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Diamantenschmuggel

Diamantenschmuggel

Titel: Diamantenschmuggel
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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würdigen.
    Vor dem Raum, in dem der weltberühmte Koh-i-noor-Diamant ausgestellt war, stockte die Schlange. Justus rieb die immer noch ziemlich kalten Handflächen aneinander. Dann fiel sein Blick auf einen Mann mit einem ungewöhnlich roten Gesicht. Er stieß Peter in die Seite.
    »Sie sind da«, raunte Peter im selben Moment.
    Bob nickte. »Drei gegen drei«, sagte er grimmig.
    Entschlossen drängelten sie sich an einigen Besuchern vorbei und gingen auf die Männer zu. Wie Jenkins trugen auch der Juwelier und Alexander Burlingtons Assistent Andrew dunkle Anzüge. Wieder war es Applebloome, der die Jungs als Erster sah. Er riss die Augen auf.
    »Guten Tag, die Herren«, sagte Justus halblaut. »Schön, Sie so bald wiederzusehen.«
    Jenkins und Andrew fuhren herum, während Applebloomes flackernder Blick von einem zum anderen huschte.
    »Eines muss man Ihnen lassen«, setzte Peter frech fort. »Sie haben Stil.« Er malte mit der rechten Hand eine imaginäre Schlagzeile in die Luft. »Diamantenschmuggel im Schatten von Koh-i-noor.«
    »Was wollt ihr, ihr Lausebengel?«, zischte Jenkins hasserfüllt. Nichts erinnerte mehr an den Touristen im Schottenrock, der so gern über seine eigenen faden Scherze lachte.
    »Sie der Polizei übergeben«, antwortete Justus. »Schmuggler« – er deutete auf Applebloome – »und ihre Handlanger gehören nämlich ins Gefängnis.«
    »Sie handeln illegal mit Diamanten und haben uns ohne unser Wissen als Kuriere benutzt«, übernahm Bob und hob theatralisch den Zeigefinger. »Das müssen Sie jetzt ausbaden.«
    »Im Übrigen haben Sie vorhin versucht, uns umzubringen.« Justus hielt das zwar für etwas übertrieben, denn wahrscheinlich hätten diese drei Schurken ja doch noch rechtzeitig die Polizei alarmiert. Wie eiskalte Mörder, die eiskalt über eiskalte Leichen gingen, sahen die drei Männer vor ihnen nun auch wieder nicht aus. Aber aus erzieherischen Gründen konnte eine kleine Übertreibung nicht schaden.
    Das war zu viel für den Juwelier. Mit einer blitzschnellen Handbewegung holte er aus und gab Justus eine schallende Ohrfeige. Der machte unter der Wucht des Schlags einen kleinen Schritt in Peters Richtung und versperrte so den schmalen Spalt zwischen ihnen, durch den Jenkins gerade entwischen wollte.
    Dann ging alles sehr schnell. Wie auf Kommando stürzten die drei Männer nach vorn. Andrew versuchte vergeblich seitwärts zu entkommen, da ihm eine Vitrine im Weg war. Applebloome holte zu einem Schwinger aus, der auf Peters Kinnspitze zielte. Der Zweite Detektiv tauchte weg und nahm die Fäuste hoch. Andrew senkte den Kopf und rannte wie ein Stier auf Bob zu. Der wich aus und schickte sich an, den Mann in den Schwitzkasten zu nehmen. In diesem Moment schob sich eine korpulente Frau heran und ergriff Partei für die drei Detektive. Sie schrie etwas, das wie »Bambini!« klang, und schlug mit ihrer Handtasche nach Applebloome. Dabei geriet sie offenbar in die Lichtschranke, die die Koh-i-noor-Vitrine umgab, denn im selben Augenblick ertönte der markdurchdringende Ton einer Alarmsirene. Die Touristengruppe, zu der die Frau gehörte, bildete blitzschnell einen Kreis. An Flucht war nicht mehr zu denken.
    Als die Polizei hereinstürmte, hatten Jenkins und Applebloome zischend und fauchend miteinander zu streiten begonnen. Zunächst versuchte der Juwelier, die verfolgte Unschuld zu spielen und Verwirrung zu stiften, und es brauchte einige Zeit, bis Justus den Beamten klargemacht hatte, wer die Bösen und wer die Guten waren. Unterstützung bekam er dabei von der dicken Italienerin, die einen wilden Wortschwall hören ließ, den niemand verstand. Umso eindeutiger waren die Gesten, mit denen sie die drei Männer bedachte: Sie drohte ihnen mit dem Zeigefinger und ahmte den Schlag nach, den Applebloome Justus versetzt hatte.
    Justus’ Backe brannte, wobei ihm nicht ganz klar war, ob das von der Kälte kam oder von der Ohrfeige.
    »Hören Sie endlich auf, Mr Applebloome!«, fuhr Peter den Juwelier schließlich an, als der immer noch schwadronierte, sie seien von den Jungen aus heiterem Himmel angegriffen worden. »Es hat doch keinen Zweck!« Die Touristen um sie herum spitzten die Ohren und ließen sich kein Wörtchen entgehen.
    Endlich wurden die Männer abgeführt, aber auch die drei ??? mussten mitkommen. Insgeheim freuten sie sich, denn Scotland Yard von innen kennenlernen, das wollten sie schon immer. Zum Abschied erprobte Justus sein Italienisch an ihrer Helferin, woraufhin sie
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