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Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)
Autoren: Tary Ramon
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erneut aufschrie und noch weiter verkrampfte.
    "Ruhig, Herrin, ruhig!", brachte Valira aufgrund ihrer eingequetschten Hand unter Tränen hervor. "Ihr müsst versuchen, Euch wieder zu entspannen!"
    Die Fürstin reagierte nicht im Geringsten, sondern schrie immer weiter, was in der alten Amme eine Angst darüber aufsteigen ließ, dass ihre Herrin sich eine ernsthafte Verletzung zugezogen haben könnte.
    "Hört mir zu, Lyrdina! Denkt an Euer Baby! Ihr wollt es doch gleich in Euren Armen halten, nicht wahr? Das werdet Ihr nur können, wenn Ihr Euch jetzt auf Euren Körper konzentriert und Euch entspannt. Nur dann können wir Euer Kind gemeinsam auf die Welt bringen."
    Die Angesprochene antwortete zwar nicht direkt, hörte jedoch allmählich auf zu schreien und beschränkte sich auf ein schmerzerfülltes Stöhnen. Eine gefühlte Unendlichkeit später konnte Valira ihre Hand auch wieder bewegen. Sie ballte diese erst einmal mehrfach zur Faust und öffnete sie, um deren Durchblutung wieder in Gang zu bringen und die Schmerzen zu vertreiben. Im Anschluss rückte sie das Baby zum zweiten Mal – diesmal ohne Zwischenfälle – in die richtige Position und zog es langsam und vorsichtig heraus.
    "Jetzt müsst Ihr noch einmal pressen, Herrin!", trug sie Lyrdina auf, woraufhin sie unverzüglich einen starken Druck verspürte, der von oben auf das Ungeborene und ihre Hand einwirkte. "Sehr gut! Und jetzt rhythmisch entspannen und anspannen."
    Auch diese Anweisung befolgte die Fürstin sofort, wobei sie weiterhin in regelmäßigen Abständen schmerzerfüllt aufstöhnte.
    "Meinen Glückwunsch, Herrin! Ihr habt einen gesunden Jungen zur Welt gebracht", rief Valira, als das Baby endlich draußen war und die ersten Schreie von sich gab.
    Sie ließ sich eine Schere reichen, um die Nabelschnur durchzutrennen. Während sie im Anschluss nach Tüchern verlangte, um das Neugeborene sauber zu wischen, sackte die Fürstin vor Erschöpfung zusammen. Als die alte Amme die ungewöhnlich große Blutlache auf dem Bett und den nicht enden wollenden Blutfluss aus dem Geburtskanal ihrer Herrin bemerkte, stieg erneut Besorgnis in ihr auf.
    "Wie fühlt Ihr Euch, Lyrdina? Habt Ihr Schmerzen?"
    "Ich … bin ausgelaugt und … mein Bauch … er tut weh", antwortete die Fürstin stockend.
    "Schaff sofort einen Arzt hierher!", befahl Valira der Dienerin, die ihr am nächsten stand. "Und beeil dich gefälligst!"
    "Was … ist mit mir?", fragte Lyrdina besorgt, während das junge Mädchen eilends aus dem Zimmer verschwand.
    "Macht Euch keine Sorgen, Herrin!", beruhigte Valira die Fürstin, wobei sie versuchte, ihre eigene Angst zu überspielen. "Ihr blutet lediglich etwas stark. Daher halte ich es für besser, vorsichtshalber einen Arzt hinzuzuziehen."
    "Finde meine Tochter und bringe sie hierher!", befahl Lyrdina, welche die Angst aus der Stimme ihrer Amme dennoch herausgehört hatte, der anderen Dienstmagd. "Sofort!"
    Auch diese Dienerin gehorchte unverzüglich.
    "Gib mir meinen Sohn!", verlangte die Fürstin anschließend von der Amme und als sie den Kleinen in ihren Armen hielt, fragte sie: "Werde ich sterben?"
    "Lasst uns alleine!", verlangte Valira von den beiden verbliebenen Dienstmädchen. "Aber geht nicht zu weit weg!"
    Die Dienerinnen erhoben sich verwirrt von dem unvollständig gereinigten Teppich, verließen jedoch wortlos den Raum.
    "So etwas dürft Ihr nicht einmal denken!", wich die Amme danach einer direkten Antwort auf die Frage ihrer Herrin aus. "Es wird alles gut werden. Mit dem Arzt will ich nur sicher gehen, dass Ihr keine bleibenden Verletzungen von dieser Geburt tragt."
    "Du bist zwar die beste Amme, die ich kenne, Valira. Aber du bist eine schlechte Lügnerin."
    Darauf wusste die alte Frau nichts zu erwidern.
    *****
    "Du hast nach mir rufen lassen, Mutter?", fragte Altyra, unmittelbar nachdem sie das Schlafgemach der Fürstin betreten hatte.
    Sie hatte sich eigentlich gerade auf einen ihrer nächtlichen Ausflüge begeben wollen, von denen niemand etwas wissen durfte – immerhin war sie erst fünfzehn Jahre alt –, als eine der Dienerinnen ihrer Mutter sie in ihrem Zimmer aufgesucht und von diesem Vorhaben abgebracht hatte.
    "Hast du mir einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester geschenkt?", stellte die junge Frau gleich eine zweite Frage, als sie das Neugeborene in den Armen ihrer Mutter erblickte.
    "Setze dich zu mir auf das Bett, Tochter!", sprach die Fürstin leise, aber in ernstem Tonfall. "Wir müssen uns
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