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Die 24 unglaublichsten Ammenmärchen über den Hund (German Edition)

Die 24 unglaublichsten Ammenmärchen über den Hund (German Edition)

Titel: Die 24 unglaublichsten Ammenmärchen über den Hund (German Edition)
Autoren: Michael Winter
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Hundehalter muss also sehr schnell sein, möchte er unerwünschtes Verhalten seines Hundes korrigieren.
                  Als leuchtendes Beispiel empfiehlt es sich, sich einmal eine Hundemutter mit ihren Jungen anzuschauen. Wie geht sie mit ihrem Nachwuchs um? In den ersten Wochen sehr zärtlich, rücksichtsvoll und aufmerksam. Aber sobald die Kleinen die Welt für sich erobern, ist Schluss mit Lustig. Dann gelten andere Gesetze. Bedrängt ein Junges seine Mutter und möchte sie dies nicht, gibt sie es ihm unmissverständlich zu verstehen. Da bleibt keine Frage offen! Reagiert der Welpe nicht sofort und rückt er ihr weiterhin auf den Pelz, bekommt er in Nullkommanichts einen Rüffel von ihr. Zimperlich geht die Mutter mit ihrem Kleinen nun nicht mehr um. Warum auch, sie hat ihn ja vorher gewarnt.
                  Wer so schnell wie eine Hundemutter reagiert, hat so die Möglichkeit, das Verhalten seines Hundes auf diese Art zu berichtigen. Aber mal ehrlich: Ich habe in vielen Jahren meine Arbeit nur sehr selten Menschen getroffen, die diese Schnelligkeit erreichten. Zu 99,9999 Prozent war der Mensch viel zu langsam. Das ist keine Kritik, das ist eine Feststellung. Wer das weiß, stellt sich schneller darauf ein. Nur wenn sich der Hundehalter unmittelbar neben der verächtlichen Tat befindet und blitzschnell reagiert, führt der Rüffel zum gewünschten Erfolg. Denn ein Hund verknüpft immer sein augenblickliches Verhalten mit der Reaktion seines Menschen. Ansonsten ist alles unsinnig.
                  Ein Beispiel: Ein Hund kaut gern an und auf Schuhen herum. Er nutzt dafür die Zeit, in der er sich unbeobachtet von seinen Menschen fühlt. Immer und immer wieder schnappt er sich einen Turnschuh, eine Sandalette der Kinder oder Mutters Latsch und knabbert und sabbert darauf herum. Kommt nun sein Mensch hinzu, schaut der Hund meist auf und freut sich. Wer weiß, vielleicht will sein Mensch ja auch mal knabbern? Der Mensch jedoch schimpft ihn aus, wird laut und nimmt ihm den heißgeliebten Schuh weg. Was hat der Hund verstanden? 'Wenn ich meinen Menschen freundlich anschaue, schreit er mich ganz furchtbar an!' Er weiß ja nicht, warum der Mensch das tut. Der Hund reagiert immer als Hund. Nicht als Mensch. Und Hunde beißen nun mal auf Dingen herum, denn sie haben einen angeborenen Kautrieb. Menschen tun das nicht.
                  Das Ergebnis: Der Hund wird sich bei bester Gelegenheit wieder einen Schuh schnappen und sich diesmal aber damit in Sicherheit bringen. Unter dem Sofa, hinter dem Bett oder dort, wo ihn sein Mensch nicht so schnell findet. War das das Ziel der Zurechtweisung? Sicher nicht. Eine bessere Reaktion des Menschen wäre: In dem Moment, in dem der Hund auf den Schuh beißt, laut und deutlich "Nein!" sagen und den Schuh entfernen. Hat der Mensch diese Situation verpasst - Pech gehabt. Dann muss er bis zur nächst besten Gelegenheit warten. Schreitet der Mensch in diesem Augenblick ein, in dem der Hund ihn freundlich anschaut, verknüpft der Hund Ursache und Wirkung. Das heißt: 'Wenn ich meinen Menschen freundlich anschaue, wird er laut und maßregelt mich!' Wer will das schon...

Ammenmärchen Nummer EINUNDZWANZIG
     
    "Mein Hund liebt Stöckchen werfen/Ball werfen!"
     
                  Hinter einem geworfenen Ball oder einem Stöckchen herzuhetzen, macht dem einen oder anderen Hund tatsächlich Spaß. Das ist immer wieder zu beobachten und auch nicht von der Hand zu weisen. Aber betrachten wir dieses Spiel einmal etwas genauer: Wird der Ball geworfen, jagt der Hund wie ein Wilder hinterher. Er hetzt instinktiv und holt das Letzte aus sich heraus. Manche Hunde rennen schon, da fliegt der Ball noch durch die Luft. Nur, um schneller am Ziel zu sein, als der Ball. Dieses Hetzen ist eine Stufe des Jagens. Mit aller Kraft hetzt der Hund los, um seine Beute einzuholen. Er erhält einen enormen Adrenalinschub, mobilisiert alle Körperreserven und schaltet sämtliche Sinne aus. Ein Abrufen in dieser Situation ist nicht mehr möglich.
                  Jedes einzelne Mal, wenn der Ball geworfen wird, passiert haargenau das Gleiche. Bei einem sehr ausgiebigen, schnellen Ballspiel, artet dies ganz schnell in Stress für den Hund aus. Und da der Hund alles in Sekundenschnelle verknüpft, merkt er sich: 'Immer, wenn mein Mensch einen Ball wirft, habe ich Stress...!' Wollen Sie das? Sicher nicht. Bei jedem Spiel sollte der Spaß an erster Stelle
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