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Die böse Brut

Die böse Brut

Titel: Die böse Brut
Autoren: Jason Dark
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fragte Suko.
    »Nein. Du denn?«
    Er grinste schief. »Ich habe es versucht, aber herausgekommen ist einfach nichts.
    Ich schaute einer jungen Frau nach, die vor uns die Straße überquerte. Sie hatte wirklich einen knackigen Po, der von einer engen hellen Hose umspannt wurde. Dazu trug sie ein nabelfreies Oberteil, und sie telefonierte.
    »He, Alter, was ist?«
    »Nun ja, nichts. Ich kann mir auch nicht vorstellen, was diese Zahl bedeutet.«
    Er kann zu einer Gruppe gehört haben.«
    »Als Mitglied Nummer dreiundvierzig?«
    »Wäre nicht eben gut.«
    »Wieso?«
    Suko startete wieder. »Dann wäre es eine Bande oder Gruppe, die aus mindestens dreiundvierzig Mitgliedern besteht, und wir können uns fragen, wie viele vielleicht noch dazugehören.«
    »Hoffentlich keine Hundertschaft.«
    »Du sagst es.«
    Der nächste Stopp erfolgte erst später. Da hatten wir unser Ziel schon fast erreicht. Jedenfalls waren wir an diesem Morgen pünktlich, sogar noch vor Glenda.
    Die Faxe lagen bereit. Wir schauten uns sie gemeinsam an und mussten sehr bald erkennen, dass sie uns nicht weiterbrachten. Da gab es nichts, womit wir dem Killer auf die Spur kommen konnten. Der Arzt hatte eine kurze Untersuchung des Toten durchgeführt und festgestellt, dass der Kopf wirklich mit einem glatten Schnitt vom Körper getrennt worden war. Das ließ auf einen Fachmann schließen, aber genaue Ergebnisse würden noch folgen. Ansonsten war der Mann nicht identifiziert und galt als unbekannter Toter.
    »Für seine Freunde war er ein Verräter«, sagte Suko, als er sich auf seinen Platz setzte.
    »Stimmt. Und er muss etwas gewusst haben, das mit seinem Gewissen nicht zu vereinbaren gewesen ist. Etwas Grauenhaftes. Deshalb auch die Kehrtwendung.«
    »Hast du eine Idee?«
    »Nein. Ich zuckte mit den Schultern. »Ich habe auch nur Satan und Hölle gehört. Mehr nicht. Das ist einfach zu wenig, Suko. Wir müssen einfach darauf setzen, dass wir den Toten identifizieren können. Wenn wir seinen Namen kennen, liegen die Dinge schon ganz anders.«
    »Die Presse, die Medien.«
    »Sicher.«
    »Man muss das Gesicht aufarbeiten.« Er winkte ab. »Nun, das ist kein Problem, aber ich scheue mich auch nicht, schon jetzt so etwas wie ein Fazit zu ziehen.«
    »Und wie sieht das aus?«
    »Wenn ich deine telefonischen Erfahrungen richtig deute, dann könnte es sich bei dem Ermordeten um das Mitglied einer Satanssekte handeln.«
    Ich schaute ihn an.
    »Glaubst du mir nicht?«
    »Doch«, erwiderte ich und musste schlucken. »Ich wollte dich nur daran erinnern, welche Erfahrungen wir damit schon gesammelt haben. Da denke ich nur an die Nachfolger des Hellfire Clubs. Wenn sich da wieder was entwickelt hat, dann gnade uns Gott...«
    ***
    Der Junge stand vor der großen Kirche und zitterte vor Angst!
    Er hatte den Kopf leicht zurückgelegt, um auch die Spitzen der beiden Türme sehen zu können. Das war nicht möglich, denn die Dunkelheit der Nacht schluckte die oberen Drittel wie das Maul eines Riesenkrokodils die Beute.
    Trotzdem war es nicht ganz dunkel. Zwei einsame Laternen rahmten die Freitreppe ein, die ebenfalls vor den Blicken des Jungen lag und ihm zusätzlich Furcht einflößte, auch wenn der Schein die Dunkelheit auf einem Teil der Stufen vertrieb.
    Er war noch ein Kind. Oder ein Teenager. Nicht sehr groß gewachsen, wirkte er doch in seinem Outfit ziemlich verkleidet. Er trug eine schwarze Jacke, eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd und hatte sich mit einer Krawatte geschmückt, die in einem hellen Blau schimmerte.
    Und es gab noch einen Farbklecks an seiner Gestalt. Das war das blutrote Tuch, das aus der oberen Tasche des Jacketts als gefaltetes Dreieck hervorschaute und ebenso deplatziert wirkte wie die Krawatte.
    Die Haut in seinem Gesicht war hell. Sie wirkte starr, als bestünde sie aus einer Maske, die sich der Junge übergestreift hatte. Seine Augen lagen tief in den Höhlen, und die Brauen waren so gut wie nicht zu sehen. Wenn, dann wirklich nur als Schatten.
    Sehr dunkle Augen besaß der Junge, ebenso dunkel wie sein Haar, das recht lang wuchs, leicht glänzte und an das Gefieder eines Raben erinnerte. Es war zur Seite und zugleich in die Höhe gekämmt worden. Die beiden Ohren bildeten für die Haarspitzen die Grenze.
    Er wartete nicht auf etwas, sondern sah aus wie jemand, der noch darüber nachdachte, wie er sich verhalten sollte. Die Kirche lag in einer sehr ruhigen Straße der schottischen Stadt Dundee.
    Am Tag herrschte schon nicht viel Betrieb
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