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Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis

Titel: Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis
Autoren: Gordon Korman
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unterwegs«, versprach Dan.
    Sie fanden eine Nische, die ihnen wenigstens ein bisschen Privatsphäre bot. Amy und Dan waren schon so durchgefroren, dass es eine einzige Qual bedeutete, sich an der freien Luft umzuziehen. Dennoch fühlten sie, wie ihr Kreislauf wieder in Schwung kam, sobald sie sich in die trockenen Sachen gekämpft hatten. Als Nächstes folgte der schwierige Teil - sie mussten die Kirche Santa Luca zu Fuß statt über das Kanalsystem ausfindig machen. Sie mussten eine Weile umherstreifen, bevor sie einen heruntergekommenen Kiosk mit Stadtplänen fanden.
    »Faszinierend«, begeisterte sich Amy, während sie sich ihren Weg durch Gassen und über Brücken suchten. »Die Gründer von Venedig nahmen ein paar Felsen und verwandelten sie in eine der großartigsten Städte der Welt.«
    »Ich glaube, ich habe erst wieder Sinn für Stadtgeschichte, wenn wir endlich diese Tagebuchseiten in unseren Händen halten«, verkündete Dan.

    Die engen, verschlungenen Gässchen gaben ihnen das Gefühl, Ratten in einem Labyrinth zu sein. Immer wenn sie glaubten, sich auf dem richtigen Weg zu befinden, zwang sie ein kreuzender Kanal die Richtung zu wechseln. Zudem gab es in Venedig Dutzende Kuppeln und Türme, die sich im Dunkeln nur schwer voneinander unterscheiden ließen. Nach über einer Stunde kamen sie endlich neben einer kleinen steinernen Kirche an.
    »Das ist sie«, sagte Dan. »Seht ihr? Da hinten ist die Brücke.«
    Die Nacht war still - nur in der Ferne hörte man das Dröhnen der Motorboote. Während Nellie mit Saladin auf den Stufen vor dem Kirchenportal wartete, eilten Amy und Dan hinter das Gebäude und auf den Kanal zu.
    Amy deutete in eine Richtung. »Da!«
    Eine alte steinerne Treppe führte zum Wasser. Sie hasteten hinunter und erstarrten.
    Unter der Brücke war zwar der Anlegeplatz. Doch die Royal Saladin war nirgends zu sehen.

Achtzehntes Kapitel
    Amy hyperventilierte und atmete wie ein Staubsauger, der drohte, ihren Bruder einzusaugen. »Okay«, versuchte sie sich selbst zu beruhigen. »Keine Panik …«
    »Warum nicht?«, fragte Dan bitter. »Wenn es jemals einen Moment gab, panisch zu werden, dann jetzt! Was ist mit dem verdammten Boot passiert?«
    »Oh, Dan«, stöhnte sie, »warum musstest du die Tagebuchseiten unbedingt auf etwas verstecken, das Anker lichten und wegfahren kann?«
    Das brachte das Fass zum Überlaufen. Angst, Enttäuschung und Frustration vermischten sich in Dans Magen zu einem blubbernden Giftgebräu. »Ich hatte nicht wirklich eine Wahl, Miss Perfect! Ich saß auf einem Motorboot und die halbe Janusbande war mir auf den Fersen! Und wie hat die Hilfe meiner geschätzten Schwester dabei ausgesehen? ›Oh - du kannst doch gar nicht Boot fahren!‹ Das ist das Einzige, was ich von dir zu hören bekomme - du kannst es nicht ; wir sollten nicht; es ist unmöglich ! Ich habe heute unseren Arsch gerettet!«
    »Es geht hier nicht um Ärsche«, bemerkte Amy trocken. »Es geht um Hinweise und in diesem Fall heißt das konkret: die Tagebuchseiten.«

    »… die die Kobras uns längst abgenommen hätten, wenn ich sie nicht auf der Royal Saladin verstaut hätte!«, schoss Dan zurück. »Du hältst mich für ein dummes Kleinkind, das zu unreif ist, um zu verstehen, was auf dem Spiel steht! Aber du bist diejenige, die das nicht kapiert! Es geht um einen Wettbewerb ; eine Suche - und wer ist besser in solchen Sachen, du oder ich?«
    Sie funkelte ihn böse an. »Wir reden hier nicht davon, die Nachbarschaft mit selbstgebauten Raketen zu bombardieren …«
    »Du behandelst mich schon wieder wie ein Kind!«, explodierte er. »Okay, ich mag Raketen! Und Wasserbomben! Und selbstgemachte Kracher! Ich lecke auch mal an Batterien! Ich experimentiere eben!«
    »Du bist wirklich der würdige Nachfolger von Madame Curie.«
    »Wenigstens probiere ich Dinge aus«, beharrte er. »Das ist besser, als herumzusitzen, Nägel zu kauen und sich zu fragen: Soll ich oder soll ich nicht? «
    Seine Schwester seufzte unglücklich. »Okay. Du hast recht. Es tut mir leid. Aber das beantwortet immer noch nicht die Eine-Million-Dollar-Frage: Was machen wir jetzt?«
    Er zuckte mit den Achseln. Am liebsten hätte er ihre Entschuldigung nicht angenommen, aber es war nichts damit gewonnen, weiterzustreiten. »Wir warten. Was können wir sonst schon tun? Das Boot hat hier einmal vor Anker gelegen. Vielleicht kommt es ja auch wieder zurück.«

    Dann sprach sie die Wörter aus, vor denen er sich gefürchtet hatte - die
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