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Die Blitzhochzeit

Die Blitzhochzeit

Titel: Die Blitzhochzeit
Autoren: Day Leclaire
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vorbehaltlos hin.
    Zögernd löste Jonah sich von ihr und zog sie mit sich in die Küche. „Ich brauche jetzt einen Kaffee."
    Verwundert über seinen frustrierten Tonfall, schaute sie ihn an. „Kaffee oder etwas Stärkeres?"
    „Etwas Stärkeres wäre mir eigentlich lieber, aber wir bleiben besser bei Kaffee." Geschickt füllte er Kaffeepulver und Wasser in die Maschine. „Du kannst sogar Zucker nehmen."
    „Es ist also das Schlimmste eingetreten", sagte sie leise.
    „Ja." Er warf die Zeitung auf den Tisch. Es handelte sich um ein stadtbekanntes Magazin, das sich auf Klatschgeschichten spezialisiert hatte. „Kandidatin für den LJB-Preis brachte Familie um Erbschaft" prangte in großen Lettern auf der Titelseite.
    Nikki straffte die Schultern. „Bin ich gefeuert?"
    „Wie kannst du das überhaupt fragen?" konterte er.
    „Du musst Jnternational Investment' schützen. Ich verstehe das."
    Wütend schob er die Hände in die Hosentaschen. „.International Investment' wird diesen Sturm auch ohne diese noble Geste deinerseits überstehend"
    Ohne auf seine Worte zu achten, fuhr sie fort: „Ich werde sofort meine Kündigung schreiben. Sobald ich mich ange
    zogen habe, fahre ich ins Büro und räume meinen
    Schreibtisch."
    „Hör auf, Nikki!"
    „Nein, es ist okay. Als ich mich weigerte, auf Tuckers Erpressung einzugehen, wusste ich, dass dies passieren könnte."
    „Diesen Mann zum Teufel zu jagen war eine der wenigen ve rnünftigen Entscheidungen, die du seit unserer Hochzeit getroffen hast."
    „Ich werde mit dem Problem auch allein fertig", beharrte sie.
    „Hast du schon vergessen, dass du mich um Hilfe gebeten hast? Ich habe dir versprochen, mich um Tucker zu kümmern."
    Sie nickte. „Ich weiß, dass du dein Bestes .getan hast."
    Jonahs Geduld neigte sich dem Ende zu. Nikki schien fest entschlossen, die Märtyrerin zu spielen. „Was ist mit all dem Gerede über Vertrauen?" fragte er ironisch. „Oder war es buchstäblich nur Gerede?"
    „Natürlich nicht!"
    „Dann vertrau mir. Ich werde diesen Gauner stoppen - und wenn es das letzte ist, was ich tue."
    „Und in der Zwischenzeit? Wie lange kannst du mich schützen, falls international Investment' Klienten verliert? Was willst du deinen Klienten erzählen? Vielleicht: ,Ja, sie hat ihre Verwandten betrogen, aber bei Ihnen wird sie es nicht tun'?"
    „Du hast niemanden betrogen!"
    Sekundenlang herrschte Schweigen. Nur das Blubbern der Kaffeemaschine durchbrach die Stille. Schließlich lächelte Nikki zaghaft. „Danke für deine Unterstützung."
    „Gern geschehen." Er füllte drei Tassen und stellte zwei vor sie hin. „Liebes ..." begann er unsicher.
    „Das war noch nicht alles, was du mir zu sagen hast, nicht wahr?" Sie wagte es nicht, ihn anzusehen.
    „Nein."
    Nachdem sie sich mit einem Schluck Kaffee gestärkt hatte, verlangte sie: „Heraus mit der Sprache."
    „Die Jury für den LJB-Preis besteht darauf, dass du zu einer Anhörung erscheinst. Danach wollten sie entscheiden, ob sie dich weiter als Kandidatin akzeptieren oder nicht."
    „Wann?"
    „Montag früh um neun."
    „In drei Tagen." Sie biss sich auf die Lippe. „Wer hat gegen mich die Anschuldigungen erhoben? Oder erübrigt sich diese Frage?"
    „Das wollte sie mir nicht verraten. Aber ich glaube, wir wissen beide, um wen es sich handelt."
    Eine steile Falte bildete sich zwischen ihren Brauen. „Ich kann das nicht, Jonah. Ich kann nicht vor diese Leute treten und über meine Vergangenheit sprechen. Es war schwer genug'
    für mich, mit dir darüber zu reden." Panik flackerte in ihrem Blick auf. „Sie sind Fremde.
    Sie werden es nie verstehen."
    „Dann werden wir wohl dafür sorgen müssen, dass sie es verstehen."
    „Wir?" wiederholte sie verwundert.
    „Ich werde dich begleiten."
    „Du kommst mit?" fragte sie hoffnungsvoll.
    „Natürlich. Du bist schließlich meine Frau. Ich würde dich das niemals allein durchstehen lassen."
    Nikki fehlten die Worte. Sie schob ihre Tasse beiseite und schlug die Hände vors Gesicht.
    Tröstend schloss Jonah sie in die Arme. „Eine Kapazität auf diesem Gebiet hat mir einmal gesagt, dass Frauen nicht gern beim Weinen beobachtet werden", flüsterte er, die Wange an ihr seidiges Haar geschmiegt. „Aber ich weigere mich, dich jetzt allein zu lassen."
    „Ich will auch nicht allein gelassen werden", wisperte sie mit tränenerstickter Stimme.
    „Halt mich fest."
    „Ich gehe nicht weg", versicherte er sanft.
    „Noch nicht."
    Er presste die Lippen zusammen.
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