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Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Titel: Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)
Autoren: M G Stonenger
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du mich weiter mit deinen Blicken erdolchst.“, fing er wieder an zu sprechen. „Ich gehöre nicht mehr zur Riege. Ich bin mit Sicherheit kein guter Wheeder und man sagt ich hätte einige Morde und Vergewaltigungen auf dem Gewissen.“ Das entsprach zwar seinem Ruf, allerdings nicht ganz der Wahrheit. Er fasste keine Frau an wenn diese es nicht wollte und getötet hatte er nur, um nicht selbst ein Messer in die Rippen zu bekommen. Aber dieser Ruf war in der Gesellschaft, in der er sich bewegte, ein Vorteil. Niemand würde ihn leichtfertig angreifen. Dieser Ruf hatte Gordul dazu bewegt sie ihm zu überlassen. Und er würde dem Mädchen das Leben retten, vorausgesetzt sie zwänge ihn nicht dazu sie doch noch zu töten. „Aber der da“, Anken deutete in die Richtung aus der sie gekommen waren, „ist einfach nur noch wahnsinnig. Das macht ihn unberechenbar. Und ich habe keine Lust ein Opfer auf seinem Weg ans Ziel zu werden. Alle, die du in diesem Raum gesehen hast, werden früher oder später den Tod finden. Ich wollte immer schon als alter Mann sterben und nicht mit einem Messer im Rücken. Also hast du nur die eine Wahl. Mir zu vertrauen.“
    Aura sah ihm ernst in die Augen. „Was ist wenn ich dir nicht vertraue?“
    „ Dann bist du ein Risiko für mich.“, war seine Antwort.
    Aura fragte nicht, was dann passieren würde. Sie wusste es. Er würde sie töten. Ein Risiko auf der Flucht vor der Riege war etwas, das er nicht gebrauchen konnte. Es war etwas, das niemand gebrauchen konnte.
    „ Wie lange war ich bewusstlos?“, fragte sie stattdessen.
    „ Vier Tage und einen halben.“, immer noch blickte er ihr in die Augen. Vier Tage und einen halben war eine lange Zeit für ein bisschen Schlafkrautwasser.
    „ Wo ist eigentlich der Rest der Riege?“, fragte sie weiter. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass diese Hand voll Männer alles war, was Gordul gegen die Wächter auffuhr.
    „ Sitzen alle an der Schicksalstreppe und warten darauf einige Wächter abzuschlachten.“ Seine Stimme war kühl und gefühllos, als er das sagte.
    „ Und wohin gehen wir jetzt?“, sie sah ihn fragend an.
    „ Wir gehen schlafen.“, war seine Antwort und er stand auf und hob sie erneut auf seine Schulter um sie entlang der Felsen zu einer kleinen Aushöhlung zu tragen. Sanft setzte er sie ab, als er sein Ziel erreicht hatte.
    „ Schlaf jetzt. Hier werden sie uns nicht finden.“
    „ Wie kannst du dir da so sicher sein?“, fragte Aura.
    „ Weil sie mich nicht vor drei Tagen vermissen werden.“, war seine Antwort. In Auras Kopf rumorte immer noch der Schmerz und sie wollte nicht darüber nachdenken warum die Riege ihn drei Tage lang nicht vermissen würde. Schreckliche Bilder entstanden in ihrem Schädel die sie zu verdrängen versuchte. Still lag sie da und begann zu frieren. Der dünne Stoff des neuen Kleides hielt die Kälte der Nacht nicht ab. Die Tatsache sich nicht bewegen zu können machte ihre Lage nicht besser. Anken hörte wie sie leise mit den Zähnen klapperte, gab sich einen Ruck und legte sich nahe zu ihr. Er umschlang sie mit seinen starken Armen und dem warmen, weiten Mantel den er trug. Sie wagte es nicht ihn anzusprechen und lag wie erstarrt in seinen Armen. Als er schlief versuchte sie sich in eine angenehmere Position zu drehen als er plötzlich um ihre Taille griff und sie unsanft an sich zog. „Du wirst schön hier bleiben.“, sagte er.
    „ Ich wollte mich nur ein bisschen drehen.“ Auras Stimme zitterte. Sie wollte auf keinen Fall das er sie als Risiko ansah. „Die Seile schneiden furchtbar ein.“, versuchte sie zu erklären. Sein Arm löste sich kurz von ihrer Hüfte und eine Klinge blitzte vor ihr auf. Er schnitt die Fesseln von ihren Händen und Beinen, steckte den Dolch wieder ein und sie drehte sich vorsichtig auf die Seite. Sein Arm legte sich wieder auf ihre Körpermitte und zog sie an sich.
    „ Ich habe einen sehr leichten Schlaf.“, raunte er ihr bedrohlich zu. Aura bezweifelte das keine Sekunde. So nahe war ihr bislang nicht einmal Randag gekommen. Obwohl sie Angst vor ihrem Retter hatte, fühlte sie sich auch ein bisschen beschützt. Sie streifte diesen Gedanken ab und versuchte zu schlafen. Die Erschöpfung gewährte ihr diesen Wunsch und sie sank in unruhige Träume.
    Bilder von Marc auf einem Schwimmbaum der Riege, der über den Großen See schiffte. Dunkelheit, ein Sturm.
    Aura erwachte unter dem Mantel von Anken. Der Morgendunst lag noch auf den Gräsern vor ihrem Nachtlager und
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