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Diana - sTdH 5

Diana - sTdH 5

Titel: Diana - sTdH 5
Autoren: Marion Chesney
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der meldet, daß du bereits
gefahren seist, und zu deinen Schwestern schicken wir auch einen. Du kannst so
angezogen bleiben, wie du bist.« Lady Godolphin warf einen kritischen Blick auf
Dianas Kleidung. »Oder besser, als du bist«, verbesserte sie sich. »Colonel
Brian wird dafür sorgen, daß du ein paar neue Kleidungsstücke und einige
anständige Jabots bekommst.«
    Lady
Godolphin und Colonel Brian warfen sich mit großer Energie auf das Vorhaben.
Der Oberst ging, um sich nach Schiffsreisen nach Amerika zu erkundigen, und
Lady Godolphin setzte sich hin und schrieb den Brief an Hoch würden Charles
Armitage.
    »Ich habe
zu lange gewartet«, sagte Lord Dantrey eine Woche später wütend zu seinem
Freund, Mr. Tony Fane. »Sie ist nach Amerika gesegelt.«
    Er stieß
mit dem Fuß gegen die Holzscheite im Kamin und starrte düster in die
auflodernden Flammen.
    »Einfach so
gefahren?« rief Mr. Fane aus. »Es dauert bestimmt länger als eine Woche, um
eine Schiffsreise zu arrangieren.«
    »Lady
Godolphin schrieb Mr. Armitage, daß sie bereits abgereist ist. Irgendein alter
Liebhaber von ihr, Colonel Brian, hat es so eingerichtet, daß Diana bei einer
Cousine von ihm in Boston lebt.«
    »Scheint
doch sehr vernünftig zu sein.«
    »Es scheint
sehr unnötig zu sein«, entgegnete Lord Dantrey bitter. »Habe ich nicht diesen
Idioten von Emberton so weit eingeschüchtert, daß er sagte, er habe sich die
ganze Geschichte aus Eifersucht ausgedacht? Er wird es nicht wagen, den Mund
noch einmal aufzumachen. Ich habe Armitage das gesagt, und er hat nur traurig
geseufzt und geantwortet, er wolle Diana nach Boston schreiben, daß sie
heimkommen könne.«
    »Das ist
doch eine gute Nachricht«, sagte Mr. Fane. »Du brauchst doch bloß auf ihre
Rückkehr zu warten. Du könntest ihr auch selbst schreiben.«
    »Wenn sie meinen
Brief bekommt, kann sie schon mit irgend so einem Bostoner Tölpel verheiratet
sein.«
    »Vielleicht
hat sie etwas über dich zu Lady Godolphin gesagt, bevor sie gefahren ist. Das
wäre ein kleiner Trost.«
    »Vielleicht.
Ich will sowieso in die Hauptstadt fahren und mit ihr sprechen. Kommst du mit?«
    »Natürlich.
Ich will doch nicht allein hier auf dem Land bleiben.«
    Chalmers,
der Butler, öffnete die Türe. »Mrs. Carter und Miß Ann
Carter«, sagte er.
    Lord
Dantrey drehte sich nicht einmal um.
    »Wir sind
nicht zu Hause, Chalmers«, sagte er. »Weder jetzt noch zu irgendeiner anderen
Zeit.«
    Als
Frederica erfuhr,
daß ein Herr auf sie warte, schlug ihr Herz höher. Diana! Vielleicht hatte sie
sich entschlossen zu bleiben. Vielleicht kehrte sie nach Hopeworth zurück.
    Aber es war
die stämmige Gestalt ihres Vaters, die auf sie zukam, um sie zu begrüßen.
    »Papa!«
rief Frederica aufgeregt, weil sie nicht wußte, ob sie ihn nach Diana fragen
sollte.
    »Ich habe
nur gedacht, ich schaue mal vorbei, um zu sehen, wie es dir geht«, sagte der
Pfarrer gutgelaunt.
    Frederica
wurde leichter ums Herz. Er würde nicht so gutgelaunt sein, wenn Diana immer
noch vermißt würde.
    »Diana geht
es gut, hoffe ich, Papa?« wagte sie einen schüchternen Vorstoß.
    Der Pfarrer
machte ein langes Gesicht. »Was Diana betrifft«, sagte er, »hat Lady Godolphin
alles ganz schön verkorkst. Sie hat sie Hals über Kopf zu einer Verwandten von
Colonel Brian nach Amerika geschickt. Oh, du wirst ja gar nichts von dem
Skandal wissen.«
    »Doch.
Diana hat mir geschrieben«, antwortete Frederica, die nicht sagen wollte, daß
Diana persönlich dagewesen war.
    »Nun hat es
aber den Anschein, als hätte Lord Dantrey Emberton gezwungen, allen zu sagen,
daß er gelogen hat, so daß es überhaupt keinen Grund für Dianas Abreise gab.
Immerhin ist kein Fleck auf ihrer Ehre, und sie kann, wann immer sie will,
zurückkommen. Ich habe ihr geschrieben. Lady Godolphin hat mir die Adresse
geschickt.«
    Frederica
wünschte jetzt, sie hätte diesen Brief an Lord Dantrey nicht abgesandt. Sie
hatte ihn nicht der Schulleite rin geben wollen, da alle Briefe, die nicht an
Familienmitglieder adressiert waren, gelesen wurden. Es hatte Tage gedauert,
bis es ihr gelang, ihn heimlich dem Postjungen zuzustecken.
    »Fest
steht«, sagte der Pfarrer, »daß sich keiner um deine Erziehung gekümmert hat.«
    »Minerva
hat sehr gut für uns alle gesorgt, und Mama auch«, sagte Frederica
pflichtgetreu.
    »Nun ja,
ich mache mir jetzt um dich Sorgen, mein Küken. Ich will dir ein Geheimnis
verraten. Du sollst eine neue Mama kriegen.«
    »So – so
bald?«
    »Es
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