Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)
Autoren: Chris P. Rolls
Vom Netzwerk:
wieder, Finn. Dafür werde ich sorgen.“
    Finn wand sich irritiert aus dem Griff, öffnete den Mund, um zu fragen, was Dave damit meinte, doch der beugte sich genau in dem Moment zu ihm hinab, küsste ihn sanft und zärtlich. Der kleine Mensch würde Zeit brauchen, sich zu erholen. Sein Körper musste sich regenerieren, die Energiereserven wieder ganz auffüllen. Finn musste jetzt schlafen und würde es tun, so lange, wie Dave es wünschte.
    „Schlaf jetzt, Finn. Schlaf und erhole dich.“ Daves Stimme war raunend, nahm einen hypnotischen Klang an und Finn blinzelte überrascht gegen die ihn plötzlich heimsuchende, überwältigende Müdigkeit an. „Schlaf und träume. Vergiss, was geschehen ist. Ich bin da und wache über dich. Ich bin immer da“, murmelte Dave und drang nur soweit in Finns Bewusstsein ein, um ihn in einen sanften Schlaf zu versetzen. Finns Augen fielen zu und Dave ließ ihn langsam aufs Bett gleiten, schob den schlaffen Körper hoch. Seine Hand erstarrte, als er die Decke über Finns Schulter gezogen hatte, verharrte über dem blassen Gesicht. Zögernd berührten seine Finger Finns Stirn, strichen sanft durch seine Haare und über Lippen und Kinn. Befremdliche, überaus starke Gefühle drohten ihn zu überwältigen, viel mächtiger als alles, was er je zuvor gefühlt hatte. Kein Hunger, keine Gier, etwas völlig Unbekanntes.
    Der Dämon in ihm heulte erschreckt, kämpfte gegen diese Gefühle wie gegen eiserne Fesseln an. Fremde Empfindungen, die völlig gegen seine Natur waren und ihn verletzlich, ja hilflos machten, ihn gefangen nahmen und ihn mit unsichtbaren, dennoch stählernen Ketten an den Menschen hier banden.
    Daves Finger zuckten, verwandelten sich in Krallen und er zog sie von dessen Gesicht zurück. Hatte Finn womöglich einen Bann über ihn gelegt, waren es magische Fesseln, die er ihm auferlegt hatte? Doch Dave konnte keine machtvollen Worte in seinem Geist entdecken, nichts, was darauf hinwies, dass Magie beteiligt war. Dennoch schien es ein so mächtiger Bann zu sein, dass der Dämon sich nicht mehr daraus befreien konnte.
    Dave wich knurrend zurück und selbst das kostete ihn ungeheure Anstrengung. Sein Gesicht zerfloss, verwandelte sich in eine dämonische Fratze. Rot glühende Augen starrten zornig auf den Menschen hinab. Die Hände verwandelten sich vollständig in Klauen, das Maul voll spitzer Zähne. Knurrend entfaltete er seine Flügel und sah sich überrascht um. Sie waren wieder da, er war er selbst. Also hatte ihn Finns Energie wirklich verändert, ihm seine dämonischen Eigenschaften genommen. Aber wieso bei ihm und sonst nicht? Was für eine eigenartige Magie konnte dieser Mensch wirken?
    Wütend fletschte der Dämon die Zähne. Kein Mensch durfte so viel Macht über ihn haben, das war gefährlich! Er sollte ihn töten, die Gefahr vernichten. Dann wäre es vorbei und er wäre wieder ganz frei. Sein Fleisch so süß, er hatte es bereits gekostet, sein Blut so heiß, sein Duft berauschend, die Haut so weich, sein Stöhnen so lustvoll, seine Lippen so weich, sein Kuss so liebevoll …
    Der Dämon schüttelte irritiert den Kopf. Welch seltsamen Gedanken! Nur ein Schritt vor und er konnte seine Krallen in den menschlichen Körper schlagen, sein Fleisch zerreißen, die Knochen splittern lassen, sein Herz erreichen und alles wäre wieder wie zuvor. Es würde gut sein, seine Augen, dieses helle Braun, verlöschen zu sehen, zu beobachten, wie er starb … Hellbraun mit einem dunkleren Rand, groß aufgerissen, wenn Finn ihn unsicher ansah, die langen Wimpern, die sie beschatteten, die Art, wie er seinen Blick senkte …
    Der Dämon knurrte verwirrt. Er sollte ihn töten. Dieser Mensch hatte entschieden zu viel Macht über ihn. Entschlossen trat er vor, seine Krallen ausgestreckt und berührte Finns Schulter, zuckte jedoch im selben Moment zurück, als ob er sich verbrannt hätte.
    Nein! Er konnte es nicht! Der Gedanke, wie seine Krallen sich in dieses weiche Fleisch graben würden, das Blut hellrot hervorquellen würde, verursachte unbekannte Schmerzen in seinem Herzen. Er konnte ihn nicht töten! Es würde ihn zerreißen!
    Der Dämon heulte auf und verwandelte sich zurück, wurde wieder zu Dave und die ausgestreckte Hand strich sanft eine hellbraune Locke aus Finns Gesicht. So schön, dieses Gesicht zu sehen, es zu berühren, dieses innere Feuer glühen zu sehen. Niemals sollten diese Augen verlöschen dürfen!
    Abrupt wandte Dave sich ab und stürzte aus dem Raum, aus dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher