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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian
Autoren: Maggie Furey
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– vergangen waren, hatte er das Gefühl, als sei er schon seit einer Ewigkeit in diesen endlosen Kampf verstrickt, und während Eliseths heimtückische Bosheit seine Kräfte aufsog, spürte er, wie er langsam müde wurde. Er war neu in diesem Spiel, ungeübt im Kampf mit Magie, aber er biß die Zähne zusammen und hielt aus, obwohl sein Gesicht sich unter dem Druck verzerrte und seine Knie unter der unbarmherzigen Gewalt von Eliseths Willen zitterten. Wenn er jetzt versagte, waren sie alle verloren.
    Die Hand, die so energisch an seinem Arm zog, war eine unwillkommene Störung in seiner Konzentration. Anvars Schild schwankte und sackte gefährlich unter der Gewalt des Sturms in sich zusammen. Aurian schrie ihm ins Ohr, und ihre Stimme klang schrill vor Anstrengung, als sie sich bemühte, seine Aufmerksamkeit zu erringen. »Laß deinen Schild sinken, laß ihn fallen und schlag zu, solange du noch Kraft dazu hast!«
    Er schüttelte verzweifelt den Kopf. »Es ist zu spät!«
    Aurian murmelte einen wilden Fluch. »Hier – nimm das!« Sie schob ihm etwas in die Hand. Anvar spürte, wie eine prickelnde Woge durch seinen Körper floß, eine Woge, die wie flüssiges Licht durch seine Adern rann. Der Stab der Erde! Während er sich bemühte, diese ungebärdige neue Macht zu beherrschen, ließ er seinen Schild fallen und schlug zu.
    Er hatte versagt – das wußte er augenblicklich. Luft und Wasser, die Elemente eines Wettermagusch, waren dem Stab fremd, und daher war seine Macht begrenzt. Unerfahren, wie er war, benutzte Anvar den Stab außerdem sehr unbeholfen und ohne die tödliche Präzision, mit der Aurian zu Werke gegangen wäre. Die Konzentration seiner Macht war schwach und ungelenk und löste sich auf, bevor sie ihr Ziel erreicht hatte, so daß sie nun wieder schutzlos Eliseths Angriffen ausgeliefert waren.
    »Tot und Begraben, Anvar! Ausgepeitscht, tot und begraben, ohne eine Spur zu hinterlassen!« Eliseths kreischendes Gelächter verhöhnte den Magusch, während sie mit der vollen Gewalt des Sturms auf ihn eindrosch. Er war auf seine Knie gefallen, blutete und würgte, und die gnadenlosen Zähne des Staubs fraßen an seinen Gliedern.
    Eine Hand griff nach ihm – zog an seinem Ärmel … Sie fand Anvars Handgelenk, dann die Hand selbst, die immer noch den Stab umklammert hielt. Die Hand schloß sich um seine eigene, zwang seine Finger fester um das schlangenförmig geschnitzte Holz. Dann kam die Berührung von Aurians Geist, und es war wie ein Segen – keine Störung, keine Einmischung, sondern eine zaghafte Frage –, eine Berührung, die sanfter war und intimer als jegliche körperliche Liebkosung es hätte sein können. Obwohl die Magusch ihre Kraft verloren hatte, waren ihre Gedanken durch die Macht des Stabes mit denen Anvars verbunden gewesen, dieses Stabes, den er geschnitzt und den sie mit Magie ausgestattet hatte. Ah, welche Nähe! Anvar wußte ohne zu fragen, was Aurian von ihm wollte. Glücklich und voller Vertrauen überließ er ihr seine Kräfte, hielt sie ihr hin, legte sie in ihre Hände.
    »Jetzt!« Anvar konnte später nicht sagen, ob er wirklich laut oder nur in Gedanken aufgeschrien hatte. Sie entriß ihm seine Magie, verwob sie mit der Macht des Stabes und formte sie zu einem Schild. So gewaltig war die Kraft ihrer Tat, daß der Sand unter ihren Füßen davongeblasen wurde, bis sie in einem flachen Krater knieten, während der Zorn des Sturms sich abermals legte.
    Weit entfernt in Nexis taumelte Eliseth nach hinten, als ihre Magie an einer unbeugsamen Mauer der Kraft abprallte und sie zurücktaumeln ließ, als hätte sie ein körperlicher Schlag getroffen. Das Gebäude zitterte, als befände es sich im Griff eines Erdbebens, und sie wurde auf den Boden des Wetterdoms geworfen, wo sie mit dem großen Kartentisch zusammenstieß und sich den Kopf aufschlug.
    »Eliseth! Was ist los? Ich konnte die Magie bis in den Maguschturm hinein spüren.« Es war Bragar. Er hob die Wettermagusch auf die Füße, und sein Schild senkte sich, um eine feurige Wand um sie beide zu schließen, die sie vor dem bösartigen Rückprall jeder Magie beschützte. Ausnahmsweise war Eliseth einmal wirklich dankbar dafür, ihn zu sehen.
    »Aurian!« keuchte sie. »Sie hat mich angegriffen!« Bragar durfte nicht herausfinden, daß sie sich Miathans Befehlen widersetzt hatte – er war zu feige, um sich einer so offenen Rebellion anzuschließen, und sie brauchte seine Hilfe.
    »Was? Aber wie?« Auf Bragars Gesicht zeigte sich
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