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Die Akademie der Lüste (German Edition)

Die Akademie der Lüste (German Edition)

Titel: Die Akademie der Lüste (German Edition)
Autoren: Jasmin Eden
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Gedanken in diese Richtung – sie liebte Michael, auch wenn sie sich gerade diese Auszeit genommen hatte.
    Während beflissene Hände ihre Koffer aufnahmen, winkte Morgan ihnen beiden, ihm zu folgen. Eileen ging direkt neben Jaine, Lorna, die bisher noch nichts gesagt hatte, bildete den Abschluss des Quartetts. Jaine spürte ihre Präsenz nahezu im Rücken und wunderte sich über sich selbst. Hatte Michaels Phantasie von zwei Frauen ihr diesen Gedanken in den Kopf gesetzt? Oder warum reagierte sie plötzlich auf diese Weise auf eine Frau, mit der sie nicht einmal ein einziges Wort gewechselt hatte?
    »Hey, träumst du?«, fragte Eileen sie, und Jaine schrak zusammen. Anscheinend hatte Morgan sie beide etwas gefragt, und Jaine war so sehr in Gedanken versunken gewesen, dass sie es nicht mitbekommen hatte.
    »Möchtest du heute schon einen Kurs machen?«, wiederholte Eileen Morgans Frage, und Jaine schüttelte hastig den Kopf. »Ich … würde damit gerne bis morgen warten. Mich erst hier umsehen und so«, erwiderte sie mit einem gezwungenen Lächeln, aber Morgan war entweder ein formvollendeter Schauspieler, oder er bemerkte ihre Anspannung wirklich nicht.
    »In dem Fall lasse ich Ihnen die Zimmer zeigen und Sie können sich nach der Anreise ein wenig ausruhen«, antwortete er lächelnd und nickte den beiden jungen Männern zu, die ihre Koffer trugen. »Sie sind in Hütte fünf untergebracht – und dies sind Ihre Schlüssel. Alles Weitere sollten Sie in Ihrer Unterkunft finden.«
    Eileen griff nach beiden Schlüsseln, die Morgan ihnen hinhielt, und schnurrte ein »Danke«, ehe sie den beiden Kofferträgern folgten. Ihr Weg führte sie durch die grüne Anlage des Dreamfair – durch die Farne und Palmen hindurch sah Jaine immer wieder Hütten aufragen. Einige davon geschlossen, andere offen, so dass der leichte Wind, der über die Insel wehte, zwischen den Stützstreben der Hütten hindurchgleiten konnte. Menschen entdeckte sie nicht.
    »Er ist ziemlich heiß, oder?«, riss Eileen sie aus ihren Beobachtungen.
    Jaine blinzelte verwirrt. »Wer?«
    »Morgan, der Leiter.«
    »Mhm.«
    Eileen schmunzelte. »Aber natürlich kein Vergleich zu Michael.«
    Jaine grinste. »Natürlich nicht.«
    Das Zimmer war in Wirklichkeit eine große Hütte mit zwei separaten Schlafbereichen. Jaine fiel die Kinnlade herunter, als sie den Luxus sah, den Eileen für sie beide gebucht hatte. Auch wenn die Hütten von außen schlicht und einfach wirkten, offenbarten sie doch ein Inneres, wie Jaine es sich nicht einmal hätte vorstellen können. Der Innenraum war zum Meer hin offen und führte auf einem Weg aus gläsernen Bodenplatten zu einer Veranda, deren Stützbalken im Meeresboden verankert waren. Jaine konnte die Wellen regelrecht spüren, die sich unter ihren Füßen an den Balken brachen, als sie auf der Veranda stand.
    »Sieh dir dein Badezimmer an!«, rief Eileen laut, und Jaine rannte fast, nur um ihre Freundin mit ausgestreckten Armen auf einem riesigen Bett vorzufinden, auf das sie sich lachend hatte fallen lassen.
    »Ich nehme an, das ist dein Zimmer?« Jaine grinste breit und warf sich neben ihre Freundin auf die weichen weißen Kissen.
    »Es hat das größere Bett«, erklärte Eileen gespielt ernst, was Jaine zum Kichern brachte.
    »Okay, dann nehme ich das auf der anderen Seite der Hütte.«
    Beide Schlafbereiche waren durch exotisch bemalte Paravents abgetrennt und besaßen jeweils eigene Badezimmer, um für jeden Gast Privatsphäre zu schaffen. Tatsächlich war das Bett in Jaines Zimmer etwas kleiner, wenn auch nur minimal. Sie störte es jedenfalls nicht.
    Während sie auspackte, sah Eileen ihr eine Weile stumm zu, ehe sie auf sie zukam und sie in den Arm nahm. »Das werden zwei großartige Wochen«, war sie überzeugt. »Und du wirst sehen. Wenn du nach Hause zurückkommst, wird alles in wunderbarer Ordnung sein.«
    Jaine hatte diese Gedanken so gut es ging von sich geschoben, aber Eileen kannte sie einfach zu gut. Jaine hatte Michael und den Grund für ihren überstürzten Aufbruch nicht ganz vergessen können.
    Sie strich Eileen dankbar über die bloßen Arme und seufzte leise. »Ja«, sagte sie leise. »Ganz bestimmt.«

Eileen schloss die Tür so leise wie möglich hinter sich, denn sie wollte Jaine nicht aufwecken. Ihre Freundin machte sich immer so viele Sorgen, aber sie hatte es verdient, endlich mal zur Ruhe zu kommen – sei es auch nur für eine Nacht. Die letzten Monate waren ohnehin anstrengend für die junge Frau
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