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Die 39 Zeichen 08 - Entfuehrung am Himalaya

Die 39 Zeichen 08 - Entfuehrung am Himalaya

Titel: Die 39 Zeichen 08 - Entfuehrung am Himalaya
Autoren: Gordon Korman
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Jahrhunderte zurückreichte, der andere ein einfacher britischer Lehrer und Hobby-Bergsteiger. Was hatte die
beiden zusammengebracht? Nichts weniger als die Suche nach den Zeichen.
    »Zehn Sekunden!!«
    »Komm schon, Amy!« Dan packte sie am Arm und riss sie aus ihrem Tagtraum. Die beiden ließen sich auf alle viere nieder, krabbelten unter dem Rotor des Hubschraubers hindurch und hechteten durch die Öffnung in der Kabine.
    »Los, los, los!«, krächzte Dan.
    Der Pilot bediente die Steuerung. Die Rotorblätter des A-Star hatten Mühe, in der dünnen Luft Auftrieb zu erhalten, doch endlich hob der Hubschrauber langsam vom höchsten Gipfel der Welt ab.
    »Ich kann nicht glauben, dass wir es geschafft haben!«, keuchte Amy.
    In diesem Moment schloss sich eine große behandschuhte Hand um die linke Kufe des A-Star.

Vierundzwanzigstes Kapitel
    Der Hubschrauber begann heftig zu wackeln.
    »Was ist das?«, rief der Pilot.
    Mit lautem Gebrüll zog Eisenhower Holt an der Kufe und verhinderte, dass der Hubschrauber abhob.
    »Das ist ein Holt!«, rief Dan. »Fliegen Sie! Er muss loslassen! «
    »Er macht uns in dieser Höhe zu schwer!«, widersprach der Pilot. » Wenn wir es noch nach Hause schaffen wollen, müssen wir jetzt endlich weg von hier!«
    Eisenhower, der sich weiter mit einer Hand festklammerte, schwang mit der anderen den Eispickel. Er schaffte es, ihn in der Dichtungsmanschette zwischen Karosserie und Kabine zu verhaken. Dann zog er mit aller Kraft daran, bis sich die Kabine öffnete. Den Bruchteil einer Sekunde später erschien drohend sein vereister Kopf über ihnen, die Augen weit aufgerissen.
    »Das Zeichen!«, brüllte er.
    Da Amy vor Angst wie gelähmt war, riss ihr Eisenhower Holt die Flasche aus den schlaffen Fingern. Dann verschwand er nach draußen und ließ die Kufe los.
    Er schaffte gerade einmal drei Schritte, da tauchten vier Sherpas aus einer Eiswolke auf und packten ihn. Eine fünfte Gestalt, Ian Kabra im Raumanzug, stemmte sich gegen den Wind und nahm dem Tomas das Fläschchen ab.

    Was dann geschah, brannte sich tief in das Gedächtnis aller Beteiligten ein. Ein Windstoß erfasste den A-Star und schleuderte ihn herum. Dan fiel aus seinem Sitz, sodass er mit dem Oberkörper aus der Plexiglaskabine hing. Amy wurde ganz hinausgeschleudert und landete im Schnee. Das Heck des Hubschraubers schwang über die Bergspitze, traf Ian im Rücken und schleuderte ihn vom Gipfel.
    Ian ruderte wild mit den Armen und suchte vergeblich nach Halt. Kreischend rutschte er in die Tiefe. An einem Schneeüberhang konnte er sich schließlich festklammern, wo er nun über der massiven Kangshung -Felswand baumelte, die über 3000 Meter in die Tiefe stürzte. Amy griff nach seiner Hand, bekam aber plötzlich nicht Ian, sondern das Fläschchen mit der Janus-Substanz zu fassen.
    Zuerst jubelte sie innerlich. Ich habe es wieder!
    Doch dann fiel ihr Blick auf das entsetzte Gesicht ihres Cousins unter ihr.
    Der Überhang aus verdichtetem Schnee, an dem sich Ian festkrallte, hielt seinem Gewicht nicht mehr stand und begann zu bröckeln.
    Unter ihm gab es nur die endlos scheinende Tiefe.

Fünfundzwanzigstes Kapitel
    Amy fackelte nicht lange. Sie ließ die Janus-Substanz fallen und schloss beide Hände um Ians Arm. Das Fläschchen fiel über die Kante die steile Felswand hinunter. Die Sherpas kamen ihr zu Hilfe und zogen Ian wieder auf den Gipfel zurück.
    Amy war die Luft ausgegangen. Schon als sie zurück zum Hubschrauber rannte, wusste sie, dass es zu spät war. Sie stolperte völlig am Ende weiter und brach dann zusammen. Der kalte Schnee des Gipfels nahm sie in Empfang …
    Dan packte seine Schwester mit beiden Armen und zerrte sie in den A-Star. Kaum waren sie drinnen, schloss der Pilot auch schon die Kabine. Schlingernd hob das Fluggerät ab und ließ den Everest hinter sich.
    »Was ist mit dem Fläschchen?«, fragte Dan besorgt.
    Amy schüttelte den Kopf. Ihr wurde in diesem Moment erst bewusst, was geschehen war. »Abgestürzt.« Sie sah ihren Bruder reumütig an. »Ich konnte ihn nicht sterben lassen.«
    Sobald die Worte heraus waren, wurde ihr klar, was sie gerade gesagt hatte. »Dan – ich hatte die Wahl! Und ich habe Isabel Kabras Sohn gerettet.«
    »Erinnere mich nicht dran«, presste Dan zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Wenn mich Ian und Nathalie das nächste Mal an eine Lutscher-Maschine verfüttern, weiß ich, wem ich es zu verdanken habe.«
    »Verstehst du nicht?«, fragte Amy. »Wenn die Madrigals
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