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Die Bettelmoenche aus Atlantis

Titel: Die Bettelmoenche aus Atlantis
Autoren: Stefan Wolf
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nickte. »Der bringt Ralf nach Tunesien. Und der Vorsprung beträgt jetzt schon... Ach, mindestens!... Die holt keiner mehr ein.«
    »Du hast Recht. Thibar sagte, Salwa wäre nach Tunesien gereist, weil der ›göttliche Erlöser aller Sünder‹ ihn gerufen hätte. Von Ralf weiß er natürlich nichts. Auch die anderen, sagt mein Papi, hätten nur mit schafsdummen Unschuldsmienen herumgestanden und das Maul nicht aufgemacht.«
    »Dann sind es jetzt sieben, nach denen wir in Hammamet suchen müssen.«
    »Sieben?«, fragte Klößchen. »Uwe Widmann und Ralf Müller – bei mir sind das zwei.«
    »Du hast die fünf vergessen, die schon seit einiger Zeit verschwunden und vermutlich im tunesischen JAA-Hauptquartier sind.«
    »Richtig«,meinte Klößchen. »Aber die Namen habe ich inzwischen vergessen. Weil die Jungs nicht von unserer Schule sind, hat mich das nicht so berührt.«
    »Ich weiß die Namen«, sagte Gaby: »Michael Scholz, Ferdinand Wenzel, Siegfried Metsch, Hans Kaiser und Werner Rosinski. Scholz und Metsch sind 13 und 15, die anderen 16 Jahre alt. Mein Papi wird uns übrigens noch polizeiliche Suchfotos zeigen. Damit wir schalten, wenn uns einer von ihnen in Hammamet über den Weg laufen sollte.«
    »Ich glaube eher«, meinte Tarzan, »nach denen müssen wir suchen. Und zwar in Chedli Hamoudas Palast.«
    »Mein Papi stellt gerade alle Unterlagen über die JAA-Sekte zusammen. Aber über das Hauptquartier in Hammamet ist nicht viel bekannt.«
    »Um so mehr wird bekannt sein, wenn wir zurückkommen«, sagte Tarzan mit grimmiger Miene.
    Später beschäftigten sie sich mit dem Reiseführer. Das vermittelte einen ersten Einblick in dieses interessante Land, dessen Südzipfel bereits tief in die Sahara ragt. Im Norden bildet das Mittelmeer eine natürliche Grenze. In der Gegend ist das Klima mild – nicht viel anders als in Italien.
    Der Samstag verging mit Reisevorbereitungen.
    Klößchen besuchte seine Eltern in der Stadt, versorgte sich mit Schokolade und hörte allen guten Ratschlägen zu.
    Spätnachmittags fuhren Tarzan, Klößchen und Gaby zu Karl, um sich von ihm – für immerhin eine ganze Woche – zu verabschieden.
    Karl hatte zwar eine Menge gute Gründe entdeckt, nach Paris zu reisen, wäre aber viel lieber in Tunesien dabei gewesen. Er saß da wie ein Trauerkloß.
    In der Nacht zum Sonntag schlief selbst Tarzan unruhig. Um halb sechs war er wach.
    Da die Pfingstferien offiziell am nächsten Tag begannen, waren die meisten Schüler schon am Samstag nach Hause gefahren. Deshalb ging es im Speisesaal ruhig zu.
    Pünktlich zur vereinbarten Zeit standen Tarzan und Klößchen,jeder mit einem Koffer bestückt, am Schultor.
    Schon nahte der Glocknersche Wagen. Gabys Mutter chauffierte, denn natürlich hatte sie es sich nicht nehmen lassen, die kleine Reisegesellschaft zum Flughafen zu bringen.
    Frau Glockner war eine sehr aparte Frau und Gaby ihr Ebenbild. Wer die Mutter sah, konnte sich vorstellen, wie die Tochter später mal aussehen würde; und das waren, wie Tarzan im Stillen immer wieder feststellte, sehr gute Aussichten. Bei den Jungs war Frau Glockner überaus beliebt – wegen ihrer liebenswürdigen Art. Überdies schätzte Klößchen ihre Gastlichkeit. Aber auch Tarzan ließ sich von Frau Glockner gern zum Mitessen einladen.
    Herr Glockner saß auf dem Nebensitz. Gaby, die einen weißen Jeansanzug mit dunkelblauer Bluse trug, hopste auf dem Rücksitz herum und glühte vor Aufregung.
    Eine Stunde später waren in der Halle des Großflughafens alle Formalitäten erledigt. Gaby umarmte ihre Mami zum zehnten Mal. Die Jungs verabschiedeten sich. Und Herr Glockner drückte seine bessere Hälfte so fest an sich, als wollte er sie im letzten Moment noch mitnehmen.
    Sie flogen mit einer Maschine der Tunis Air. An Bord bestaunten die Kinder alles, denn für sie war es der erste Flug. Gaby erhielt natürlich den Fensterplatz. Und Klößchen war so überwältigt von dem silbernen Riesenvogel, dass er sich gleich mit Schokolade aus seiner Bordtasche stärken musste.
    Gaby entdeckte ihre Mami, die auf der Aussichtsterrasse des Flughafengebäudes stand, und winkte ihr zu. Dann hieß es Anschnallen. Wer aufgeregt war, konnte Bonbons lutschen. Aber den meisten Passagieren – die Maschine waretwa zu zwei Drittel gefüllt – schien das Fliegen nichts auszumachen. Erst später fiel Tarzan auf, dass manch einer unauffällig aus seiner Taschenflasche trank, die Schnaps enthielt.
    Die Maschine rüttelte und bebte
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