre Worte schienen ebenso aufrichtig wie ihre Sorge, als sie fortfuhr: „Ich fürchte, ich habe zu sehr um das Mädchen gebangt. Wir standen uns nie nahe, aber dennoch ist sie die Tochter meines verstorbenen Gemahls, und die Frage, wie
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