Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Akademie der Lüste (German Edition)

Die Akademie der Lüste (German Edition)

Titel: Die Akademie der Lüste (German Edition)
Autoren: Jasmin Eden
Vom Netzwerk:
Nach einer Weile fand sie sich am Strand wieder, aber vom Frühstückssaal keine Spur. »Verlaufen?«
    Jaine zuckte zusammen und drehte sich um. Die warme dunkle Stimme hatte sie förmlich spüren können, und eigentlich war sie nicht überrascht, dass Lorna vor ihr stand.
    »Nicht direkt«, erwiderte Jaine und strich sich die blonden offenen Haare hinters Ohr. Lorna trug, wie am Vortag schon, ein weißes, weich fallendes Kleid, das ihre gebräunten Schultern und ein ebenso gebräuntes Dekolleté preisgab. Die schwarzen Haare fielen ihr bis zum Po, und der Stoff ihres Kleides schmiegte sich aufreizend an ihren Körper, der schlank und athletisch wirkte. Als Jaine sich bei diesen Gedanken ertappte, senkte sie den Blick. Wie unsagbar peinlich!
    Lorna kam zu ihr und umfasste sanft ihren Arm. »Wo wolltest du denn hin?«
    »Eigentlich nur zum Frühstück.«
    »Das kannst du dir direkt in die Hütte bringen lassen. Aber es wird allmählich spät. Hast du dich schon für einen Kurs entschieden?«
    Jaine schüttelte den Kopf. »Sollte ich das denn schon? Ich dachte, das könnte ich heute in Ruhe machen.«
    Lorna hakte sich bei Jaine ein und führte sie weg vom Strand zu einer Hütte, die am Rand des Resorts lag und zwischen den Palmen und blühenden Büschen kaum zu sehen war.
    »Die Kurse sind zeitaufwändig, und man sollte sich nicht mehr als einen pro Tag vornehmen«, erklärte Lorna. »Sonst bist du zu erschöpft. Und du sollst es ja auch genießen können.«
    Jaine wurde in das Innere der Hütte geführt, die ähnlich eingerichtet war wie ihre. Lorna bat sie, auf der Veranda Platz zu nehmen. Sie telefonierte noch kurz und setzte sich dann zu Jaine. Die Sonne stand noch nicht sehr hoch am Himmel, aber sie ließ das Wasser funkeln wie Saphire.
    »Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass ich erst einmal irgendwo zusehen könnte«, sagte Jaine und hielt die Hände im Schoß verkrampft. Lornas Nähe war für sie deutlich zu spüren, und das irritierte und verwirrte sie. Normalerweise fühlte sie sich in der Nähe anderer Frauen nie so. Was war nur mit ihr los, dass sie sich seit der Ankunft auf dieser Insel so benahm?
    Lorna lächelte amüsiert. »Es geht hier darum, dass du dich selbst erfährst und entfalten kannst, Jaine. Und nur durch Zusehen funktioniert das nicht.«
    Jaine seufzte leise. »Was für einen Kurs würdest du mir denn empfehlen?«, erkundigte sie sich, und ihr eigener Mut war ihr peinlich, nur eine Sekunde, nachdem sie es ausgesprochen hatte.
    Lorna schien es ihr aber nicht übel zu nehmen, im Gegenteil. Sie beugte sich näher und musterte intensiv Jaines Gesicht. Ein zarter Duft von Blüten umhüllte sie mit einem Mal und regte ihre Phantasie an. Jaine musste sich zurückhalten, nicht tief einzuatmen. »Du sollst dich hier wohlfühlen«, schmeichelte Lornas Stimme ihrem Ohr. »Und keine Angst haben. Ich wüsste einen Kurs, der ideal für dich wäre.«
    Ohne es bewusst zu merken, kam Jaine ihr entgegen. Erst als ihr Mund nur noch wenige Zentimeter von Lornas entfernt war, merkte sie, was sie tat. Aber sie zog sich nicht zurück. Seltsamerweise verursachte ihr der Gedanke, diese weichen, feucht schimmernden Lippen auf ihren zu spüren, keinen Ekel, sondern eher ein aufgeregtes Kribbeln in der Magengrube. Sollte sie es wirklich wagen? Sollte sie Lorna küssen?
    Die Tür der Hütte wurde geöffnet, und Jaine riss ihren Kopf zurück. In Lornas bernsteinfarbenen Augen glaubte sie kurz etwas aufflackern zu sehen, aber Jaine beschloss, das zu ignorieren. Mit glühenden Wangen saß sie dort, während zwei Kellner mit einem Wagen auf die Terrasse kamen und ihr ein üppiges Frühstück servierten. Jaine schwieg, auch noch, als die beiden Männer wieder verschwunden waren.
    »Bitte, bedien dich. Ich möchte nicht, dass du dich später nicht auf den Kurs konzentrieren kannst«, unterbrach Lornas Stimme die Stille. Sie war noch immer weich, aber ein wenig kühler geworden. Oder bildete Jaine sich das nur ein? Der Gedanke versetzte ihr einen Stich. Um ihre Verwirrung und auch die Verlegenheit zu überspielen, griff sie nach dem langstieligen Sektglas und nippte daran.
    Lorna stieß mit ihr an, und Jaine bemerkte erleichtert, dass sie lächelte. »Auf deinen Aufenthalt hier.«
    Jaine nickte. »Und auf deine Hilfe, dass es ein schöner Aufenthalt wird.«
    »Das hoffe ich auch. Wenn du möchtest, kann ich auch gleich damit beginnen.« Lorna stellte ihr Glas ab und nahm sich dafür ein Stück Granatapfel. Die leuchtende Frucht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher