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Diana - sTdH 5

Diana - sTdH 5

Titel: Diana - sTdH 5
Autoren: Marion Chesney
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loslassen. Dann war sie ganz erfüllt von
ihm. Sie konnte seine Stimme hören und seine Lippen auf ihrem Mund spüren.
    Schließlich
beschloß sie, einen Spaziergang im Park zu machen.
    Es ist fast
wie auf dem Land, dachte sie voller Sehnsucht. Ob Vater noch jagte? Oder hatte
ihn die Schande, die sie über die Familie gebracht hatte, wieder zum Einsiedler
gemacht?
    Ich hasse
diese Männerkleidung, dachte sie plötzlich, als sie all die hübschen
Debütantinnen sah, die in ihren Kutschen die Rotten Row entlang fuhren. »Wenn
ich in Amerika bin, verbrenne ich sie.«
    Colonel
Brian hatte eine Reise für sie auf der »Mary Jane« gebucht, die in zwei Wochen
von Bristol abgehen sollte. Noch zwei Wochen warten!
    Lord
Dantrey fuhr in
seinem Phaeton die Row hinunter und nickte ab und zu irgendwelchen Bekannten
zu. Neben ihm saß Mr. Fane. »Das war's also«, sagte Lord Dantrey. »Dieser Brief
von Frederica Armitage hat alles nur noch schlimmer gemacht. Ich hätte Diana
nie auch nur einen Augenblick allein lassen sollen. Ich hätte ihr aus diesem
verdammten Salon nachlaufen und ihr auf der Stelle einen Heiratsantrag machen
sollen.«
    »Sie ist
doch nicht vom Ende der Welt abgestürzt. Die Erde ist nicht flach«, entgegnete
Mr. Fane. »Es hindert dich doch nichts, nach Amerika zu gehen. Du kommst gar
nicht so viel später als sie an. Du mußt doch nicht fürchten, daß sie heiratet,
sobald sie das Schiff verläßt.«
    »Sie könnte
auf dem Schiff heiraten«, sagte Lord Dantrey düster. »Wenn sie einen solchen
Kerl wie Emberton attraktiv fand, dann leuchtet es doch ein, daß ... He, Sie!«
    »Was ist
los?« fragte Mr. Fane. Ein schlanker junger Mann hatte beinahe einen Luftsprung
gemacht, als Lord Dantrey rief, und war dann durch die Bäume weggerannt.
    »Halt die
Pferde«, schrie Lord Dantrey und sprang vom Kutschbock.
    Diana hatte
ihn nicht gesehen. Sie hatte nur seinen Ruf gehört. Sie wagte nicht, sich
umzudrehen. Es konnte Mr. Emberton sein. Sie hörte Schritte näherkommen und
rannte schneller. Der Hut fiel ihr vom Kopf und rollte unbeachtet über den
Rasen.
    Lord
Dantrey setzte zum Endspurt an, bückte sich und riß sie im Sturmangriff zu
Boden, so daß sie beide unter knackenden und brechenden Zweigen in ein Gebüsch
rollten. Diana drehte sich unter heftigen Anstrengungen um. »Sie?« keuchte
sie.
    »Ja, ich«,
sagte Lord Dantrey leidenschaftlich. »Küß mich! «
    Und Diana
küßte ihn, so stürmisch und so ausgiebig, daß keiner von beiden die Leute
hörte, die auf der Suche nach »den zwei Burschen, die einander jagten«,
vorbeigingen und sie nicht bemerkten.
    »Ich
dachte, du wärst schon weg«, sagte Lord Dantrey schließlich. »Ich dachte, du
wärst auf dem Weg nach Amerika. Ich wollte dir folgen.«
    »Sie lieben
mich«, sagte Diana, und Staunen schwang in ihrer Stimme mit.
    »Aber
natürlich, du Gänschen.«
    »Aber Sie
können mich jetzt nicht mehr heiraten«, klagte Diana. »Jeder wird sagen, daß
Sie mußten.«
    »Es ist
alles gut. Mr. Emberton hat sich bei allen entschuldigt und gesagt, daß er
sich alles ausgedacht hat.«
    »Nun, ich
muß zugeben, das ist sehr anständig von ihm. Das hätte
ich nicht von ihm erwartet ... Ah, Sie haben ihn dazu überredet.«
    »Mit meinen
Fäusten. Gib mir noch einen Kuß.«
    »Es könnte
uns jemand sehen.«
    »Keiner
kann uns sehen. Wir sind mitten im Gebüsch. Küß mich!«
    »Ja,
Mylord«, sagte Diana hingebungsvoll.
    »Mark. Ich
heiße Mark, und willst du mich jetzt küssen oder nicht?«
    »Ja, Mark.«
    Nach
einiger Zeit fragte er: »Warum hast du versprochen, diesen Schurken Emberton zu
heiraten?«
    »Weil du
mich geküßt hast und mir nicht gesagt hast, daß du mich liebst.«
    »Dummkopf.
Ich, nicht du.«
    Er küßte
sie voller Leidenschaft immer wieder, bis sie beide erhitzt und schwindlig
waren. »Was ist das?« fragte er, die Hand unter ihrem Mantel.
    »Ein altes
Bettlaken«, kicherte Diana. »Ich mußte meine Brust schnüren.«
    »Du wirst
von jetzt an die schönsten Kleider tragen und diesen traurigen geschorenen Kopf
wieder wachsen lassen.«
    »Du fängst
schon an, mich herumzukommandieren. Du sagst mir bereits, was ich tun und
lassen und anziehen soll.«
    »Genau. Ich
werde mir jetzt eine richtige Kußorgie genehmigen, und du wirst sie mir
gestatten.«
    Eine Stunde
später tauchte das Paar benommen und etwas wacklig auf den Beinen aus den
Büschen auf und schlenderte Arm in Arm zurück zu Lady Godolphin.
    Ihre
Ladyschaft überfiel sie, sobald sie zur Tür herein
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