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Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Titel: Die besten Freunde meines Lebens - Roman
Autoren: Diana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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erzählte. Und dann war da noch Mona. Oh, verdammt, er hatte diese Sache mit ihr völlig vergessen. Nicci hatte doch Mona für ihn bestimmt, nicht Lizzie.
    Vier Frauen, drei davon verraten. Das hatten sie nicht verdient. Gut gemacht, David.
    »Okay«, sagte er und holte tief Luft. »Es war an einem Abend im Oktober, als Lizzies Mutter gerade ins Koma gefallen war. Lizzie war im Garten. Ich bin zu ihr gegangen, um mich nach ihrem Befinden zu erkundigen …«

49. Kapitel
    Sie saßen nun schon seit zwei Stunden im Dunkeln auf der Terrasse, umgeben von Nebel, der sich hob und wie der senkte. Doch der Heizstrahler verströmte ausreichend Licht für die beiden Frauen, um ihre Gesichter erkennen zu können.
    »Ich wusste es«, sagte Mona, während sie sich ihre dritte Marlboro am glühenden Stummel der zweiten anzündete. »Ich wusste, dass ein Mann im Spiel ist.«
    »Unsinn.« Jo schenkte den Brandy, den sie aus der Küche entführt hatte, in eine Tasse ein. »Du hast mich gefragt, ob es um einen Mann geht, und darauf habe ich erwidert, dass Lizzie das verneint. Und in gewisser Weise stimmt das auch. Lizzie hat Gerry nicht wegen David verlassen. Sie hat es David ja nicht einmal erzählt und nach jenem Abend keinen Kontakt mehr mit ihm gehabt.«
    »Trotzdem haben sie miteinander geschlafen«, bemerkte Mona mit selbstzufriedenem Grinsen.
    Ihre Miene verriet, wie sehr sie diese Situation genoss. »Unsere Lizzie hatte Sex mit einem Mann«, fuhr Mona fort, »obwohl sie verheiratet war. Ich wette, es hat ihr Spaß gemacht. Sie ist bestimmt total darauf abgefahren. Sieh dir nur das Chaos an, das dadurch entstanden ist.«
    »Du meinst, sie hat Schuldgefühle, weil es ihr Spaß gemacht hat?«, fragte Jo entgeistert.
    »Du kennst Lizzie. Schuldgefühle stehen bei ihr in umgekehrtem Verhältnis dazu, wie viel Spaß irgendetwas macht.«
    »Ach, sei still«, sagte Jo, musste aber dennoch lachen.
    Durch Davids Geständnis hatten sich alle Einzelteile zu einem Ganzen zusammengefügt. Jo wunderte sich, dass sie die Sache nicht als Verrat an Nicci ansah. Jetzt, da sie Bescheid wusste, empfand sie es eher als … naheliegend. Sie wünschte nur, Lizzie hätte sich ihr anvertraut, statt sich wochenlang mit selbst auferlegter Isolation zu bestrafen.
    Im düster glühenden Licht des Heizstrahlers musterte Jo Monas Profil. »Macht es dir etwas aus?«, fragte sie schließlich. »Dass David, na, du weißt schon?«
    »Dass er mehr auf Lizzie abfährt als auf mich?« Lächelnd schüttelte Mona den Kopf. »Nicht wirklich. Gut, es kränkt natürlich mein Ego. Aber es hätte sowieso nicht funktioniert. Ich meine, David und ich? Eine ziemlich gewagte Konstellation. Es ist mir schleierhaft, wie Nicci auf diese Idee gekommen ist.«
    »Mir auch«, stimmte Jo zu. »Ich weiß noch, wie du mich damals, als wir die Briefe bekommen hatten, angerufen hast. Ich dachte, ich hör nicht recht. Mona und David? Es war so … absurd. Ich habe ständig darüber nachgegrübelt. Überlegt, was Nicci sich dabei gedacht haben könnte. Doch es ergab keinen Sinn. Andererseits war die Kombination Lizzie und Garten genauso abwegig.«
    Mona wollte gerade an ihrer Zigarette ziehen, hielt nun jedoch inne. »Inzwischen erscheint es mir aber nicht mehr so abwegig. Nicci wusste, dass Lizzie von uns allen diejenige war, die ihrem Wunsch noch am ehesten folgen würde. Sie hat Lizzie David direkt vor die Nase gesetzt. Ob er aus dem Büro fenster oder aus dem Küchenfenster blickte, immer würde er sie sehen, sich in Gedanken mit ihr beschäftigen …«
    »Und sie hat David Lizzie vor die Nase gesetzt«, führte Jo weiter aus. »Ein anständiger Typ mit einem großen Herzen, der mit ihr reden, ihr zuhören, sich um sie kümmern würde.«
    Jo strich sich durch das Haar. »So viele Geheimnisse«, sagte sie. »Allmählich habe ich die Nase voll davon. Komm, gib mir auch eine Fluppe.«
    Mona schüttelte eine Zigarette aus der Packung, zündete sie an ihrer Glut an und reichte sie Jo. »Apropos Geheimnisse«, sagte sie. »Eines wirst du dir leider noch anhören müssen.«
    Abrupt richtete Jo sich auf. »Geht es um Lizzie?«
    »Nein, um mich. Ich möchte es dir gern anvertrauen, da heute offenbar so ein Tag der Wahrheit ist. Dann habe ich dir gegenüber ein reines Gewissen, wenn wir uns an die Planung des Restaurants machen. Neues Jahr, neues Ich und so. Okay?«
    »Ist es was Schlimmes?«, fragte Jo bang.
    Mona zuckte die Achseln und zog an ihrer Zigarette. »Ich brauche erst einmal etwas
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