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Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Titel: Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya
Autoren: Gordon Korman
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auf.
    »Saladin?«
    Sein Gegner lockerte den Griff. »Dan?«
    »Amy?«
    »Um Gottes willen!« Nellie ließ das Brecheisen sinken, das sie Dan gerade auf den Kopf hauen wollte.
    Die beiden Cahills rappelten sich auf und starrten einander an, als würden sie eine Fata Morgana sehen. Dann fielen sie sich in die Arme.
    »Nicht so fest!«, beschwerte sich Dan. »Du erdrosselst mich!« Doch auch er lockerte den Griff nicht.
    Amy hatte sich so lange Sorgen um ihren Bruder gemacht, dass ihr die Beine schwach wurden, als die Anspannung mit einem Mal weg war. Wenn sie Dan losließe, würde sie wahrscheinlich in sich zusammenklappen. »Ich dachte, ich hätte dich verloren! So wie wir Mama und Papa verloren haben!«
    »Warum habt ihr nicht nach mir gesucht?«, stammelte Dan.
    »Haben wir doch! Die ganze Zeit!«
    »Ach ja? Was habt ihr dann hier zu suchen?«
    »Hier sind wir ja wohl genau richtig!«, fauchte Amy ihn an. »Du bist schließlich auch hier, oder etwa nicht?«
    »Ich habe die Holts im Fernsehen gesehen.« Dan ließ sie los. »Und hör auf, mich anzuschreien! Ich habe dich so vermisst! Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen!« Er begutachtete den Hangar. »Und wenn du meinen Laptop verloren hast …«
    Amy gewann ihre Fassung wieder. »Du siehst größer aus«, sagte sie schließlich. Sie verschlang ihn förmlich mit ihrem Blick.
    »Sei kein Idiot. Es waren ja nur fünf Tage.«
    »Ich weiß …« Ihre Stimme zitterte. »Aber es waren lange fünf Tage. Dan, es tut mir so leid …« Erst jetzt sickerten seine Worte zu ihr durch. »Warte mal! Die Holts waren im Fernsehen? «
    »Sie besteigen den Mount Everest !«, rief Dan aus. »In diesem Moment! Da oben muss das nächste Zeichen sein!«
    Amy wandte sich wieder dem A-Star zu. »Wir können sie noch einholen. Richtig, Nellie?«
    »Falsch«, widersprach das Au-pair-Mädchen traurig. »Es tut mir leid, ihr beiden, aber ich kann dieses Ding nicht fliegen. Es sieht mehr wie ein Spielzeug aus als wie ein Flugzeug. Ich würde uns mit Sicherheit alle umbringen.«
    Amy und Dan sahen einander verzweifelt an. Hatte das Schicksal sie wirklich in einem winzigen Dorf im Schatten des Everest wieder zusammengeführt, nur um ihre Pläne dann doch noch zunichtezumachen?
    In diesem Moment wurde das Licht angeschaltet und eine Stimme fragte scharf: » Que faites-vous ici ? Was tut ihr hier?«
    Erschrocken drehten sich die drei zu dem Neuankömmling um. Der kleine, stämmige Mann mittleren Alters trug einen Pilotenoverall.
    Die schüchterne Amy war sprachlos. Ganz anders Dan. »Wir müssen auf den Mount Everest «, platzte er heraus.
    Der Mann lachte laut. »Ich fliege keine Touristen. Wenn ihr hübsche Bilder braucht, könnt ihr euch im Dorf Postkarten kaufen.«
    Amy fand ihre Stimme wieder. »Nein, er meint, wir müssen zum Gipfel hinauf. Jetzt sofort.«
    Die Augen des Mannes verengten sich. »Aha, also wisst ihr, was der A-Star kann. Alors , es ist trotzdem unmöglich. Verlasst auf der Stelle das Gelände.«
    »Wir bezahlen Sie«, sagte Nellie.
    Der Mann knurrte. »Der A-Star ist eine technische Errungenschaft, die in der Welt einzigartig ist. Man mietet ihn nicht stundenweise wie einen Jetski am Strand.«
    Die Verzweiflung der Cahills war greifbar. Bis dahin hatten sie Erfolg gehabt, indem sie nachgedacht, improvisiert und Hindernisse überwunden hatten. Doch diesmal war alles anders. Es gab nur diese eine Möglichkeit, um rasch auf den Mount Everest zu kommen, ohne monatelang zu trainieren, Material zu besorgen, sich zu akklimatisieren und zu klettern. Die naturwissenschaftlichen Gesetze ließen keinen Plan B zu. Wenn der Pilot sich weigerte, sie zu fliegen, was dann?
    Nellie deutete auf das Satellitentelefon am Ende der Werkbank. »Rufen Sie meinen Chef an. Vielleicht können wir gemeinsam eine Lösung finden.«
    Amy und Dan tauschten verwunderte Blicke aus. Soweit sie wussten, war Nellies Chef ihre Tante Beatrice, Grace’ Schwester und Vormund der beiden. Die Frau war so geizig, dass sie ihnen nicht einmal einen Kabelanschluss fürs Fernsehen spendiert hätte, geschweige denn einen Hubschrauberflug zum höchsten Gipfel der Welt.
    Der Pilot sah sie angewidert an. »Ihr Amerikaner glaubt wohl, mit Geld ließe sich alles kaufen!«
    »Ein Anruf«, beharrte Nellie.
    In ihrer Stimme waren eine Zuversicht und Autorität, die Amy und Dan noch nie zuvor gehört hatten. Nellie war immer hilfsbereit gewesen und hatte ihnen hin und wieder sogar das Leben gerettet. Doch auf der Jagd nach
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