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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition)
Autoren: Marc Staedtgen
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konnte
    »Würde st du mir deinen Namen verraten, Drachenreiterin?«
    »Ich heiße Wandreiz! Cornelia Wandreiz! Meine Freunde nennen mich Nelly! «
    »Cornelia Nelly Wandreiz! «, wiederholte der Hochschamane. »Ich bin Teldarmal, aus der Familie Elhap, Hochschamane der Grauelben und Großmeister der Bruderschaft der Lupisaner. Und das ist meine Tochter Daermonia.«
    »Angenehm! «, erwiderte die rothaarige Frau, und schickte auch seiner Tochter einen distanzierten Gruß mit einem kurzen Kopfnicken zu.
    »Eine beeindruckende Kreatur! « fuhr der Hochschamane fort, und blickte anerkennend auf Lea'Sidhe. Die violetten Schuppen mit den schwarzen Rändern gaben der Drachin etwas Teuflisches.
    »In der Tat! «, erwiderte die Frau und warf einen kurzen Blick zurück auf die Drachin, die noch immer ihr Imponiergehabe zeigte. »Die Verbindung zu dieser großartigen Kreatur ist für mich eine beeindruckende Erfahrung!«
    »Wie bist du an Lea'Sidhe gekommen?«, fragte Teldarmal'Elhap und schaute die Daimonia herausfordernd mit schmalen Augen an.
    »Ich verstehe die Frage nicht! «, wich die Drachenreiterin der Frage aus. »Sie wünschten mich zu sprechen! Was wollen Sie?«
    »Ich werde deine Frage gleich beantworten, Drachenreiterin. Zuerst aber möchte ich verstehen, wie du an Lea'Sidhe gekommen bist!«
    »Lea'Sidhe? «, antwortete die Frau zögernd und schaute nochmals kurz zurück. »Durch Zufall! Nein, durch einen Unfall! Bei einem Wettersturz im Gebirge wurde ich verschüttet und landete in einem Höhlensystem. Dort stolperte ich über Lea'Sidhe - im wahrsten Sinne des Wortes. Als ich wieder zu mir kam, konnte sie meine Gedanken lesen. Klingt etwas verrückt, aber es war so. Warum?«
    » Bist du im Besitz eines Dolches mit einer grünen Klinge?«
    Für ein en Moment schwiegen beide. Dann antwortete die Frau misstrauisch aber wahrheitsgemäß.
    »Ja! Warum? «
    »Wie bist du an den Dolch gekommen?«
    »Gehört er Euch? «, stellte die Frau eine Gegenfrage, die der Hochschamane mit einem kurzen Kopfnicken beantwortete.
    »Ich war in den Bergen unterwegs, oben an einem Fluss de n die Leute Tarido nennen, als ich einer Person begegnete. Ich beobachtete von weitem wie sie etwas versteckte. Als sie weg war, schaute ich mir das Versteck an und fand den Dolch.«
    Teldarmal'Elhap blickte in den Himmel und sah wie seine Drachenreiter wieder in geordneter Formation ihre Kreise zogen.
    »Drachen zu reiten ist eine Kunst die nur von den Mitgli edern der Bruderschaft der Lupisaner beherrscht wird.«, sagte er, schaute auf die Frau und vergewisserte sich, dass sie seinem Blick in den Himmel gefolgt war.
    »Um einen Drachen an sich zu binden und auf ihm zu re iten, muss man Drachenblut in sich aufnehmen. Allerdings ist Drachenblut hochgiftig und würde jeden Elb sofort töten. Aber es gibt ein Element, welches das Gift im Drachenblut neutralisiert: reines Inaprolin, ein graugrünes Metall das aus Inaprolium gewonnen wird. Dieser Dolch ist das einzige Mittel um nicht an einer Vergiftung durch Drachenblut zu sterben.«
    Teldarmal'Elhap schaute die Frau wieder an.
    »Es ist ein Relikt von unschätzbarem Wert, das von unseren Schamanen seit vielen Hunderten von Sonnenumläufen in einem Schrein aufbewahrt wird. Vor 58 Tagen wurde der Hüter des Schreins gemeuchelt und der Dolch gestohlen. Die Person, der du im Gebirge begegnet bist, war wahrscheinlich einer der Raubmördern, die von meinen Kriegern verfolgt wurden.«
    Die Frau antwortete nicht sofort, schaute auf ihren Unterarm und nickte zustimmend mit dem Kopf.
    »Ich verletzte mich mit dem Dolch. «, sagte sie leise. »Es war eine schwere Verletzung. Er drang vollständig durch meinen Arm. Ein paar Stunden später war die Wunde verheilt und der Schorf verschwunden.«
    Dann schaute die Frau den Hochschamanen an.
    »Vorher war Lea'Sidhe drauf getreten. Die Klinge war unter eine ihrer Schuppen eingedrungen.«
    Der Hochschamane schwieg einen Moment und stellte dann ganz feierlich fest:
    »Du hast - ganz in der Tradition der Lupisaner - dein Blut mit Drachenblut gemischt und einen Drachen an dich gebunden.«
    Er schaute auf Lea'Sidhe und dann wieder auf die Frau.
    »Und wo ist der Dolch jetzt?«
    »Ich habe ihn in der Nähe von Rassagard versteckt. Ich werde Euch Euer Relikt selbstverständlich zurückgeben. Es war nie meine Absicht, dieses wertvolle Stück zu entwenden. Wenn Ihr einverstanden seid, treffe ich Euch in der Nähe der Festung.«

    61. Tag im 3. Sternenhaus des 5289.
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