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Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)
Autoren: Tary Ramon
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unterhalten!"
    Warum der ernste Ton?
, fragte sich Altyra besorgt.
Weiß sie etwa von meinem Geheimnis?
    Sie verwarf diesen Gedanken allerdings gleich wieder, während sie der Aufforderung ihrer Mutter nachkam und sich neben dieser niederließ.
    "Worüber möchtest du mit mir sprechen?", wollte sie als nächstes in einem Unschuldston von der Fürstin wissen.
    "Ich … werde sterben!", antwortete Lyrdina ohne Umschweife.
    Den merkwürdigen Tonfall ihrer Tochter hatte sie nicht einmal bemerkt.
    "Aber, Herrin!", protestierte die Amme der Fürstin, die neben dem Bett auf einem Sessel saß, sofort heftig. "Das ist nicht wahr. Ihr solltet erst einmal abwarten, bis der Arzt …"
    "Lass es gut sein, Valira!", unterbrach die Fürstin ihre Geburtshelferin. "Altyra ist alt genug für die Wahrheit. Und sie ist stark genug, um diese zu verkraften."
    Das Gesicht ihrer Tochter zeigte auf diese Offenbarung hin zwar deutliches Entsetzen, ansonsten konnte man Altyra jedoch keinerlei Gefühlsregungen anmerken. Sie sagte auch kein einziges Wort.
    "Höre mir gut zu, liebste Tochter!", fuhr Lyrdina daher fort. "Ich spüre, dass sich mein Leben seinem Ende entgegen neigt. Und ich glaube nicht, dass der Arzt bei diesem Unwetter rechtzeitig genug hier eintreffen wird, um irgendetwas anderes zu tun, als meinen Tod zu bestätigen."
    "Herrin …!", setzte Valira erneut zu einem Protest an, wurde aber auch diesmal unterbrochen.
    "Sei bitte still, Valira! Was ich meiner Tochter zu sagen habe, ist sehr wichtig. Und ich muss ihr noch so vieles erzählen, bevor ich euch für immer verlassen werde. Nimm deinen Bruder bitte einen Moment!"
    Lyrdina küsste ihren Sohn noch einmal auf die Lippen und übergab ihn anschließend an Altyra.
    "Sein Name soll Tarsin sein und es soll ihm an nichts fehlen, wenn ich nicht mehr da bin, um für ihn zu sorgen. Ich will, dass du mir versprichst, dich um deinen kleinen Bruder zu kümmern!"
    "Aber Mutter, ich weiß doch überhaupt nicht, wie man für ein Kind sorgt!", protestierte Altyra. "Außerdem habe ich für eine so große Aufgabe überhaupt nicht die nötige Zeit und …"
    "Willst du deiner Mutter etwa ihren letzten Wunsch ausschlagen?", fragte die Fürstin rhetorisch, antwortete auf das Kopfschütteln ihrer Tochter aber dennoch: "Das beruhigt mich. Und mache dir wegen Tarsin keine Sorgen! Du wirst sehr schnell lernen, worauf es ankommt. Als ich dich bekam, war ich auch nicht viel älter als du jetzt. Und ich kann mit Stolz sagen, dass ich bei dir trotz meiner Unerfahrenheit so ziemlich alles richtig gemacht habe."
    Nach diesen Worten atmete die Fürstin einmal tief durch und schloss ihre Augen.
    "Mutter!", rief Altyra sogleich, wobei nun doch Tränen in ihr aufstiegen, da die Worte Lyrdinas endlich vollständig zu ihr durchgedrungen waren. "Du darfst nicht …!"
    "Keine Sorge, kleines Dummchen!", unterbrach die Fürstin sie lächelnd und öffnete ihre Augen wieder. "So schnell sterbe ich dann doch nicht. Außerdem habe ich dir noch nicht alles erzählt. Du musst dafür sorgen, mein Kind, dass dein kleiner Bruder nicht so wird wie euer Vater!"
    "Pirag ist nicht mein Vater!", spie Altyra sofort hasserfüllt aus. "Und wenn der kleine Tarsin hier nicht so werden soll wie dieser Dummkopf von einem Mann, sollten wir den alten Säufer endlich aus unserem Zuhause hinauswerfen."
    "Es tut mir leid, mein Kind! Ich weiß, dass ich mich in deinem Stiefvater getäuscht habe und dass er nicht der liebevolle Vater ist, den ich mir nach dem Tod deines leiblichen Vaters Alderun für dich gewünscht habe. Aber du darfst nicht vergessen, dass Pirag ein mächtiger Mann ist, der für unser beider Schutz sorgt."
    "Das nennst du Schutz?", fragte Altyra zynisch. "Er ist doch fast nie hier, sondern führt lieber Krieg gegen unser westliches Nachbarkönigreich. Und wenn er einmal auf Burg Falkenau ist, tut er nichts anderes, als zu viel Wein zu trinken und dich zu verprügeln. Warum jagst du ihn nicht davon?"
    "So einfach ist das nicht, Altyra", erklärte die Fürstin geduldig. "Ich kann nicht bestreiten, dass deine Worte der Wahrheit entsprechen. Aber allein der Name Pirag von Westgard sorgt bereits für mehr Schutz, als es eine kleine Armee tun könnte."
    "Ich kann diesen Kerl trotzdem nicht leiden!"
    "Das musst du auch nicht, mein Kind. Aber du kannst ihn dennoch benutzen, damit er für deine Sicherheit und die deines Bruders sorgt. Versprich es mir! Versprich mir, dass du diesen Mann weiterhin in unserem Zuhause dulden und dass du
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