Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die böse Brut

Die böse Brut

Titel: Die böse Brut
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
das Ereignis.
    »Nicht in diesem Gewässer.«
    »Da wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben. Es sei denn, wir ziehen uns auf die Insel zurück und rufen die Kollegen an. Das wäre am sichersten.«
    »Willst du das denn?«
    »Bestimmt nicht.«
    Ich nickte in Suko’s Richtung. »Eben.«
    Wir sprachen zwar nicht darüber, aber uns war schon klar, dass der Killer möglicherweise nur darauf wartete, dass wir ans Ufer schwammen. Da hatte er dann eine Chance einzugreifen.
    Keiner von uns hatte die Tiefe des Kanals erfasst. Wir gingen davon aus, dass das Wasser nicht sehr tief war, aber schwimmen mussten wir schon, und das würde kein Vergnügen sein.
    »Oder nehmen wir doch den Kahn, John?«
    »Er ist...«
    »Weiß ich. Aber bis zum Ufer würde er vielleicht reichen. Wenn ich schnell rudere.«
    »Warum willst du nicht schwimmen?«
    Suko sah nachdenklich aus. »Ich kann mir vorstellen, dass der Killer nur darauf wartet. Im Wasser könnte er jeden Vorteil haben. So sehe ich das.«
    »Aber nur als Taucher.«
    »Warum nicht?«
    Ich blieb bei meiner Ansicht. »Wenn das so ist, Suko, dann schwimme ich als Erster los, und du gibst mir Rückendeckung. Sollte jemand auftauchen, sofort eingreifen.«
    »Okay.«
    Ich hatte wirklich keine Lust, mich mit dem Kahn abzuquälen. Er war verdammt schwer, und ihn vom schlammigen Grund hochzuholen, kostete ebenfalls Zeit.
    Ich suchte mir einen Weg an dem gesunkenen Boot vorbei und schaufelte auch Hindernisse zur Seite. Dann lag der Kanal vor mir. Eine dunkle Fläche mit nur wenig Wellen. Eingerahmt durch zwei unheimlich wirkende Uferstücke, die aussahen wie ein finsterer Dschungel, in der sich das Böse perfekt verstecken konnte.
    Bis zum Ufer war es wirklich nicht weit. Mit wenigen Schwimmstößen konnte ich das schaffen.
    Suko blieb an der gleichen Stelle stehen. Er hatte seine Beretta gezogen und zielte noch ins Nichts. Ich hoffte stark, dass dies so bleiben würde, drückte meinen Körper nach vorn und glitt so in die Fluten hinein. Augenblicklich hatte ich keinen trockenen Faden mehr am Leib, aber die paar Meter bekam ich noch gebacken.
    Das dachte ich zumindest, bis ich plötzlich etwas spürte. Ich schwamm nicht auf der Brust, sondern kraulte dem Ziel entgegen. Dabei wühlte ich das Wasser auf, und plötzlich näherte sich etwas von unten. Das war bestimmt kein Fisch, denn Fische zerren nicht an den Armen eines Menschen. Genau das passierte mir. Jemand bekam meine rechte Schulter zu fassen und zerrte mich unter Wasser. Ich drehte mich dabei und dachte daran, dass ich leider Recht gehabt hatte. Plötzlich tauchte ich unter, doch zuvor hatte ich noch einen Blick in das Gesicht des Angreifers werfen können.
    Da war kein Gesicht zu sehen gewesen. Der Angreifer war ein Taucher, Brille, Mundstück, die Pressluftflasche, der glänzende Anzug, der seinen Körper schützte, und das verdammte Messer.
    Wahrscheinlich hätte es mich erwischt. Ich war im Wasser zu unbeweglich. Der Vorteil lag auf der Seite des Angreifers, aber Suko gab mir die versprochene Rückendeckung.
    Unter Wasser hörte ich den Knall des Schusses nicht. Ich bekam ihn mit, bevor ich richtig eintauchte.
    In diesem Fall gab es kein Überlegen mehr. Mit hastigen Schwimmbewegungen versuchte ich, dem Angreifer zu entwischen. Ich bekam den Messerstich nicht mit, tauchte auf, schwamm noch ein Stück und sah dann das Ufer dicht vor mir.
    Hier war der Kanal flacher. Meine Füße hatten Grund erreicht.
    Von dem Messermann war nichts zu sehen. Er war erschienen wie ein Unterwassermonster und ebenso schnell wieder verschwunden. Es war auch nicht zu sehen, in welche Richtung er geflohen war, denn auf der Wasserfläche bewegte sich so gut wie nichts.
    Suko stand wieder auf der Insel. So verschaffte er sich einen besseren Überblick. Ich sah ihn wie eine Schattengestalt, und er hatte beide Hände mit der Beretta vorgestreckt. Als er sich drehte, winkte ich ihm zu.
    »He, bist du verletzt?«
    »Nein, Suko. Aber er hat ein Messer.«
    »Das habe ich gesehen.«
    »Hast du ihn getroffen?«
    »Keine Ahnung. Ich habe ihn wohl eher in die Flucht geschlagen oder beides getan.«
    »Gut, dann komm.«
    Suko ließ die Beretta wieder verschwinden und tauchte in die dunkle Kanalbrühe ein. Diesmal hielt ich meine Waffe schussbereit und suchte die Oberfläche ab, aber dort blieb alles normal. Da spielte sich nichts ab, und nur Suko durchpflügte das Wasser, um so schnell wie möglich zu mir zu gelangen.
    Auch wenn ich angegriffen worden war, sah ich es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher