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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea
Autoren: Jim Butcher
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Canim ihre Karten unterschiedlich verstehen und lesen.«
    » So groß kann der Unterschied nicht sein«, erwiderte Tavi. »Ich habe die Karten gesehen, die sie vom Tal angefertigt haben.« Tavi strich mit dem Finger über eine der Karten, auf der verschieden große Dreiecke die Lage einer Reihe von Städten markierten. Unter der Hälfte davon standen Namen geschrieben. »Diese Städte … ich bin sicher, dass …« Er blickte Magnus scharf an. »Die Bevölkerung dieser Städte wird groß sein. Sie wird so groß sein wie die in den Städten der Hohen Fürsten von Alera.«
    »Ja, Hoheit«, sagte Magnus ruhig.
    »Und es gibt Dutzende «, fuhr Tavi fort. »Allein in diesem Gebiet an der Küste.«
    »Wohl wahr, Hoheit.«
    »Was bedeutet …« Tavi schüttelte langsam den Kopf. »Magnus. Das bedeutet, die Bevölkerung der Canim könnte ein Dutzend mal so groß sein wie unsere – vielleicht hundertmal so groß.«
    »Ja, Hoheit«, meinte Magnus.
    Tavi starrte auf die Karte und schüttelte erneut den Kopf. »Und wir haben nichts davon gewusst?«
    »Die Canim haben ihre Küste über Jahrhunderte hinweg äußerst argwöhnisch bewacht«, erklärte Magnus. »Kaum ein Dutzend aleranischer Schiffe haben ihr Land je besucht – und diese durften nur in einem einzigen Hafen anlegen, einem Ort namens Marshag. Kein Aleraner durfte den Hafen verlassen; jedenfalls ist keiner, der es gewagt hat, je zurückgekehrt.«
    Tavi runzelte die Stirn. »Wie sieht es mit Elementarwirken aus? Haben wir keine Ritter Aeris ausgeschickt, die das Land überfliegen können?«
    »Die Reichweite jedes Fliegers ist begrenzt. Ein Ritter Aeris könnte vielleicht dreihundert Meilen hin- und wieder zurückfliegen, aber er dürfte nicht hoffen, dabei unbemerkt zu bleiben. Das haben wir später in der Nacht der Roten Sterne erfahren: Die Canim verfügen über Möglichkeiten, unsere Flieger auszuschalten.« Magnus zuckte mit den Schultern und lächelte schwach. »Außerdem wurde vermutet, dass unsere Fähigkeit zum Elementarwirken stark geschwächt sein würde, so weit entfernt von Alera und der Heimat unserer Elementare. Vielleicht können die Ritter Aeris dort überhaupt nicht fliegen.«
    »Hat denn niemand je daran gedacht, das zu überprüfen?«, fragte Tavi.
    »Auf den Schiffen waren vor allem Kuriere und Kaufleute unterwegs.« Magnus grinste kurz. »Kannst du dir einen Civis vorstellen, der freiwillig ins Reich der Canim reist, und zwar inmitten eines Haufens rüder Seeleute, um dann am Ende herauszufinden, dass er genauso schwach dasteht wie sie?«
    Tavi schüttelte langsam den Kopf. »Nein, eigentlich nicht.« Er tippte mit dem Finger auf die Karten. »Könnte es eine List sein? Könnten uns diese Karten absichtlich zugespielt worden sein?«
    »Möglich«, sagte Magnus. »Allerdings halte ich das nicht für besonders wahrscheinlich.«
    Tavi schnaubte. »Nun«, sagte er. »Diese Karten sind für uns von großem Wert.«
    »Das habe ich auch so gesehen«, befand Magnus.
    Tavi seufzte. »Ich schätze, vorerst werde ich dich doch nicht über Bord werfen lassen.«
    »Wie überaus großzügig, Hoheit«, erwiderte Magnus ernst.
    Tavi zog den Finger über einige dicke Striche, von denen manche so gerade waren wie mit der Richtschnur gezogen. »Diese Linien, sind das Kanäle?«
    »Nein, Hoheit«, antwortete Magnus. »Es sind die Grenzen zwischen den Staatsgebieten.«
    Fragend blickte er Magnus an. »Ich verstehe nicht.«
    »Offensichtlich gibt es bei den Canim keine einheitliche zentrale Regierung. Stattdessen handelt es sich um einzelne Staatsgebilde.«
    Tavi runzelte die Stirn. »Wie bei den Marat-Stämmen?«
    »Anders. Jedes Staatsgebiet für sich ist vollkommen unabhängig. Es gibt keine übergeordnete Einheit, keinen Herrscher über alles. Alle Länder regieren sich selbst.«
    »Das ist …« Tavi blinzelte. »Ich wollte gerade sagen ›verrückt‹.«
    »Hm«, machte Magnus. »Carna ist eine wilde Welt, in der sich viel zu viele verschiedene Völker drängen, von denen die meisten mit den anderen in ständigem Streit liegen. Uns Aleranern hat das gemeinsame Vorgehen gegen unsere Feinde das Überleben und den Wohlstand gesichert.«
    Tavi deutete auf die Karte. »Wohingegen die Canim so zahlreich sind, dass sie es sich leisten können, uneinig zu sein.«
    Magnus nickte. »Wenn man es recht bedenkt, muss man doch froh sein, dass unser neuer Princeps für die Probleme im Tal eine so ehrenhafte und friedliche Lösung gefunden hat.«
    »Es kann nicht schaden,
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