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Die 4 Kraefte der Selbstheilung

Die 4 Kraefte der Selbstheilung

Titel: Die 4 Kraefte der Selbstheilung
Autoren: Kurt Mosetter , Anna Cavelius , Detlef Pape
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Gesundheit zuerst im Kopf entsteht. Ich habe Interviews mit Senioren gelesen, die ihre Lebensgewohnheiten verändert haben und zum Beispiel nach jahrelangem Nichtstun mit Sport begonnen haben, um gesund zu werden. Sie betonten alle, dass dieser Prozess erst im Kopf stattfand.
    Und dann kommt der Benefit: Die Stresshormone sinken, die Regenerationshormone regulieren sich messbar. Wenn so dann tatsächlich ein Wohlgefühl eintritt, wenn man sich verbessern will im Fußball oder beispielsweise auch beim Lernen eines Musikinstruments, dann kommt man intuitiv in eine Phase des tiefen Lernens, und die Erfolgsrate ist die zehn- oder dreißigfache. Entsprechend neu vernetzen sich die Gehirnstrukturen.
    Das kennt jeder von sich. Wenn du einmal etwas richtig gelernt hast, dann verlernst du es auch nicht. Den Fallrückzieher zum Beispiel konnte ich schon als Neunjähriger. Ich habe eben als Neunjähriger stundenlang alles auf dem Platz ausprobiert, ohne mir bewusst zu sein, was ich eigentlich mache. Alle Bewegungsabläufe, die ich später »erlernt« habe, hatte ich als Neunjähriger schon im System.
    Später kamen dann die körperliche Weiterentwicklung, eine bewusstere Selbstwahrnehmung und das reflektierte Denken darüber, was ich mache und warum.
    Doch letztlich kommst du bei jedem Prozess, den du in deinem Leben einleitest, zu dem Punkt: Wenn du etwas in deinem Leben veränderst, dann veränderst du dich auch dementsprechend.
    Oder anders herum ausgedrückt: Wenn du dich veränderst, verändern sich auch dein Leben und dein Umfeld.
    Spiel, Spaß und Freude miteinander prägen Gesundheit und Entwicklung bis ins hohe Alter.
    Wie sieht es aus, wenn das einmal nicht so klappt mit der Lebensstilveränderung oder wenn sich ein Heilungserfolg nicht so einstellt wie gewünscht? Wie soll man mit Rückschlägen umgehen? Oft fällt man dann doch wieder zurück in die alten Muster.
    • Zunächst einmal ist das ein gesellschaftliches Problem: der schnelle Erfolg, das schnelle Geld, die schnelle Leistungssteigerung. Langfristigkeit scheint nicht zu zählen, dabei kommt es allein auf sie an. Auch im Profifußball ist man auf kurzfristigen Erfolg aus. Es ist schwer, langfristig neue, zeitgemäße Komponenten wie etwa die Myoreflextherapie zu etablieren. Man braucht dazu offene Menschen, die das mit einem durchziehen.
    Und das geht erst mal nur auf individueller Ebene. Auf lange Sicht wollen wir aber dieses Therapie- und Präventionskonzept auch anderen Klubs vorstellen.
    Und ich bin zuversichtlich, was die Entwicklung anbelangt. 2004 haben wir mit der Etablierung von Sportpsychologen im Profifußball eine Riesenbarriere überschritten und gleichzeitig traditionelle Hierarchien durchbrochen.
    Im Individualsport ist das einfacher: Da muss man nur einen überzeugen, das ist der Athlet.
    Bei den Mannschaftssportlern kommt so viel unterschiedliche Dynamik hinein. Man lässt sich einfacher überzeugen, wenn es einen selber betrifft. Also beispielsweise, wenn man verletzt ist oder wie ich einen Bandscheibenvorfall hatte.
    Insofern halte ich Rückschläge – auch bei Verletzungen handelt es sich schließlich um Rückschläge – auch nicht unbedingt für negativ. In Amerika bedeutet ein Rückschlag immer die Motivation, die nächste Stufe zu erreichen. Da gibt es einen riesigen Mentalitätsunterschied. Bei uns ist ein Rückschlag so etwas, wie sein Gesicht vor der Außenwelt zu verlieren. Man glaubt, man sei der Außenwelt etwas schuldig. Man kann doch jetzt nicht von heute auf morgen sein Leben ändern oder sich anders verhalten.
    Das ist aber nicht richtig. Den Amerikaner würde insofern ein Rückschlag gar nicht stören. Er würde sagen, okay, ich muss es anders versuchen.
    Er sucht geradezu nach der besseren Alternative.
    In diesem Buch geht es immer wieder um die Entstehung von Krankheiten, die einem auch die eigenen Grenzen aufzeigen.
    Was empfehlen Sie im Umgang mit einer Krise: Positivität oder die Krise ausleben?
    • Vor allem denke ich, dass man sich keine Selbstvorwürfe zu machen braucht, wenn man erkrankt oder sich schwer verletzt oder einen Rückschlag hinzunehmen hat. Insbesondere erfolgs- und leistungsorientierte Menschen neigen im ersten Moment zu einer solchen Reaktion. Doch das Leben ist voller Windungen, und selten läuft alles geradlinig. Selbstvorwürfe oder Zweifel sind ein enormes Hindernis auf dem Weg zur Heilung oder auf der Suche nach der geeigneten Alternative. Nur auf positives Denken zu setzen, ist aber etwas
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