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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige
Autoren: Robert Ludlum
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vertraute: Frederick Willard.
    Willard betrachtete die Beweisstücke sichtlich erfreut, wenn auch mit einer eigenartigen Gelassenheit, so als hätte er längst alles geahnt. Er legte die Beweise gegen Black River verschiedenen Stellen vor, um sicherzugehen, dass sie nicht absichtlich verlegt oder sonst wie entsorgt wurden.
    Soraya und Amun Chalthoum kehrten nach Kairo zurück. Obwohl Sorayas Leute handfeste Hinweise auf die Identität von Chalthoums Feind zusammengetragen hatten, war es für sie beide kein froher Tag. Soraya wusste, dass er nie aus Ägypten weggehen würde, dass er sich nur in seiner Heimat wohlfühlte. Außerdem hatte er hier noch einige Kämpfe auszufechten, vor denen er niemals weglaufen würde. Genauso wusste sie, dass sie nie aus Amerika weggehen würde, um hier mit ihm zu leben.
    »Was sollen wir machen, Amun?«, sagte sie.
    »Ich weiß es nicht, Azizti. Ich liebe dich auf eine Art, wie ich noch nie in meinem Leben jemanden geliebt habe. Der Gedanke, dich zu verlieren, ist unerträglich.« Er nahm ihre Hand. »Komm hierher. Hier können wir zusammen sein. Wir heiraten und ziehen gemeinsam unsere Kinder auf.«
    Sie lachte und schüttelte den Kopf. »Du weißt, dass ich hier nicht glücklich wäre.«
    »Aber stell dir vor, wie schön unsere Kinder wären, Azizti!«
    »Dummer Kerl!«, sagte sie lachend und küsste ihn auf die Lippen. Es war als freundschaftlicher Kuss gedacht, entwickelte sich jedoch zu etwas Tieferem und Leidenschaftlicherem, das sie alles um sich herum vergessen ließ.
    Als sie sich schließlich voneinander lösten, sagte sie: »Ich habe eine Idee. Wir treffen uns einmal im Jahr für eine Woche, jedes Mal woanders, oder wo immer du willst.«
    Er sah sie lange an. »Azizti, kann es wirklich nicht mehr für uns geben?«
    »Ich glaube, das kann sehr viel sein, wenn wir nur wollen.«
    »Ich verstehe.« Er seufzte und hielt sie fest in den Armen. »Wir werden dafür sorgen, dass es sehr, sehr viel ist.«
    Drei Tage später erschütterte der Skandal um Black River die Öffentlichkeit und stellte sogar die Auflösung der alliierten Truppen an der iranischen Grenze in den Schatten.
    »Das ist es«, sagte Peter Marks zu Willard, »Black River und Halliday sind erledigt.«
    Er war überrascht, als Willard ihn mit einem unergründlichen Blick ansah. »Ich hoffe, du hast nicht vor, dich von unserem Deal zu verabschieden, mein Freund.«
    Drei Tage später verstand Marks, wie die kryptische Bemerkung gemeint war, als Verteidigungsminister Halliday eine Pressekonferenz abhielt, in der er Black Rivers Machenschaften auf das Schärfste verurteilte. Er sprach von einem »so unerhörten Missbrauch des Vertrauens«, das man in die Firma gesetzt habe, dass bereits Schritte zu ihrer Auflösung eingeleitet würden. »Ich habe persönlich mit dem Justizminister gesprochen, und er hat mir versichert, dass sowohl zivil- als auch strafrechtlich gegen Black River vorgegangen wird, insbesondere gegen den Vorstand der Firma. Ich möchte gegenüber dem amerikanischen Volk klarstellen, dass die NSA Black River in gutem Glauben mit dieser Aufgabe betraut hat, nachdem die Organisation uns versichert hat, dass sie Kontakte zu einer prowestlichen Widerstandsgruppe im Iran geknüpft habe. Es wurden uns entsprechende Dokumente vorgelegt, komplett mit den Namen der verantwortlichen Personen und den Inhalten der Gespräche. Ich habe das Material zur Gänze dem Justizminister übergeben. Ich möchte dem amerikanischen Volk versichern, dass weder ich noch irgendjemand in der NSA zu irgendeinem Zeitpunkt gewusst hat, dass das Material von Black River gefälscht wurde. Deshalb wird bereits eine hochrangige Expertenkommission eingerichtet, die die ganze Sache untersuchen wird. Ich kann nur hoffen, dass die Drahtzieher dieses ungeheuren Plans die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen.«
    Und tatsächlich tauchte nicht der kleinste Hinweis auf, dass die NSA , geschweige denn Halliday selbst, in irgendeiner anderen Weise mit Black River zu tun gehabt haben könnte, als er es beschrieben hatte. Und zu Marks’ Erstaunen waren es nur zwei Direktoren von Black River, gegen die Anklage erhoben wurde: Kerry Mangold und Dick Braun. Nirgends wurde Oliver Liss erwähnt, der dritte Mann in der Führungsspitze der Firma.
    Als Marks Willard danach fragte, sah ihn der Veteran wieder mit diesem unergründlichen Blick an, worauf er sich im Internet nach Geschichten über Black River umsah. Nachdem er eine ganze Weile gesucht hatte,
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