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Die Bärenkralle: Thriller (German Edition)

Die Bärenkralle: Thriller (German Edition)

Titel: Die Bärenkralle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torkil Damhaug
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all ihre Fragen.
    »Sind Sie da ganz sicher?«, fragte Nina nach. »Hat Dr. Glenne wirklich die Polizei darüber informiert, was er in der Wohnung von Miriam Gaizauskas gefunden hat?«
    »Das habe ich doch schon zweimal gesagt und kann es gerne noch mal wiederholen«, antwortete Rita Jentoft. »Dr. Glenne war schockiert über diesen Fund und hatte eine panische Angst, dass dieser Studentin etwas zugestoßen sein könnte. Deshalb wollte er auch unbedingt hierherkommen, um den Umschlag zu finden.«
    »Welchen Umschlag?«
    Die Sekretärin antwortete ihnen auch darauf ohne Umschweife.

    Auf dem Weg nach unten zum Auto sagte Nina:
    »Sie hört sich glaubwürdig an. Das würde auch erklären, warum Glennes Fingerabdrücke auf den Fotos sind.«
    Viken grunzte.
    »Zumindest scheint sie selbst daran zu glauben, was sie uns erzählt hat«, räumte er ein. »Die ist von der naiven Sorte. Und wir wissen ja, wie meisterhaft es Glenne versteht, andere zu manipulieren. Frau Jentoft ist da kein Einzelfall.«
    Sein Handy klingelte. Er meldete sich und lauschte ein paar Sekunden, ehe er sagte:
    »Aker Brygge? Weiß die Zentrale Bescheid? Gut, wir sind in ein paar Minuten da! Übrigens hat Nina gesagt, dass Miriam Gaizauskas verlobt war. Kannst du das überprü … das hast du schon?«
    Er nickte, während der andere weiterredete.
    »Gute Arbeit, Arve!«
    Er lief die Stufen hinunter und warf sich in den Wagen. Während Nina auf dem Beifahrersitz Platz nahm, öffnete er das Fenster, setzte das Blaulicht aufs Dach und schaltete die Sirene ein. Während sie den Bogstadveien hinunterrasten, klärte er sie in aller Kürze auf:
    »Vor vier, fünf Minuten wurde ein Anruf von Glenne registriert. Er befindet sich bei Aker Brygge. Gut, dass jemand gewissenhaft seinen Job erledigt.«
    Nina schnallte sich an. Während eines solchen Einsatzes hätte sie bedeutend lieber selbst am Steuer gesessen, als Vikens Beifahrerin zu sein.
    »Was ist mit dem Mann, mit dem Miriam verlobt war?«, fragte sie.
    »Das hat Arve längst überprüft und in seinem Bericht festgehalten. Jemand, den sie auf irgendeiner Schule in Westnorwegen kennengelernt hat. Der lebt inzwischen in Brasilien.«
    »Ganz sicher?«
    »Natürlich!«, seufzte er entnervt. »Arve hat das doppelt gecheckt.«
    Er schlängelte sich durch den dichten Verkehr, als sein Handy erneut klingelte. Er steckte sich den Stöpsel ins Ohr.
    »Ja!«, rief er gereizt, doch sein Tonfall änderte sich sofort. »Schön, dass Sie anrufen. Kann das vielleicht ein bisschen warten? Nein? Na, dann schießen Sie los!«
    Er schoss bei Rot über die Ampel und jagte am Schlosspark entlang, während er am Telefon kurze Kehllaute von sich gab.
    »Recht herzlichen Dank!«, sagte er schließlich. »Ich rufe Sie umgehend zurück.«
    Er zog sich den Stöpsel aus dem Ohr und warf ihn einfach zur Seite, während sie über die Henrik Ibsens gate rasten.
    »Das war Dr. Plåterud. Es ging um die Hautzellen unter den Fingernägeln von Anita Elvestrand. Sie stammen von einem Mann, in dessen Familie möglicherweise das Downsyndrom vorkommt. Aber was heißt das schon. Die Frau kann ja schließlich irgendeinen Typen gekratzt haben. Aber da ist noch was anderes.«
    Nina wollte seine Konzentration auf den Straßenverkehr nicht durch weitere Fragen beeinträchtigen, doch Viken sprach von selbst weiter:
    »Sie haben Speichelreste in ihren Haaren nachweisen können.«
    »Und die haben ein anderes Profil?«, fragte Nina vorsichtig.
    Viken drückte das Gaspedal durch.
    »Das kann man wohl sagen. Die stammen jedenfalls nicht von einem Menschen.«
    Nina klammerte sich an den Sitz. Sie hatte das Gefühl, ein Knäuel von Fäden in der Hand zu halten, das sich nicht entwirren ließ.
    »Die stammen von einem verdammten Bären!«, sagte er wie zu sich selbst.

65
    A xel wurde von einem beißenden Geruch geweckt. Es stank nach verfaultem Fleisch. Er blieb regungslos liegen. Dieser Geruch war eine Warnung. Vorsichtig öffnete er die Augen. Es war stockdunkel. Bin ich blind?, schoss es ihm durch den Kopf. Er versuchte, die Hand zu heben, spürte einen brennenden Schmerz im Oberarm, wie nach einem heftigen Wespenstich. Er konnte seine Hände nicht bewegen. Sie waren aneinandergekettet und an irgendetwas hinter ihm befestigt. Langsam drehte er den Kopf, erst zur einen, dann zur anderen Seite. Schließlich entdeckte er schräg über sich einen schmalen Lichtstreifen.
    »Ich kann sehen«, murmelte er und versuchte sich aufzusetzen. Ein Schmerz zuckte

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