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Diamantenschmuggel

Diamantenschmuggel

Titel: Diamantenschmuggel
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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    »Aber ich habe von alledem nicht die leiseste Ahnung gehabt«, sagte Mr Burlington jetzt schon zum dritten Mal und schüttelte fassungslos seinen grauen Schädel.
    »Das glauben wir Ihnen«, tröstete Justus. Viel hätte nicht gefehlt, und er hätte beruhigend den Arm des Riesen getätschelt. »Wichtiger ist allerdings, dass Ihnen die Polizei glaubt.«
     
    In der ersten Halbzeit hielt die Mannschaft aus den USA ganz wacker mit, fand Peter. Zur Pause stand es nur eins zu null für die Gastgeber. Meistens bildeten sechs oder sieben Spieler aus dem US-Team vor dem eigenen Tor eine stabile Abwehrreihe.
    »Machen die doch prima«, verkündete Peter und streckte die Brust raus, als stünde er selbst da unten auf dem heiligen Rasen, um sich den englischen Angriffswellen entgegenzuwerfen.
    Als die neunzig Minuten vorüber waren, hieß es allerdings fünf zu eins für England.
    »In den letzten zwanzig Minuten haben unsere Nerven nicht mehr mitgespielt«, kommentierte Bob fachmännisch und gab Peter einen aufmunternden Klaps. »Das ist bloß eine Frage der internationalen Erfahrung. Aber die kriegen unsere Jungs auch noch.«
    Mr Burlington nickte zerstreut. »Bestimmt«, sagte er. Er wandte sich zu Justus. »Wenn ihr recht habt und es waren wirklich Diamanten in dem Päckchen vom Kollegen Applebloome – wisst ihr denn, wo die jetzt sind?«
    »Keinen Schimmer«, erwiderte der Erste Detektiv. »Leider.«
     
    Am Abend, als sie auf dem Flughafen von London-Heathrow in einer langen Schlange vor dem Abfertigungsschalter standen, sah Bob zufällig zum Eingang. Den Mann mit der Fliege, der dort ungeschickt mit einer Frau zusammenprallte, erkannte er sofort.
    »Seht mal, wer da kommt«, sagte er zu Justus und Peter. »Unser ewiger Unglücksrabe.«
    Die beiden fuhren herum und sahen Mr Thomas mit großen Schritten durch die Halle laufen. Justus fiel sofort die Szene im Hafen von Dover ein, als er in letzter Minute das Fährschiff Europa erreicht hatte.
    Mr Thomas entdeckte sie und begann zu winken. Er wirkte erleichtert, als er heftig atmend bei ihnen ankam. »Na also«, japste er, »habe ich euch doch noch erreicht!« Auf seiner Stirn bemerkte Justus die üblichen kleinen Schweißtropfen. Mr Thomas lächelte.
    »Haben Sie die Diamanten?«, fragte Peter.
    »Natürlich«, antwortete Thomas. »Das heißt, jetzt habe ich sie nicht mehr. Ich habe sie in Rotterdam Jenkins gestohlen. Und dann habe ich sie der Polizei übergeben.«
    Bob sah ihn irritiert an. »Um uns das zu sagen, sind Sie extra gekommen?« Sie waren am Schalter angekommen und Peter wuchtete ihre Koffer auf die Waage.
    Thomas zog ein Taschentuch heraus und tupfte seine Stirn ab. »Dafür nicht. Ich habe eine Nachricht von Scotland Yard für euch. Auf Jenkins und seine Bande war eine Belohnung ausgesetzt. Fünftausend britische Pfund.«
    Justus kniff die Augen zusammen. »Ziemlich viel«, sagte er langsam. »Normalerweise arbeiten wir nicht für Geld.«
    »Ihr werdet eine Ausnahme machen müssen. Wenn es eine Belohnung von der britischen Polizei gibt, dann muss man sie nehmen.« Er grinste von einem Ohr zum anderen. »Sonst ist sie auf ewig beleidigt.«
    Peter fackelte nicht lange. Ehe die beiden andern begriffen, was er tat, holte er die Koffer wieder von der Waage herunter. »Wenn das so ist«, sagte er, »mir hat es in Europa sehr gut gefallen. Und außerdem haben wir doch noch jede Menge Ferien, oder?«
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