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Dich und sehr viel Liebe

Dich und sehr viel Liebe

Titel: Dich und sehr viel Liebe
Autoren: Virginia Dove
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für Frauen kaum noch Zeit, und damit kam er zurecht. Frauen machten zwar Spaß, aber was konnte er ihnen schon bieten? Sich selbst, sein Land und viel Arbeit.
    Seine wichtigste Pflicht in der Vergangenheit hatte er auch nicht erfüllt: sich um die Menschen zu kümmern, die er liebte. Dass er sich nach allem, was geschehen war, immer noch nach einer Familie sehnte, begriff er selbst nicht. Er traute sich kaum, sich überhaupt etwas zu wünschen, denn immer, wenn er sich nach etwas sehnte, endete es in einer Katastrophe. Jetzt wollte er wenigstens seinen Stolz bewahren.
    Nach langem Schweigen fragte Matt ruhig: “Wieso wollte sie auf diesem Weg unsere Aufmerksamkeit bekommen?”
    “Gannie glaubte, es würde euch beeindrucken, wenn ihr entweder heiraten müsst oder das Land verliert.”
    Matt stieß die Luft aus und sah flüchtig zu der Frau neben sich. Perri sah aus, als würde sie am liebsten fliehen, und Matt wurde sich bewusst, dass er ihr diesmal nachlaufen würde.
    Es erschreckte ihn, wie schnell Perri Stone wieder ein Teil seines Lebens wurde, und am liebsten hätte er sich dagegen gewehrt. Auch der Kuss hatte eine Art Abwehr sein sollen. Matt hatte vorgehabt, Perri damit zu kränken, damit sie sich von ihm fern hielt. Aber dann hatte er den Kuss vertieft, und wie das hatte passieren können, war ihm immer noch nicht ganz klar.
    Die Frau von heute küsste noch viel aufregender als das Mädchen vor zwölf Jahren, und schon damals war er ihr verfallen. Aber heute war Matt sicherer, denn seine Fähigkeit, zu fühlen und zu lieben, war gestorben. Also konnte er die ganze Sache rein geschäftlich betrachten.
    John Deepwater sprach weiter: “Die Ransoms, vertreten durch Matt, und die Stones und die Marlowes, vertreten durch Perri”, er nickte in ihre Richtung, “würden durch diese Heirat eine Art Zusammenschluss bekunden und eine Front bilden. Gannies Absicht war es, mit diesem Bündnis ein Zeichen zu setzen und dieser Stadt zu einem neuen Aufschwung zu verhelfen. Schon unsere Großväter haben das versucht, aber sie waren einfach zu kurzsichtig.”
    Jetzt mischte Perri sich ein. “Das finde ich nicht. Sie konnten doch nicht vorhersehen, dass die Eisenbahn an Bedeutung verlieren und eine jahrelange Dürre das Leben hier erschweren würde.”
    “Na wunderbar. Zum Glück haben wir hier eine Expertin für Regionalpolitik.” Matt musste sie einfach unterbrechen, sonst brachte sie ihn mit ihrer ruhigen Art noch um den Verstand.
    Perri ließ sich nichts anmerken und schlug die Beine übereinander. Dann wurde Matt klar, dass er sie anstarrte, und es war ihm unbegreiflich, wie sie dabei so gelassen bleiben konnte.
    “Ich will genau wissen, was Gannie gesagt hat”, wandte er sich an John. “Weshalb soll ich diese Frau hier heiraten? Und rede dich jetzt bitte nicht damit raus, dass du schweigen musst, weil Gannie deine Klientin war.”
    John Deepwater blickte ihm in die Augen. “Sie sagte, es werde Zeit, dass du das tust, was du schon vor über zehn Jahren hättest tun sollen.”
    Perri schnappte nach Luft, doch John fuhr ruhig fort: “Sie sagte, die Feindschaft zwischen den Stones und den Ransoms müsse endlich aufhören. Ihr beide seid beide allein stehend und reifer, und deshalb fand Gannie, es sei an der Zeit für diesen Schritt.”
    Für alle Anwesenden war klar, dass Gannie abgewartet hatte, bis Leila Ransom tot war.
    “Aber wieso?”, fragte Perri schließlich nach. “Ich habe gar nicht die Absicht, Matt an ein Versprechen zu binden, das er mir vor zwölf Jahren gegeben hat. Im Grunde muss ich ihm dankbar dafür sein, dass er unsere Beziehung damals beendet hat. Ich war noch viel zu jung für eine Ehe. Bitte, Johnnie, warum sollte sie diese Ehe gewollt haben?”
    John lächelte, und sein sonst so strenges Gesicht wirkte sofort milde. “Gannie sagte, sie habe deiner Großmutter Anne versprochen, sich immer um deine Mutter und dich zu kümmern.” Bei der Erwähnung von Perris Großmutter Anne wirkten Perri und Matt leicht verlegen. “Sie sagte, die Frauen deiner Familie dürften nicht mehr einfach weglaufen. Du solltest nach Hause kommen. Man werde dich als Teil der Gesellschaft akzeptieren, selbst wenn du dich wieder von Matt scheiden lässt. Sie sagte wörtlich: Perri muss ihr Heim wieder in Ordnung bringen. Die Ransoms haben es ihr weggenommen, und genauso gut können sie es ihr wiedergeben.”
    Schweigend saß Matt da und grübelte hin und her, während John weitersprach: “Also schön, Leute,
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