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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung
Autoren: Robert Ludlum
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General.«
    Â» Sie aufgeblasener Scheißer, Sie nehmen Ihre Befehle vom Präsidenten der Vereinigten Staaten entgegen! Er ist Ihr oberster Befehlshaber! Und ich werde mir diese Befehle besorgen!«
    Delavanes Gesicht war nur wenige Zentimeter von Joels entfernt, und sein irrer Ausdruck war wie eine Herausforderung an jedes Nervenende in Joels Körper; Hass und Abscheu mischten sich. Converse hörte selbst kaum die Worte, die er sprach: » Ich würde dem General ebenfalls den Rat geben, seine Sprache zu mäßigen.«
    Â» Warum denn, Sie Scheißer? Hat der Blue Boy etwa Wanzen in diesem Raum?«
    Â» Ruhig Blut, Lieutenant! Ich habe gesagt, Sie sollen wegtreten.«
    Â» Sie wollen, dass ich meine Sprache mäßige, Sie mit Ihrer kleinen goldenen Litze? Nein, Sonny Boy, passen Sie lieber auf, was Sie sagen! – Wenn Ihre Staffel nicht um fünfzehn Uhr in der Luft ist, dann sorge ich dafür, dass ganz Südostasien erfährt, wie feige dieser Flugzeugträger und seine Besatzung ist. Haben Sie das mitgekriegt, Blue Boy, mit Ihren Seidenhosen?«
    Wieder antwortete Joel und wunderte sich, während er sprach, woher er den Mut dazu nahm. » Ich weiß nicht, woher Sie kommen, aber ich hoffe inständig, dass wir uns einmal unter anderen Gegebenheiten wieder begegnen. Ich finde, Sie sind ein Schwein.«
    Â» Insubordination! Und außerdem würde ich Ihnen den Arsch aufreißen.«
    Â» Wegtreten, Lieutenant!«
    Â» Nein, Captain!«, schrie der General. » Vielleicht ist er doch der Mann, um diesen Einsatz zu führen. Also, was soll es sein, Blue Boy? Sie haben die Wahl – Sie fliegen, oder Sie bekommen Ihre Anweisung vom Präsidenten – oder Ihren Abschied?«
    Um 15.20 Uhr startete Converse mit seinem Geschwader vom Flugdeck des Trägers. Um 15.38 Uhr drangen sie in niedriger Höhe in die Wetterfront ein und erlitten die zwei ersten Ausfälle, als sie über der Küste Feuer erhielten; die beiden Maschinen an den Flügeln wurden abgeschossen – Feuertod bei sechshundert Meilen die Stunde. Um 15.46 Uhr explodierte Joels rechter Antrieb; bei der geringen Höhe, in der sie flogen, war ein direkter Treffer kein Problem. Um 15.46.30 Uhr stieg Converse mit dem Schleudersitz aus, sein Fallschirm wurde sofort in die schweren Schauer der Regenwolken hineingerissen. Während er heftig hin und her geschüttelt der Erde entgegenfiel und die Schirmgurte ihm schmerzhaft ins Fleisch schnitten, sah er jedes Mal, wenn eine Bö ihn traf, in der Finsternis vor sich ein Bild. Das wutverzerrte Gesicht von General George Marcus Delavane. Einem Wahnsinnigen hatte er es zu verdanken, dass er jetzt eine unbestimmte Zeit in der Hölle verbringen würde. Die Verluste der Bodentruppen waren, wie er später erfuhr, noch unendlich viel größer.
    Delavane! Der Schlächter von Da Nang und Pleiku. Ein Mann, der sinnlos Tausende geopfert hatte, der ein Bataillon nach dem anderen in den Dschungel und die Berge getrieben hatte, ohne dass sie dafür ausgebildet waren oder über ausreichend Feuerkraft verfügten.
    Wieder ein gleißender Blitz vom Boulevard, ein blendender Reflex der Sonne vom Quai du Mont Blanc. Er war in Genf, nicht in einem nordvietnamesischen Lager, wo er Kinder in amerikanischer Uniform im Arm hielt, die sich übergaben, während sie ihre Geschichte erzählten, oder in San Diego, wo er die United States Navy verließ. Er war in Genf , und der Mann, der ihm am Tisch gegenübersaß, wusste alles, was er dachte und empfand.
    Â» Warum ich?«, fragte Joel.
    Â» Weil man dich, wie man mir sagte, motivieren könnte«, sagte Halliday. » Das ist die schlichte Antwort. Man hat mir eine Geschichte erzählt. Der Captain eines Flugzeugträgers weigerte sich, einen Befehl Delavanes auszuführen und seine Flugzeuge starten zu lassen. Ein Unwetter war aufgekommen; er nannte den Befehl selbstmörderisch. Aber Delavane zwang ihn, drohte damit, das Weiße Haus anzurufen und den Captain seines Kommandos entheben zu lassen. Du hast jenen Einsatz geführt. Damals hat es dich erwischt.«
    Â» Ich lebe noch«, sagte Converse ausdruckslos. » Zwölfhundert andere haben den nächsten Tag nicht mehr erlebt, und wahrscheinlich tausend weitere wünschten sich, sie hätten sterben dürfen.«
    Â» Und du warst in der Kabine des Captains, als Mad Marcus Delavane seine Drohungen
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