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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare
Autoren: Jon Land
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befand, war er größer als der gesamte Außenposten darüber.
    Maschinen drehten sich und stampften. Wenn man sich nicht in der Glaskabine am anderen Ende der Wand befand, die den Kontrollraum darstellte, mußte man schreien, um sich verständlich zu machen.
    Farraday hatte zwei Männern befohlen, einen der Wasserschläuche, mit denen die Pumpen abgekühlt wurden, aus der Verankerung zu lösen und herzubringen. Sie verbanden ihn mit einigen anderen Schläuchen, um die notwendige Länge herzustellen, die sie in den nächsten Minuten benötigen würden. Mittlerweile legte Danielle schnell eine weiße Kampfkleidung zur Tarnung an. Sie zuckte zusammen, als sie sie über die Messerwunde an ihrem Bauch zog, die zu verbinden keine Zeit geblieben war. Schließlich war sie bis auf das Gesicht – über das sie eine Ski-Maske ziehen würde – ganz in Weiß gekleidet.
    Farraday saß unter einem Luftschacht auf dem Boden und löste mit einem Meißel dessen Verkleidung.
    »Die brauchen wir, ob Sie es mir nun glauben oder nicht, um kalte Luft hier hinabzupumpen«, erklärte er so laut er konnte, als Danielle neben ihn trat. »Ansonsten würde die Temperatur auf weit über vierzig Grad steigen, und das würde den Geräten nicht bekommen. Im Luftschacht ist es also bitterkalt, und es wird um so schlimmer, je näher Sie der anderen Seite an der Front des Hauptgebäudes kommen.« Die Verkleidung fiel hinab, und er gab ihr den Meißel. »Den brauchen Sie, um auf der anderen Seite das Gitter zu lösen.« Eine unbehagliche Pause. »Ich weiß nicht, wie lange die Marines sie draußen in Schach halten können. Fünf Minuten, vielleicht weniger.«
    »Ja!« erkannte sie. »Solange dürfen sie keine Gegenwehr leisten. Sobald sie das Feuer einstellen, werden sich die überlebenden Invasoren dem Komplex nähern. Dann kann ich sie von hinten überfallen!«
    Farraday nickte. Die Stirn noch immer zu einem Runzeln verzogen, beobachtete er, wie Danielle in den Schacht stieg, nachdem sie ein Walkie-talkie am Gürtel befestigt hatte.
    Das erste Stück führte steil nach oben, und sie schob sich mit den Händen voran, wobei sie das Ende des Schlauchs durch ihren Gürtel geschoben hatte. Schließlich stieg der Schacht flacher an, doch dafür wurde es kälter. Die Temperatur fiel schnell auf null Grad und dann darunter. Plötzlich kondensierte ihr Atem vor ihr, und sie mußte stehenbleiben und sich die Skimaske überziehen. Als sie die halbe Strecke zurückgelegt hatte, war es völlig dunkel um sie herum, doch das spielte keine Rolle. Es ging nur in eine Richtung voran; Kreuzungen, die sie verwirren könnten, gab es nicht. Selbst in völliger Dunkelheit mußte sie lediglich so schnell wie möglich vorankommen.
    Der Schacht war jedoch absichtlich uneben angelegt – er erinnerte an eine kleine Achterbahn –, damit man den Zufluß der kalten Luft besser kontrollieren konnte. Die abwärts führenden Streckenabschnitte waren kein Problem, doch die aufwärts führenden beanspruchten sie über Gebühr; jeder neue schien steiler zu sein als der letzte. Hinzu kam das Gefühl, daß die Sekunden zu schnell verstrichen.
    Das Geräusch eines Schußwechsels erreichte sie unmittelbar, bevor sie das Licht am anderen Ende des Schachts wahrnahm. Es war zuerst nur ein Flackern und wurde dann zu einem Fleck, der sich schnell in ein blendendes weißes Viereck verwandelte, das alle Dunkelheit verdrängte.
    Danielle griff nach dem Walkie-talkie an ihrem Gürtel. »Ich habe das Ende des Schachts erreicht«, meldete sie. »Die Marines sollen das Feuer einstellen.«
    Sie erreichte die Verkleidung des Schachts, löste den Schlauch von ihrem Gürtel und klemmte ihn mit dem Fuß ein, damit er in Reichweite blieb. Das Feuer der Marines war gerade erloschen, als sie sich mit dem Meißel an die Arbeit machte. Sie sparte sich die Ränder bis zum Schluß auf, doch ihre Handschuhe behinderten sie, und sie zog sie aus und setzte ihre Finger der betäubenden Kälte aus, um das Gitter schneller lösen zu können. Ihre Finger wurden steif, und ihr blieben nur ein paar Sekunden, um das Gitter zu lösen, doch mehr brauchte sie auch nicht.
    Sie stieß das Gitter heraus und spähte in den Sturm. Wie erwartet, konnte sie undeutlich sich bewegende Gestalten ausmachen, die sich in einem Halbkreis aus dem Schnee erhoben und dann näher zusammenrückten, während sie zur aufgesprengten Tür des Komplexes vorrückten, nachdem die Marines das Feuer eingestellt hatten.
    »Schalten Sie das Wasser
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